Eichstätt, (upd) – „Wir sind dann mal weg, aber wir schauen uns um“, lautete das optimistisch gestimmte Motto, unter dem am Montag Dr. Klaus Lutter als langjähriger Leiter des Universitätssportzentrums der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) verabschiedet worden ist. Das „Wir“ schloss Lutters Frau Margret ein, die als langjährige Lehrbeauftrage im Sportbereich ebenfalls verabschiedet wurde.
Bei der kurzweiligen Feier unter freiem Himmel mit akrobatischen und tänzerischen Darbietungen wurde nicht nur deutlich, dass eine große gegenseitige Verbundenheit von Studierenden und Mitarbeitenden mit Klaus und Margret Lutter besteht. Auch die große Wertschätzung von Dr. Klaus Lutter im Präsidium und den universitären Gremien war spürbar. So war er etwa seit 2007 kontinuierlich wiedergewähltes Mitglied des Hochschulrates und über mehr als 20 Jahre hinweg Mitglied des Senats. „Dieses Vertrauen der Uni-Angehörigen in ihn spricht für sich. Seine lange Zugehörigkeit zu den Gremien hat wiederum mir in meiner Amtsführung geholfen“, sagte die Vorsitzende des Hochschulrates, Barbara Loos. Ihr Stellvertreter Prof. Dr. Ulrich Kropač beschrieb Lutter als „integralen Bestandteil der KU“, der „mit Sachverstand und Herzblut“ gehandelt habe. KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien würdigte ihn als feinfühligen Berater: „Ihm war kein Weg zu weit und kein Berg zu hoch. Er hat immer dafür gesorgt, dass die KU im Bereich Sport sichtbar wurde.“
Diese Qualitäten sind auch ein Hintergrund dafür, dass im Austausch mit den Studierenden zur Vergabe der Studienbeitragsmittel bis heute ein nahezu kostenloses Angebot für den Hochschulsport in Eichstätt und Ingolstadt etabliert werden konnte – einzigartig in Bayern.
Der aus Landshut stammende Dr. Klaus Lutter (Jahrgang 1956) studierte in Regensburg und wurde in Bayreuth promoviert. Er kam 1997 an die KU, um dort zunächst die Facheinheit Sport zu leiten. Unter seiner Ägide erwuchs in den darauffolgenden Jahren daraus das Universitätssportzentrum, das 2003 offiziell zu einer Zentralen Einrichtung der KU wurde. Damit war der Weg bereitet, um in den Arbeitskreis der bayerischen Sportinstitute aufgenommen zu werden, den Lutter sogar über mehrere Jahre hinweg leitete.
Über die Jahre hinweg baute Lutter mit seinem Team das Angebot kontinuierlich aus: Auf dem Campus entstand ein modernes Fitnesszentrum, das Sportgelände am Eichstätter Seidlkreuz wurde umgebaut. Dort entstanden eine Streetballanlage und eine Yoga- und Entspannungsraum. Zudem ist in dem komplex ein modernes, sportmotorisches Diagnoselabor eingerichtet worden. Zudem intensivierte Klaus Lutter laufend die Zusammenarbeit mit Schulen und Sportvereinen – in Kooperation mit dem Sportarbeitskreis der Stadt Eichstätt. Darüber hinaus übernahm das Sportzentrum der Universität federführend die jährliche Abnahme des Deutschen Sportabzeichens, die bislang mehr als 1000 Personen in Eichstätt absolviert haben.
Lutter entwickelte die Ausbildung in der Sportdidaktik und in der Basisqualifikation Sport weiter, die alle angehenden Lehrkräfte für Grund- und Mittelschulen nachweisen müssen. Sein Lehrkonzept gilt als vorbildlich in Bayern, so dass er vom Kulturministerium an der Novellierung in eine Beraterteam berufen wurde, das sich mit der neuen Bayerischen Lehramtsprüfungsordnung sowie dem neuen Sportlehrplan befasste. Doch nicht nur solche professionellen Erfolge kann Klaus Lutter verbuchen, er ist nach wie vor als Leistungssportler national und international sehr aktiv und erfolgreich. Zuletzt belegte er etwa den dritten Platz im Kugelstoßen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften der Senioren in Portugal. Zudem verfügt er über Trainer-Lizenzen in Leichtathletik, Geräteturnen und im Fußball.
Klaus Lutter dankte den vielen Begleiterinnen und Begleitern in Verwaltung, Wissenschaft und Hochschulpolitik und bemerkte augenzwinkernd, dass sein Leben stark von Frauen geprägt sei – nicht nur privat, sondern auch im Hinblick auf die Präsidentin, die Vorsitzende des Hochschulrates und sein eigenes Team im Sportzentrum. Dieses sowie die anderen Festgäste überreichten ihm persönliche Geschenke für die Zeit des Ruhestandes. Studierende und Übungsleiterinnen und –leiter bereicherten das Programm mit aufwändigen Showeinlagen – von rhythmischer Sportgymnastik bis hin zum Formationstanz. Emotionales Höhepunkt war ein auf Klaus und Margret Lutter getextetes Abschiedslied, das die Studierenden vortrugen.
Die Feier war zugleich Anlass für die symbolische Staffelübergabe von Dr. Klaus Lutter an seine Mitarbeiterin Christina Gscheidl, die auf ihn als Leiterin des Universitätssportzentrums folgen wird. – Constantin Schulte Strathaus, KU Eichstätt-Ingolstadt
Bild 1: Dr. Klaus Lutter hat als Leiter des Universitätsportzentrums den Staffelstab an seine bisherige Mitarbeiterin Christina Gscheidl übergeben.
Bild 2: Margret und Dr. Klaus Lutter werden auch in ihrem Ruhestand der Universität verbunden bleiben. (Fotos: Klenk/upd)