München: Im bislang größten Doping-Strafprozess in Deutschland ist der Hauptangeklagte, ein Erfurter Arzt, zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Außerdem verhängte das Landgericht München ein Berufsverbot von drei Jahren und fast 160.000 Euro Geldstrafe.
Das Gericht blieb damit knapp unter dem Strafmaß, das die Staatsanwaltschaft gefordert hatte. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Angeklagte mehrere Winter- und Radsportler über Jahre mit Blutdoping behandelt hatte. Auch zwei seiner Helfer erhielten Haftstrafen, zwei weitere müssen eine Geldstrafe zahlen. Aufgeflogen war das Doping-Netzwerk vor zwei Jahren bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld. Doping wird seit 2015 in Deutschland als Straftat eingestuft – dieses war das erste Gerichtsverfahren aus dem Spitzensport. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. – BR