München: Bayerns Kultusminister Piazolo hat den vorsichtigen Kurs der Staatsregierung bei den Schulöffnungen verteidigt. Im Rundschau Magazin des BR sagte er am Abend, man sei froh, dass die Zahlen runter gehen, es gebe aber auch Virus-Mutationen, Sorgen und Ängste.
Deshalb werde der Freistaat langsam vorgehen. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern habe sich Bayern bewusst gegen sogenannte Stufenpläne entschieden. Das vergangene Schuljahr habe gezeigt, dass Stufenpläne mit ganz konkreten Zeiten wegen der Corona-Pandemie unter Umständen wieder über den Haufen geworfen werden müssen. Die Staatsregierung hatte gestern angekündigt, ab dem 22. Februar zunächst Kitas und Grundschulen wieder zu öffnen. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Ernst, pocht auf eine möglichst schnelle Öffnung aller Schulen und Kitas in Deutschland. Die SPD-Bildungsministerin von Brandenburg sagte dem „Focus“, die Zeit dränge, weil es harte Einschnitte in die Bildungsbiografien gebe, gerade bei den jüngeren Kindern. Man müssen darauf achten, dass die Lerndefizite durch die Pandemie nicht zu groß würden. Durch die Schulschließungen hätten manche Kinder den Einstieg ins Lesen und Schreiben komplett verpasst. Nach den Worten von Ernst muss ein Schwerpunkt der Bildungspolitik der kommenden Jahre sein, diese Defizite auszugleichen. – BR