Mo. Dez 9th, 2024

Zweckverband setzt Forschungen fort – Gut 686.000 Euro Fördermittel aus MünchenKarlshuld – Der Donaumoos-Zweckverband darf seine Forschungen zu neuen Wertschöpfungsketten fortsetzen. Konkret wird es ab Januar in einem weiteren Projekt mit dem Titel „ProMoFa – Produkte aus Moorfasern“ um die Frage gehen, wie sich Verwertungsstrukturen für moorverträgliche und damit klimaschonende Bewirtschaftung für die Papier-, Kartonagen- und Freiformteilherstellung realisieren lässt. Das bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat dafür nun gut 686.000 Euro an Fördermitteln bewilligt.

Das Projekt, das von Januar 2024 bis Mitte 2025 laufen soll, stellt bereits die zweite Phase der Forschung dar. Anfang dieses Jahres hatte ein erstes Kurzprojekt rund um Pflanzenfasern aus moorschonend angebauten Nasskulturen vielversprechende Erkenntnisse geliefert. „Dank der großzügigen Förderung aus München können wir auf diesen ersten Grundlagen aufbauen“, erklärt Neuburg-Schrobenhausens Landrat Peter von der Grün, der auch Vorsitzender des Donaumoos-Zweckverbands ist. In seinen Augen stellt der Aufbau neuer Wertschöpfungszweige für die Landwirtinnen und Landwirte im Donaumoos einen unverzichtbaren Bestandteil in den Bemühungen um den Erhalt des größten Niedermoores in Süddeutschland dar.

Daher setzt das Team des weiterhin auf ein enges Miteinander mit den Akteuren vor Ort. „Wir stehen im regelmäßigen Austausch mit unseren Partnern in der Landwirtschaft und auch in der Wirtschaft“, erklärt Projektleiter Raphael Burkhardtsmayer, der in der Förderzusage einen „weiteren großen Schritt“ für das Donaumoos sieht. Denn Nasskulturen wie beispielsweise Rohrglanzgras und Schilf haben mehrere Vorteile. Zum einen bergen die Rohstoffe ein großes Potenzial für die Papier- und die Verpackungsindustrie, die gerade im Onlinehandel stark wächst und im Zuge der Dekarbonisierung immer auf der Suche nach regionalen und nachhaltigen Ressourcenströmen ist. Zum anderen kommen sie gut mit höheren Grundwasserständen zurecht und ermöglichen damit den Schutz des für den Klimaschutz wichtigen Moorkörpers.

In dieser Kombination aus regionaler Wertschöpfung, Klimaschutz, Ressourcenschonung und dem Erhalt des Moorkörpers sieht Zweckverbandsgeschäftsführer Michael Hafner eine Stärke des Projekts. „Wenn es uns damit gelingt, ein neues Standbein für das Donaumoos zu schaffen, dann wäre das ein großer Erfolg“, erklärt er. Bis dahin muss natürlich noch viel passieren: Das neue Projekt umfasst mehrere Arbeitspakete, die unter anderem eine optimale Ernte und Rohfaserherstellung, weitere Testproduktionen im industriellen Maßstab sowie umfangreiche labortechnische Untersuchungen beinhalten. Gleichzeitig spielt die Vernetzung der unterschiedlichen Partner eine große Rolle, ebenso wie die Frage nach der Recyclingfähigkeit der erzeugten Produkte. „Wir brauchen hier weitere Grundlagen, um eine seriöse Basis für zukünftige Investitionen zu schaffen“, erklärt Burkhardtsmayer. – Stefan Janda

 

Bildtext: Versuchsfläche bei Lampertshofen: Unter anderem vom sogenannten Mooruse-Areal stammt das Material für die weitere Forschung. Foto: Janda/Donaumoos-Zweckverband

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