Bayerns Gesundheitsminister: Wir müssen mehr junge Menschen für die Pflegeausbildung gewinnenMünchen – Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fördert den Einsatz von sogenannten Praxisanleiterinnen und Praxisanleitern, um die generalistische Pflegeausbildung zu stärken. Holetschek sagte am Mittwoch in München anlässlich einer digitalen Fortbildung für Pflegefachpersonen:
„Es ist immens wichtig, dass angehende Pflegefachpersonen eine möglichst praxisorientierte Ausbildung bekommen. Genau dafür sorgen unsere Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter. Insbesondere berufspädagogisch qualifizierte Pflegefachpersonen nehmen die jungen Menschen an die Hand und führen sie im praktischen Teil der Ausbildung gezielt an die beruflichen Aufgaben heran. Ich freue mich, dass sich inzwischen mehr als 10.000 Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter bei der Vereinigung der Pflegenden in Bayern registriert haben.“
Seit Einführung der neuen generalistischen Pflegeausbildung zum 1. Januar 2020 ist die Praxisanleitung ein gesetzlich verankertes Element der Ausbildung. Grundsätzlich können sich alle beruflich Pflegenden beteiligen. Sie benötigen eine berufspädagogische Zusatzausbildung von 300 Stunden und eine jährliche berufspädagogische Fortbildung von 24 Stunden.
Holetschek sprach bei der ersten groß angelegten Fortbildung – dem „Praxisanleitertag“ – anlässlich des Tags der Pflegenden zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Veranstaltung war ursprünglich für 2020 geplant, musste aber Corona bedingt verschoben werden und fand nun virtuell statt.
Die Praxisanleitung wird im Zuge der neuen Pflegeausbildung refinanziert. Träger der praktischen Ausbildung erhalten über die Pflegeausbildungsfonds Bayern GmbH ein Pauschalbudget für jeden Auszubildenden pro Schuljahr. Im Gegenzug dazu müssen die Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter sowohl für ihre Qualifikation als auch für ihre Tätigkeit rund um die Praxisanleitung freigestellt werden.
Der Minister rief erfahrene Pflegefachpersonen auf, sich fortzubilden und selbst Praxisanleiterin oder Praxisanleiter zu werden. Holetschek erläuterte: „Unser Ziel ist es, junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern und langfristig zu gewinnen. Das hängt zu einem großen Teil auch davon ab, ob sich die Nachwuchskräfte in ihrem Arbeitsumfeld wohlfühlen. Ob das der Fall ist, ob sie entsprechende Begleitung erfahren – fachlich, pädagogisch und menschlich –, hat großen Einfluss darauf, wie attraktiv sie den Beruf finden. Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter sind dabei die wichtigste Schnittstelle zwischen Schule und Praxis und erste Ansprechpartner in der praktischen Ausbildung.“ Aktuell absolvieren in Bayern rund 21.000 Menschen eine Pflegeausbildung. – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege