Istanbul: Im Fall des Kulturförderers und Menschenrechtsaktivisten Kavala hat die türkische Justiz eine Fortsetzung der Haftstrafe angeordnet.
Zur Begründung teilte das Strafgericht in Istanbul mit, bei einer Freilassung habe man zu wenig Kontrolle über ihn. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bezeichnete die Entscheidung als „sehr enttäuschend“. Kavala sitzt seit mehr als vier Jahren ohne Urteil in der Türkei im Gefängnis. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte urteilte 2019, Kavala sei zu Unrecht inhaftiert, um ihn und andere Menschenrechtler zum Schweigen zu bringen. Für eine Anklage gebe es keine Beweise. – Der Prozess gegen die in Deutschland lebende Journalistin Mesale Tolu und ihren Mann ging hingegen mit einem Freispruch zu Ende. Sie waren verdächtigt worden, eine Terrorgruppe unterstützt zu haben. – BR