Sa. Apr 20th, 2024

München – Im Zusammenhang mit einem Maskengeschäft ist die Staatsanwaltschaft im bayerischen Gesundheitsministerium vorstellig geworden. Konkret ging es um eine Lieferung durch die Schweizer Firma Emix. Es habe sich aber nicht um eine Durchsuchung gehandelt.

Staatsanwälte in München haben im Zusammenhang mit Ermittlungen zu Maskengeschäften das bayerische Gesundheitsministerium aufgesucht. Es sei darum gegangen, einige Fragen zu klären – es habe sich aber nicht um eine Durchsuchung oder gar Razzia gehandelt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I. Das Gespräch habe im Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren gestanden, das aufgrund einer Strafanzeige des SPD-Landtagsabgeordneten Florian von Brunn aufgenommen worden sei.

Andrea Tandler soll den Deal eingefädelt haben
Dabei geht es um den Verdacht, dass der bayerische Staat im März 2020 zu überteuerten Preisen FFP2-Masken bei der Schweizer Firma Emix eingekauft hatte. Eingefädelt hatte diesen Deal die Tochter des früheren CSU-Politikers Gerold Tandler, Andrea Tandler. Deren Firma soll für die Vermittlertätigkeiten an staatliche Stellen insgesamt mehr als 30 Millionen Euro an Provisionen erhalten haben.

SPD-Abgeordneter von Brunn stellte Anzeige
Über den Besuch der Ermittler im Ministerium hatten zunächst NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Der Abgeordnete von Brunn begrüßte die Ermittlungen. „Es dürfte ein ziemlich einmaliger Vorgang sein, dass die Staatsanwaltschaft in einem Ministerium aufschlägt“, sagte von Brunn. Er wirft dem Ministerium vor, überteuerte Preise für die Masken bezahlt zu haben.

Nach Informationen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung richten sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nun gegen Unbekannt wegen des Verdachts der Veruntreuung. Gegen Andrea Tandler wird demnach nicht ermittelt. – BR

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