Do. Mrz 28th, 2024

Auf den deutschen Feldern wird mehr Mais angebaut als jemals zuvor, doch essen wird ihn wohl niemand mehr. Der sogenannte Energiemais ist umstritten und sorgt immer wieder für heftige Debatten.

Die Böden würden zu sehr durch die Monokultur in Mitleidenschaft gezogen und das Landschaftsbild würde sich, nach Meinung der Naturschützer, negativ verändern. Die Landesregierung Schleswig Holsteins sieht jedoch großes Potenzial in dieser Form der erneuerbaren Energie.

Der Acker als Energiespeicher
Jetzt, da der Atomausstieg mit großen Schritten voranschreitet und allerorten nach regenerativen Energiequellen gesucht wird, scheint man gerade für die einfachen, wirtschaftlichen Methoden dankbar zu sein. Im Jahr 2020 könnten 20 Prozent des Energiebedarfs in Schleswig-Holstein durch Biomasse gedeckt werden. Für die Befürworter dieser Energiegewinnung sind das gute Nachrichten, doch die Kritiker raufen sich die Haare.

Der Energiemais wird übrigens schon heute exzessiv genutzt: In Schleswig Holstein ist er schon überall zu finden und man stellt sich die Frage, wie schädlich das eigentlich für den Boden ist. Für die Verwendung in Biogasanlagen wurde der Maisanbau in den letzten Jahren stark ausgeweitet. Im Jahr 2007 machte der Energiemais 12,8 Prozent der Maisanbaufläche und 2,0 Prozent der Ackerfläche in der Bundesrepublik aus. In Schleswig Holstein waren diese Zahlen stets ungleich höher und die Förderung der Biogaserzeugung durch das EEG lässt zudem weitere deutliche Steigerungen dieser Anteile erwarten.

Das hat einerseits negative Auswirkungen auf die Böden und andererseits befürchten die Naturschutzorganisationen eine negative Veränderung des Landschaftsbildes, falls sich die Landesregierungen dazu entscheiden sollten, weitere Flächen für den Anbau des Energiemaises nutzbar zu machen. Doch um die schädliche Monokultur zu vermeiden, werden auch andere Gewächse angebaut, die zur Energiegewinnung taugen. Informationen zu diesem Thema findet man auch bei steckdose, einem Internet-Portal, das sich hauptsächlich mit den Themen Energie und Strom beschäftigt.

Die Zukunft der Reststoff-Energie
Reststoffe scheinen für die meisten Experten eine wichtige Rolle in der Energiewende zu spielen. Stroh, Gülle, Bio- und Grünabfälle gehören zum Beispiel dazu und sollen zur Entlastung beitragen. Aus ihnen sollen nämlich rund 48 Prozent der Biomasse-Energie gewonnen werden. Eigens zu diesem Zweck gezüchtete Energiepflanzen wie Mais, Sonnenblumen und Zuckerrüben trügen 46 Prozent bei. Die Branche beginnt nun auch, sich immer weiter zu spezialisieren und so werden neue Züchtungen kultiviert und systematisch angebaut, um die Erträge signifikant zu steigern.

Doch auch die Nutzung von anderen Pflanzen wird derzeit geprüft und man hofft, Energieträger zu finden, die den Böden möglichst wenig schaden und eine größere Abwechslung garantieren. Die restlichen sechs Prozent liefern im Übrigen Wälder und Knicks. Mais bot sich von Anfang an zur ökonomisch vertretbaren Energiegewinnung an, da diese Pflanze recht robust ist und vergleichsweise wenig Wasser benötigt.

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