Private Initiative will die Tierart stärken – Zweckverband unterstützt ProjektKarlshuld – Im Donaumoos sollen bald wieder mehr Rebhühner leben. Das ist das Ziel einer privaten Initiative zur Zucht und zur Auswilderung der in ganz Deutschland stark gefährdeten Tiere. Der Startschuss dazu ist jetzt im Baierner Flecken und bei Berg im Gau gefallen. Der Donaumoos-Zweckverband unterstützt das Projekt – und will mittelfristig selbst in die Rebhuhn-Zucht einsteigen.
Die ersten 19 Tiere tummeln sich seit ein paar Tagen in den beiden Volieren im Donaumoos – und scheinen sich dort sichtlich wohlzufühlen. Kein Wunder: Ihr neues Übergangsheim ist eigens für sie errichtet worden. Und zum Teil erst kurz vor Ankunft der gefiederten Bewohner fertig geworden. „Ich habe mir immer eine Voliere für Rebhühner gewünscht“, erklärte Franz Eller beim Startschuss des Projekts. Der Nebenerwerbslandwirt, vor allem durch Beweidung des nahen Hochwasserrückhalteraums im Baierner Flecken bekannt, ist einer der engagierten Naturfreunde, welche die Rebhuhn-Zucht initiiert haben. „Weil ich mich schon als junger Jäger gefragt habe: Wie kann man dem Rebhuhn helfen.“ Die Antwort darauf geben er und seine Mitstreiter nun mit der Zucht der Tiere. Damit wollen sie nicht nur Vorreiter sein, sondern auch ein Umdenken erreichen. Denn das Rebhuhn, dessen Bestände stark geschrumpft sind, braucht Struktur in der Landschaft. Grenzlinien, Hecken, Sträucher, Blühstreifen – all das kann helfen.
Damit Zucht und Auswilderung der Tiere in Zukunft klappen, gibt es einen regen Austausch mit dem bayernweit aktiven Ziergeflügelverein Allershausen. Die Fachleute aus dem Landkreis Freising bringen eine jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit Rebhühnern und deren Auswilderung mit – und haben nun die ersten 19 Rebhühner ins Donaumoos geliefert. „Uns geht es darum, die Natur zu unterstützen“, betonte der Vorsitzende Alfred Helfer. Zu diesem Ansinnen passt das Donaumoos gut, wo der Verein die Birkwildzucht des Donaumoos-Zweckverbands schon lange unterstützt. „Der Kontakt ist nie eingeschlafen“, berichtete der stellvertretende Vorsitzende Hans Sedlmayer, dem anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Vereins gemeinsam mit Birkwildbetreuer Hans Wild vom Zweckverband die Idee für die Rebhuhn-Zucht kam. Wild wiederum fand vor Ort Mitstreiter – neben Franz Eller auch weitere Jäger wie Frank Wittmann und Eduard Gogl, in deren Revier bei Berg im Gau die zweite Voliere steht. Zehn Tiere sind dort eingezogen, neun im Baierner Flecken. Sie alle kommen von Züchter Günter Wünsch aus dem schwäbischen Meitingen.
Dass sich die beiden Zuchtstationen in unmittelbarer Nähe zu Moorschutzmaßnahmen des Donaumoos-Zweckverbands befinden, passt gut ins Bild und zeigt auch die Vielfalt des Verbands. Denn zu dessen Zielen gehört auch die Förderung der Biodiversität und der Lebensbedingungen für Flora und Fauna. „Dieses Thema hat eine Relevanz im Donaumoos“, erklärte Geschäftsführer Michael Hafner, der das Projekt mit seinem Team unterstützt. Ziel seien Strukturen in der Landschaft, von denen neben dem Rebhuhn weitere Arten profitieren. Der Rest, so Hafners Hoffnung, funktioniere mit Unterstützung der Jägerschaft fast von alleine. Gleichzeitig wird der Zweckverband mittelfristig wohl selbst in die Zucht einsteigen. Nachdem das Birkwildprojekt beim Haus im Moos kaum Erfolge zeigt, werden in die dortige Voliere wohl bald Rebhühner einziehen.
Bis dahin sollen die ersten Tiere aus dem neuen Projekt bereits in Freiheit leben. In den nächsten Wochen dürfen sie sich aber erst mal in aller Ruhe an die neue Umgebung gewöhnen – mindestens 14 Tage, wie Hans Wild betonte. Dann soll sich die Population im Donaumoos mit Unterstützung der neuen Initiative erholen und selbst tragen.
Bildunterschrift, Schöne Tiere: Die Rebhuhn-Population im Donaumoos soll sich mit Unterstützung des neuen Projekts wieder erholen. Foto: Janda/Donaumoos-Zweckverband