Sa. Dez 14th, 2024

(Werbung)  Im Jahr 2012 erregte der Österreicher Felix Baumgartner weltweit Aufsehen, als er aus 39 Kilometern aus dem Weltall auf die Erde sprang. Die meisten Menschen werden den Extremsportler damals für wahnsinnig gehalten haben, aber auch Faszination für ihn empfunden haben. Was muss in einem Menschen vorgehen, der sein Leben so dermaßen in Gefahr bringt? Wie kommt er zu diesem unglaublichen Maß an Risikobereitschaft?

Tatsächlich ist die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen, von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die einen – wie Felix Baumgartner oder auch der Abenteurer Steve Irwin, der dafür bekannt war, gefährlichen Tieren sehr nah zu kommen und den ein Stich eines Stachelrochens schließlich das Leben kostete – scheinen kein Maß zu kennen. Den anderen wird sogar bei schnelleren Autofahrten angst und bange und ihr Geld lassen sie lieber sicher auf dem Sparbuch, anstatt es zu investieren. Doch woran liegt es, dass die einen risikofreudiger sind als die anderen?

Die graue Substanz als Einflussfaktor der Risikobereitschaft

Im Gehirn gibt es die sogenannte graue Substanz, eine Sammlung von Nervenzellkörpern. Sie gehört zum Zentralnervensystem und scheint die Risikobereitschaft eines Menschen, Forschungsergebnissen von der School of Medicine in Yale zufolge, zu beeinflussen. Die Forscher untersuchten die Risikofreude von Menschen zwischen 18 und 88 Jahren, indem sie ihnen die Wahl gaben zwischen risikoreichen und sicheren Entscheidungen. Zusätzlich wurden MRT-Scans durchgeführt. Letztendlich wurde festgestellt, dass diejenigen Probanden, die sich risikoreicher entschieden, auch mehr graue Substanz im Gehirn hatten.
Im Alter nimmt die graue Substanz ab. Das erklärt, warum jüngere Menschen in der Regel risikobereiter sind als ältere Menschen. Das ist natürlich auch sinnvoll, denn je gebrechlicher der Körper im Alter wird, umso weniger kommt er mit risikofreudigen Entscheidungen und möglichen Konsequenzen wie zum Beispiel Unfällen zurecht.

Geltungsdrang und Männlichkeit

Außerdem soll auch das Geschlecht eine wichtige Rolle bei der Risikobereitschaft spielen: Meist sind es tatsächlich Männer, die Extremsportarten ausüben, gerne (zu) schnell Auto fahren oder auch Glücksspiele spielen und dabei Optionen wie die Risikoleiter wühlen. Das liegt noch in ihrem Urinstinkt begründet – Risikobereitschaft signalisiert natürlich auch Fitness und Mut, und diese Eigenschaften sprechen für gute Gene und zeichnen den Mann natürlich auch als guten Familienversorger aus. So ist Risikobereitschaft gewissermaßen – wenn auch nicht unbedingt bewusst – ein Signal von Männern an Frauen, dass sie eine gute Wahl bei der Partnersuche wären.

Andere Stimmen sehen (übertriebene) Risikobereitschaft auch schlicht im Narzissmus begründet. Menschen, die das extreme Risiko lieben, suchen die absolute Freiheit und sind vom normalen Alltag gelangweilt, er erfüllt sie nicht, während das gefährliche Erlebnis in ihnen Glücksgefühle auslöst.

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