München: Das heute vorgestellte Gutachten zum Missbrauch im Erzbistum München und Freising belastet auch den emeritierten Papst Benedikt den Sechzehnten schwer.
Die Autoren des Gutachtens werfen ihm unter anderem vor, sich in seiner Zeit als Erzbischof in vier Fällen falsch verhalten zu haben. Dabei gehe es unter anderem um zwei katholische Priester, die weiter als Seelsorger arbeiten durften, obwohl sie wegen Missbrauchs strafrechtlich sanktioniert worden waren. Die Autoren äußerten außerdem deutliche Zweifel an Benedikts Stellungnahme, wonach er deshalb nicht gehandelt hat, weil er von den Vorfällen nichts wusste. Für die Zeit von 1945 bis 2019 sind insgesamt 497 Geschädigte aufgelistet sowie 235 mutmaßliche Täter. Auch der jetzige Erzbischof Marx soll in zwei Verdachtsfällen untätig geblieben sein. Marx will sich noch heute Nachmittag dazu äußern. – BR