Fr. Apr 26th, 2024

Jagdgeschwader 74 „Mölders“: Der Neuburger Luftwaffenverband darf seinen Traditionsnamen nicht mehr tragen, da die Rolle von Oberst Werner Mölders bei der „Legion Condor“ im Spanischen Bürgerkrieg politisch umstritten ist. Eine heiße Diskussion um den Namensentzug schließt sich an.

Bibbern im März: Mit -24 °C war es der kälteste 1. März seit 40 Jahren in Neuburg! Die Nacht zum 3. März war sogar die kälteste in ganz Deutschland. Während man in anderen Jahren sonst schon die ersten Pflänzchen ins Frühbeet setzen konnte, war der Boden noch tief gefroren und mit Schnee bedeckt.

Schülerdemo: Nach einer spontanen Demonstration von 400 Schülern der Paul-Winter-Realschule revidierte der Kreistag seine Entscheidung, den Neubau der Paul-Winter-Realschule hinauszuschieben. Aufgrund der Einführung der 6-stufigen Realschule und den dadurch erheblich gestiegenen Schülerzahlen ist dieser notwendig geworden. Nun sollen alle drei Schulprojekte gleichzeitig vorangetrieben werden. Für die Realschule SOB und die Wirtschafts-/Fachoberschule in ND wurden im Haushalt je 500.000 Euro eingeplant, für die Paul-Winter-Realschule in ND 1 Mio Euro. Damit steigen die Schulden des Kreises um 2 Mio Euro auf 20,45 Mio an. Für 2007 wurden bereits 33,6 Mio Euro Schulden prognostiziert!!!

Stadtmuseum eröffnet: Fast 20 Jahre nach Schließung des früheren Stadtmuseums konnte im April dank des großen Engagements des Historischen Vereins das neue – gefüllt mit kostbaren Erinnerungsstücken der Neuburger Geschichte – im Weveldhaus (Altstadt) eröffnet werden. In der „Black Box“ im Keller erfreut das papp&klapp-Theater mit seinen Aufführungen immer wieder die Besucher.

Verurteilung im „Hundefutter-Prozess“: Er gilt als einer der spektakulärsten Fälle in der Nachkriegsgeschichte der bayerischen Justiz: Der Heinrichsheimer Landwirt Rudolf R. wurde von seiner Familie erschlagen, zerstückelt und an Hunde und Schweine verfüttert, ist sich das Gericht sicher. Es gab keine Beweise, aber eine erdrückende Indizienlage reichten dem Landgericht Ingolstadt für die Verurteilung: Jeweils 8 ½ Jahre Haft für die beiden Haupttäter „Matze“ E., Freund der älteren Tochter, sowie für Ehefrau Hermine R. Die beiden Töchter wurden wegen Beihilfe durch Unterlassung zu drei bzw. dreieinhalb Jahren verurteilt. Das Gericht ließ hier Milde walten wegen des sexuellen Missbrauchs durch den Vater. Die Verurteilten gingen in Revision.

„Jugend forscht“: Acht Schüler des Neuburger Descartes-Gymnasiums hatten monatelang herumgetüftelt und geforscht und durften zum Regional-Wettwerbwerb nach Augsburg. Mit ihren „Zitronen als Stromquelle“ beeindruckten Iris und Eva Schiebel und wurden zum Regionalsieger Physik (bis 15 Jahren) gekürt.

Flämische Barockgalerie: 400 Ehrengäste, darunter hochkarätige Politiker, waren zur festlichen Eröffnung der „Staatsgalerie Neuburg“ gekommen. Der Freistaat Bayern hatte in den vergangen 30 Jahren mehr als 26 Mio Euro in das Neuburger Schloss investiert, allein 11 Mio davon in die Sanierung des Westflügels, in dem die Ausstellung mit fast 150 bedeutenden Werken untergebracht ist. Die Festredner hoben immer wieder hervor, welch exzellente Qualität auf höchstem internationalem Niveau die Galerie hat. Wer Werke flämischer Barockmalerei sehen will, wird zukünftig neben den altehrwürdigen Sammlungen des Prado in Madrid, der Alten Pinakothek in München und des Kunsthistorischen Museums in Wien nun auch nach Neuburg kommen müssen. Schauen auch Sie mal vorbei. Winteröffnungszeiten: Di-So 10-16 Uhr. Private Führungen können unter Tel. 08431/55240 gebucht werden.

Himmlischer Beistand bei Flugzeugunglück: Für die Eschlinger und Illdorfer ist es wie ein Wunder. Ein paar Sekunden früher oder später und ein spanischer Pilot wäre mit seinem Kampfflugzeug in eines der Dörfer gestürzt. Er war nur wenige Minuten zuvor vom Neuburger Militärflugplatz zu einer Übung gestartet. Die Mirage hatte sich knapp 500 m von Eschling entfernt so tief in den Boden gebohrt, dass nur noch ein Stück vom Rumpf heraus sah. Der Pilot konnte sich noch rechtzeitig mit dem Schleudersitz retten.

„F10“: Hinter dieser Formel versteckt sich ein vom Landkreis gegründetes und von der Uni Eichstätt begleitetes Institut, das im Bereich „Erneuerbare Energien“ und „Energieeinsparung forschen und mit neuen Ideen die heimische Wirtschaft später fördern soll.

Sonnenkönig im Spargelland: Zu zwei Freiheitsstrafen auf Bewährung über neun und zwölf Monate wurde Schrobenshausens suspendierter Bürgermeister Josef Plöckl allein für die „leichteren Fälle“ der Untreue vom Landgericht Ingolstadt verurteilt. Der wesentlichste Fall – die Stundung der Erschließungskosten von mehr als 100.000 Mark zu Gunsten eines später in Konkurs gegangenen Augsburger Bauträgers – wird in einem anderen Prozess verhandelt. „Er wollte wieder mal was Gutes tun und sich feiern lassen. Das sei ein Plöcklsches Verhaltensmuster, auf das man sehr oft gestoßen sei“, so Richter Paul Weingartner. Dabei habe er sich nicht um Recht und Gesetz geschert, sondern sei vorgegangen wie in einer Bananenrepublik, respektive Spargelrepublik. Plöckl hat Revision gegen das Urteil eingelegt.

Erfolgsstory Landesausstellung: Nach 4 ½ Monaten ging Mitte Oktober die Bayerische Landesausstellung „Von Kaisers Gnaden – 500 Jahre Pfalz Neuburg“ zu Ende. Ein außergewöhnliches Konzept, eine engagierte, ideenreiche Umsetzung, hochkarätige Exponate aus bekannten Museen, inszeniert an authentischer Stätte, nämlich im Residenzschloss des Pfalzgrafen Ottheinrich, lockten 117.472 Besucher in die Ausstellung über die Entstehungs- und Blütezeit der Neuburger Fürstengeschichte.

Kulturpreis 2005: Als „hervorragenden Boschafter des kulturellen Erbes unserer Stadt“ würdigte OB Dr. Bernhrad Gmehling den Neuburger Verkehrsverein (Organisation Schlossfest und Christkindlmarkt, Stadtführergruppe, Historienspiel Ottheinrich etc.). Vorsitzender Friedhelm Lahn und sein langjähriger Vorgänger Rudi Niessner nahmen den Kulturpreis 2005 entgegen.

Europaweites Vorzeigeprojekt in ND: Das größte zusammenhängende Auwaldgebiet an der bayerischen Donau zwischen den Staustufen Bergheim bei ND und Ingolstadt umfasst 2100 Hektar und soll zukünftig regelmäßig und gezielt geflutet werden, um wieder eine intakte Auenlandschaft herzustellen und um einen natürlichen Hochwasserschutz zu gewähren. Durch die Renaturierung sollen 100 Mio Kubikmeter zusätzlicher Rückhalteraum aktiviert werden. Der Freistaat Bayern unterstützt das Programm mit 12 Mio Euro. Der Landkreis ND-SOB und die Uni Eichstätt wollen ein Aueninstitut errichten, welches das Projekt wissenschaftlich begleitet. Mit den Erkenntnissen daraus soll Neuburg zu einem europaweiten Wissens- und Datendrehpunkt für die Auenentwicklung werden.

Bischof Mixa: „Sehr gerne habe ich den bischöflichen Dienst in Eichstätt geleistet“, blickte Bischof Mixa während seiner Amtseinführung zum neuen Bischof in Augsburg zurück. Vor seiner Zeit in Eichstätt war er jahrelang als Stadtpfarrer in Schrobenhausen tätig. Nun übernahm der allseits beliebte und auch von Papst Benedikt XVI. geschätzte „Diener Gottes“ das zweitgrößte Bistum in Bayern.

2005 mussten wir wieder von etlichen Menschen aus der Region Abschied nehmen, an einige erinnern wir hier:

Heinrich Dreher (95): Im Alter von fast 95 Jahren verstarb in der Nacht zum 1. April der frühere Neuburger Augenarzt Dr. Heinrich Dreher, der viele Jahre lang in Neuburg die einzige Anlaufstelle in Sachen „Augen“ war.

Fritz Centmeier (82): Mit ihm hat Klingsmoos eine über Jahrzehnte hinweg in vielen Bereichen engagierte Persönlichkeit verloren. Der langjährige Gemeinderat und Träger des Bundesverdienstkreuzes war u.a. Mitbegründer des Donaumoos-Zweckverbandes zur Erhaltung des ländlichen Siedlungs-, Wirtschafts- und Kulturraumes, sowie ein viel geschätzter Chronist und Historiker.

Neuburger in den Bergen verunglückt: Die drei 29, 32 und 43 Jahre alten Tourengeher wurden in Tirol von einer Lawine verschüttet.

Bergdrama Nr. 2: Der Neuburger Amtsgerichtsleiter Anton Koch stürzte bei einem Bergunfall zusammen mit seiner 15-jährigen Tochter über 100 m in die Tiefe. Beide waren sofort tot.

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