Arbeitskräfte aus dem Ausland – welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es für Unternehmen?Neuburg – Fachkräftemangel ist der Hemmschuh für die Wirtschaft und treibt auch die Unternehmen in der Region um. Die Wirtschaftsförderung des Landkreises hatte kürzlich interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer zur Veranstaltung „Fachkräfte aus dem Ausland – welche konkreten Unterstützungsmöglichkeiten gibt es für Unternehmen?“ ins Landratsamt eingeladen. Zahlreiche Geladene und Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich umfassend zu informieren und auszutauschen.
Die Veranstaltung wurde durch drei aufschlussreiche Vorträge geprägt, die unterschiedliche Aspekte der Integration und Beschäftigung von ausländischen Fachkräften beleuchteten:
Michael Pfaller, Geschäftsführer des Jobcenters des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen, stellte den JOB-TURBO vor, mit dem gezielt Geflüchtete in Beschäftigung vermittelt werden. Unter anderem unterstützt das Jobcenter Betroffene und die Unternehmen mit engmaschiger Betreuung in den Bewerbungsverfahren, mit branchenspezifischen Jobbörsen oder durch Speed-Dating-Maßnahmen.
Die Bedeutung der Immigration für die langfristige Sicherung von Fachkräften sowie die rechtlichen Vorgaben stellte Martin Walter vom Fachinformationszentrum Einwanderung Südbayern vor. Neben Beratungen zur Anerkennung und Qualifizierung im Rahmen der Anerkennung werden Unternehmen bedarfsgerecht bei allen Einstellungsprozessen und bei der nachfolgenden Integration begleitet und unterstützt.
Der dritte Vortrag fokussierte sich auf ein aktuelles Praxisbeispiel der Integrationslotsen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: Katja Schmidt vom Sachgebiet Ausländerwesen am Landratsamt stellte den Jugendintegrationskurs als Kooperationsprojekt des Landkreises vor. Dabei werden den jungen Menschen gemeinsam mit der bfz gGmbH, dem Jugendmigrationsdienst und durch Unterstützung des Jobcenters in insgesamt 1.000 Unterrichtseinheiten nicht nur sprachliche und fachliche Kenntnisse vermittelt, sondern auch die kulturelle Integration gefördert. Durch das Angebot von Praktika und Betriebsbesuchen haben die Unternehmen die Chance, Bindungen aufzubauen.
Im Anschluss an die Vorträge wurde genetzwerkt und der konkrete Austausch mit allen anwesenden Expertinnen und Experten, unter anderem auch der Kammern und der Arbeitsagentur, rege genutzt. Unternehmensvertreter hatten die Möglichkeit, individuelle Fragen zu stellen und konkrete Fälle zu besprechen. Dieser interaktive Teil der Veranstaltung wurde von den Teilnehmern sehr positiv aufgenommen und als äußerst wertvoll bewertet. – Norbert Eibel, Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen