Fr. Dez 6th, 2024

Schnelle Hilfe vor Ort mit „First Responder“. Fahrzeugweihe am 23. Juli in Rennertshofen

Aus medizinischer Sicht ist es unstrittig: Je früher bei lebensbedrohlichen Verletzungen oder akuten Erkrankungen eine Erstversorgung beginnt, desto größer wird der medizinische Nutzen sein, unabhängig von der psychologischen Wirkung auf die Betroffenen. Durch die vorgegebenen Alarmierungsstrukturen bieten sich für die Organisation eines derartigen Hilfeleistungssystems die Feuerwehren an.

Das First-Responder-System ist der Einsatz von Angehörigen der Feuerwehren, die zusätzlich speziell ausgebildet und ausgerüstet, ständig einsatzbereit sind und bei vitalen Bedrohungen durch die Rettungsleitstelle (Tel. 19222) zum Einsatz kommen. Dies ist jedoch nur dort sinnvoll, wo es tatsächlich zu einer merkbaren Verkürzung der Wartezeit bis zur Erstversorgung führt wie z.B. in Rennertshofen.

100 Std Zusatz-Ausbildung
Als erster Schritt wurden deshalb bei der Freiwilligen Feuerwehr Rennertshofen 18 Personen in ca. 100 sanitätstechnischen Stunden zum „First Responder“ ausgebildet. Das ermöglicht den Teilnehmern, mit den mitgeführten Gerätschaften kompetent Erste Hilfe zu leisten. Durch ihre Ortskenntnisse und ihrem Standortvorteil gegenüber dem Rettungsdienst erreichen die First Responder den Notfallpatienten wesentlich schneller und können somit vorab erste Maßnahmen ergreifen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.

Krankentransportwagen umgerüstet
Ein weiterer und wichtiger Meilenstein in der noch kurzen Geschichte seit Gründung des Fördervereins First Responder Rennertshofen im März 2004 ist mit der Überholung und Indienststellung des First-Responder-Fahrzeugs erreicht worden. Ein vom BRK-Kreisverband ND-SOB erstandener und zur Verfügung gestellter Krankentransportwagen wurde in mühevoller Kleinarbeit zerlegt, komplett entrostet, lackiert und neu konzipiert und aufgebaut. Insgesamt wurden hierfür über 600 Stunden freiwillig und ehrenamtlich von vielen Mitwirkenden geleistet.

Dass das Konzept First Responder „ Schnelle kompetente Erste Hilfe vor Ort“ in der Marktgemeinde Rennertshofen anerkannt und positiv gewürdigt wird, zeigte sich vor allem beim Umbau und der Instandsetzung des Fahrzeugs. Viele Helfer boten kostenlos ihre kompetente Mithilfe an. Auch das Engagement vieler beteiligter Firmen muss lobenswert erwähnt werden. Ohne ihre teilweise kostenlose Unterstützung wäre der finanzielle Rahmen für den Fahrzeugumbau gesprengt worden.

Großartige Gemeinschaftsleistung
Die Lackierarbeiten wurden von der Firma Autoservice Sturm & Kruck (Rennertshofen) kostenlos übernommen. Autoglas Villbrandt übernahm den Ein- und Ausbau der Scheiben sehr günstig. Metawell Neuburg stellte ihr Material „Metawell“ für den Innenausbau kostenlos zur Verfügung. Die Ersatzteile für das Fahrzeug konnten günstig über das Autohaus Jungwirth (Harburg) bezogen werden. Metallbau Simon (Rennertshofen) unterstützte kostenlos bei Metall- und Schweißarbeiten.

Das Material für den elektrischen Innenausbau stellte Elektro Meitner & Knoblach (Rennertshofen), für den holztechnischen Einbau die Firma Heuberger (Neuburg) kostenlos zur Verfügung. Die Beklebung des Fahrzeugs übernahm ebenso kostenlos die Firma Werbetechnik Sandra Geyer (Rennertshofen). Nach der kompletten Überholung wurde für die Kfz-Versicherung von Ibs Kfz-Sachverständigenbüro Sönning (Neuburg) kostenlos ein Fahrzeugwertgutachten erstellt. Um den Lack des Fahrzeugs von Anfang an perfekt zu schützen, wurde dieser von MrClean (Neuburg) unentgeltlich versiegelt.

Pilotprojekt im Landkreis
Da dieses First-Responder-System ein Pilotprojekt im Landkreis Neuburg – Schrobenhausen ist, unterstützen es der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, die Marktgemeinde Rennertshofen, das BRK Neuburg und der neu gegründete Förderverein First Responder Markt Rennertshofen gemäß ihrer Möglichkeiten.

Neben dem Vorstand Lutz Mayer, Allgemeinarzt in Rennertshofen, haben sich namhafte Personen der Rennertshofen Geschäftswelt, Frau Kettlitz, Inhaberin der Firma Kettlitz-Chemie GmbH & Co. KG als 2. Vorsitzende und Herr Bircks, Inhaber der Firma DTB Donau-Trocken-Bau GmbH als Kassier zur Mitarbeit im Verein bereit erklärt und durch ihr finanzielles Engagement bereits einen Beitrag zur Bildung eines Kapitalgrundstocks geleistet.

Der Förderverein beteiligt sich an den Installationskosten und will die finanzielle Struktur für die Zukunft des First Responder Systems schaffen. Mit einer Mitgliedschaft kann jeder Bürger dazu beitragen, dass in Not geratenen Personen kompetente Erste Hilfe zuteil wird. Wer weiß, vielleicht sind auch Sie einmal froh, dass es „First Responder“ in Rennertshofen gibt!!

„Tag der offenen Fahrzeugtür“
Die offizielle Indienststellung des Fahrzeugs durch den Vorstand Lutz Mayer erfolgt nach der Fahrzeugweihe am Sonntag, den 23.7.2006. Zu dieser Veranstaltung auf dem Schulhof der Verbandschule Rennertshofen sind alle ab 14.00 Uhr herzlich eingeladen. Neben einem kleinen Rahmenprogramm, kann man sich vor Ort über das System First Responder aus erster Hand informieren. Der Förderverein und die Feuerwehr würden sich freuen, dazu viele Bürger begrüßen zu können.

Kommentar verfassen