Fr. Mrz 29th, 2024

Innovation und KONTINUITÄT für Neuburg

Aus dem damaligen Kopf-an-Kopf-Rennen vor 10 Jahren zwischen dem amtierenden Oberbürgermeister Günter Huniar und dem Herausforderer Bernhard Gmehling war die Stadt Neuburg als Sieger hervorgegangen. Die Neuburger setzten damals auf die Jugend und werden es wohl bis heute nicht bereut haben. Zeit, einmal einen Blick zurück zu werfen und die umgesetzten Projekte und Fortschritte der Ottheinrichstadt zu analysieren. Dr. Bernhard Gmehling steht der Redaktion Rede und Antwort.

„Es macht unheimlich Freude…“
Mit dieser Kernaussage eröffnet Bernhard Gmehling sein Statement zu 10 Jahren Amtszeit. „Ich fühle mich wohl in diesem Beruf. Natürlich gibt es immer Höhen und Tiefen, das gilt wohl für jeden Beruf, doch möchte ich insgesamt ein sehr positives Resumé meiner bisherigen Tätigkeit als OB in Neuburg ziehen. Wir haben in unserer Stadt viel bewegt. An der Stelle will ich natürlich all‘ meinen Helfern und Mitstreitern für ihre Unterstützung danken. Ohne das Engagement des Stadtrates, der Verwaltung und als zentralste Komponente der Bürgerinnen und Bürger könnte unsere Stadt nicht auf so eine erfolgreiche Bilanz zurückschauen.“ unterstreicht der OB.

Über umgesetzte Projekte… – und über die zweite Brücke…
„Ich denke, es ist gar nicht so wichtig, bei meinem Rückblick über Prunkbauten oder umgesetzte Großprojekte zu sprechen. Das Wichtige für Neuburg ist, dass wir das Gemeinschaftsgefühl gefördert und nachhaltig manifestiert haben. Insbesondere bei der Betrachtung der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung wird dies sehr deutlich. Natürlich gehören bei der Analyse der letzten 10 Jahre große Baumaßnahmen dazu, wie z.B. der Neubau der Stadtwerke, die Rathaussanierung oder die Umsetzung der gesamten infrastrukturellen Maßnahmen, insbesondere im Straßenbau. Man kommt nach 10 Jahren nicht umhin, hier eine große Aufzählung der Projekte anzustimmen. Aber wie gesagt, dies alles ist nur mit einem unerschütterlichen Gemeinsinn zu schaffen, auf den ich in Neuburg ganz besonders stolz bin. Aber es gibt ein Thema, das noch keine Lösung in Aussicht hat – nämlich eine zweite Donaubrücke für Neuburg. Das würde, denke ich, unseren augenblicklichen Finanzrahmen sprengen. Es bleibt uns bei diesem Projekt wohl nichts anderes übrig als abzuwarten, bis die Rahmenbedingungen für die Umsetzung dieses Kraftaktes günstig sind…“ informiert Gmehling.

Oberstes Prinzip „Haushaltskonsolidierung“
Besonderen Wert legt der Oberbürgermeister auf die Rückführung der städtischen Schuldenlast. Diese liegt derzeit bei ca. 22 Millionen Euro und verzinst sich mit 800 TSD Euro jährlich. Wenn man rückblickend von ca. 1,2 Mio. Zinsen in den vergangenen Jahren jährlich ausgeht, dann ist bei der Haushaltskonsolidierung ein guter Schritt nach vorne gemacht worden. Somit liegt auch Neuburg, trotz der Kosten des Verwaltungsstandortes als Große Kreisstadt, voll im Trend des Landkreises, der sich anschickt, in den nächsten Jahren schuldenfrei zu werden. Laut Gmehling ist nicht sinnvoll, sondern maßvoll das Gebot, denn aufgewendete Zinsen fehlen bei der Bewältigung vordringlicher Aufgaben…

Audi kommt nach Neuburg!
Wohl eines der wichtigsten Projekte für Neuburg steht unmittelbar bevor. Audi möchte in Neuburg Investitionen im zweistelligen Millionenbereich tätigen – für Gmehling wird dies ein Meilenstein für die Große Kreisstadt und für den gesamten Landkreis. „Es kommt durch die Audi sehr viel Geld in die Stadt; wir werden dazu 300 neue Arbeitsplätze in der Region anbieten können. Was aber noch viel wichtiger ist, Neuburg an der Donau wird ein Audi-Standort. Das heißt, dass Neuburg durch die Weltmarke Audi ein überregionaler Begriff auf der Landkarte Deutschland, ja Europas wird. Und da können wir natürlich mit großer Vorfreude und sogar ein bisschen Euphorie nach vorne blicken, denn auch Zulieferer und weitere Dienstleistungsunternehmen etc. werden sich im Fahrwasser der Audi hier bei uns ansiedeln.“ führt Bernhard Gmehling weiter aus.

Gewerbesteuer mehr als verdoppelt…
Die Gewerbesteuer lag bei Amtsantritt Gmehlings noch bei 5,2 Mio. Euro und stieg kontiniuerlich bis auf über 11 Mio. in 2011 an. Auch in 2012 werden über 11 Mio. erwartet. Der Trend des wirtschaftlichen Erfolgs ist für die Große Kreisstadt also ungebrochen und unterstreicht die Attraktivität des Standortes an sich. Aus diesem Grund könnte man schon beinahe mutmaßen, dass der OB dann doch mit der zweiten Brücke plant…, denn die Audi möchte dann doch nicht ständig im Stau stehen… (Anm. d. Red.).

Stadtmarketing, Tourismusförderung und Kultur…
„Ich bewerte die konjukturelle Entwicklung Neuburgs als Marke sehe ich sehr positiv. Hier hat das Stadtmarketing mit der eV als Basis in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Mit 230 Mitgliedern im Stadtmarketing konnten zum einen viele Veranstaltungen nach Neuburg geholt werden, zum anderen wurde ein neues Gefühl der Solidarität unter den Geschäftsleuten geschaffen, von dem alle profitieren können. Kulturell kann Neuburg z.B. mit der Sommerakademie punkten und hat mit dem Neuburger Jazzclub einen Vorzeigeverein, der Weltruf genießt. Die verschiedenen Kleinkunstbühnen, wobei ich gerne die Kunstscheine in Marienheim anführe, entwickeln sich prächtig und bieten für die Stadt ein buntes Veranstaltungsprogramm, auf das wir mit Recht stolz sein können. Sommer- und Volkstheater, Schloßfest, Töpfermarkt und vieles vieles mehr runden das Gesamtbild und so können wir mit Freude auf das Bestehende und auch in die Zukunft blicken…“ zählt der Neuburger OB gerne auf.

Die Zukunft Neuburgs…
„Die Basis für alle weitere Vorhaben einer Stadt unserer Größe ist die wirtschaftliche Solidität. Hieran müssen wir weiter arbeiten, denn Stillstand ist Rückschritt. Insbesondere in diesem Zuge müssen Projekte wie die zweite Donaubrücke oder die Umgestaltung der Innenstadt genannt werden. Augenblicklich jedoch setzen wir die Sanierung des Rathauses mit 3,5 Mio. Euro um und bereiten die Sanierung der Schwalbangerschule mit 11 Mio. vor. Das sind die vordringlichen Projekte, auf die wir unser Augenmerk richten. Wenn die wirtschaftliche Entwicklung in unseren Breiten so bleibt, dann werden wir uns um ein Projekt Sport-Ostpark bemühen… – Sie sehen, Projekte gibt es genug! Denn schließlich schauen wir auf eine sehr positive Bevölkerungsentwicklung in der jüngsten Vergangenheit zurück – z.B. verzeichnen wir in 2011 einen Zuwachs von 300 Bürgern. Das ist der stärkste Anstieg seit vielen Jahren und unterstreicht die Attraktivität und Bedeutung unserer Großen Kreisstadt.“ stellt Gmehling dar.

Der persönliche Wunsch…
des OB ist naturgemäß, dass er für die anstehende Kommunalwahl im März 2013 von den Seinen aufgestellt und dass seine Arbeit durch die Wiederwahl von der Bevölkerung bestätigt wird, denn weitere Aufgaben für die Stadt gäbe es genug, egal ob Freizeit, Kultur, Wirtschaft oder Bildung…

Brennessel gratuliert dem Oberbürgermeister Dr. Bernhard Gmehling zu dem runden Jubiläum und bedankt sich für das ausführliche und offene Interview.

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