Robert Behr, Jahrgang 1954, ist in den 1980er Jahren als Motorrad-Rennfahrer und in den 1990er Jahren als Autocross-Fahrer berühmt geworden. Seine Leidenschaft und sein Talent hat er weitergegeben, denn heute leitet sein Sohn Stefan Behr den Neuburger Motorclub, in welchem Robert Behr bis heute ein Ehrenmitglied ist.
Als Motorradrennfahrer war Robert Behr in Neuburg ganz alleine
Als Robert Behr damals seine Karriere als Motorradrennfahrer startete, war er in Neuburg der einzige, der diesen Sport ausübte – abgesehen von dem berühmten, im Jahr 2016 verstorbenen Lorenz Specht, der in Ludwigsmoos und damit ganz in der Nähe von Neuburg wohnte. Ansonsten war zwar der Motorsport in Neuburg durchaus vorhanden, und es gab auch schon den Motorclub, der im Jahr 1957 gegründet worden ist. Allerdings waren dort ausschließlich Autofahrer aktiv. Deshalb fuhr Robert Behr zunächst auch für den Motorclub Augsburg, denn dort gab es im Gegensatz zu Neuburg ziemlich viele Motorradfahrer.
Der Wechsel zum Autocross
Schließlich landete Robert Behr dann aber beim Autocross. Zunächst begleitete er Autocross-Sportler nur als Mechaniker, bis er dann selbst sein Interesse an dieser Motorsportart entdeckte. „Ich habe mitbekommen, wie jemand sein Auto verkauft hat, und dieses hatte einen Zweitaktmotor. Das fand ich interessant, denn diese Motorart kannte ich von meinem Motorrad. Und so beschloss ich, nachdem ich zuvor mit dem Motorradfahren aufgehört hatte, doch wieder zu fahren – aber diesmal eben Autocross. Es war sehr spannend, das Auto zu verändern, den Motor zu tunen.“, erinnert sich der mittlerweile 70jährige Rennfahrer.
Autocross ist ein aufwendiger Sport, und ein Training ist kaum möglich. Die Wege zu den Rennen sind weit, denn die meisten finden im Ausland statt, und man muss die getunten Autos in Anhängern transportieren – wobei manche Fahrer auch Rennen auf der anderen Seite des Ozeans mitmachen, zum Beispiel in Japan, und ihre Autos im Flugzeug transportieren lassen. In der Umgebung rund um Neuburg gab es zwar auch hin und wieder Rennen, das letzte fand 1991 in Kunding hinter Burgheim statt, die meisten und größten Rennen, mit dem größten Publikum, waren aber in Ländern wie Tschechien oder Lettland.
„In Lettland war Autocross viel angesehener als in Deutschland. Denen fehlten halt auch andere Motorsportarten, wie Formel 1, deshalb spielte dort eben das Autocross so eine große Rolle. Natürlich war es aufwendig, dort hinzukommen. Und zuhause konnten wir nicht viel machen, um uns vorzubereiten, außer kurz vor den Rennen die Autos mit den Anhängern abends ganz weit rauszubringen, um dort zwischen den Feldern ein paar mal hin und her zu fahren, um zu testen, ob alles noch funktioniert“, so Robert Behr.
Im Jahr 1994 hängte Robert Behr schließlich dann auch den Autocross-Sport an den Nagel und verkaufte sein Auto an einen Franzosen, der gleich im Jahr darauf, 1995, mit ebendiesem Auto Europameister wurde.
Der Motorclub Neuburg
Der Motorclub Neuburg führt bis heute in der Region regelmäßig Motorsportveranstaltungen durch. Vor allem bekannt ist er für Oldtimer-Veranstaltungen sowie Jugendkart-Turniere und Motorrad- und Fahrradtrial-Wettbewerbe. Bei vielen Veranstaltungen, wie den Neuburger Autotagen oder dem Kindertag, ist der Motorclub immer wieder aktiv. Viele der über 200 Mitglieder des Motorclubs Neuburg feiern immer wieder große Erfolge bei Europa- und Weltmeisterschaften verschiedener Motorsportarten. – brennessel Magazin