Sa. Apr 20th, 2024

Was passierte 2009 in der Region?

Blitzkarriere: 2006 wurde der gelernte Industriemechaniker Peter Mosch (36, aus Königsmoos) zum Audi-Betriebsratschef gewählt, 2007 in den VW-Aufsichtsrat, dem höchsten Kontrollgremium des VW Konzerns und 2009 in den Porsche-Aufsichtsrat. Respekt!

100 Jahre Audi: Ingenieur August Horch hatte das Unternehmen 1909 in Zwickau gegründet. Weil er den Namen Horch aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht verwenden durfte, übersetzte er seinen Nachnamen ins Lateinische: Audi! 1932 schloss sich Audi mit DKW, Horch und Wanderer zur Auto Union AG zusammen. Die 4 Ringe im Markenzeichen symbolisieren den Zusammenschluss. Nach dem 2. Weltkrieg gründete sich die Auto-Union neu in Ingolstadt, 1969 ging sie mit NSU in Neckarsulm zusammen. Seit 1985 existiert die heutige Audi AG. Mit Ausstellungen und Veranstaltungen, sowie einem Festakt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Horst Seehofer, wurde das 100-jährige Firmenjubiläum gefeiert.

Ende gut – alles gut: Hitzige Diskussionen hatte es um die neue Bleibe der Freiwilligen Feuerwehr Rennertshofen gegeben: Ein Neubau oder der Kauf und Umbau des ehemaligen LEW-Gebäudes standen zur Debatte. Nachdem die Wünsche der Feuerwehr bei der Planung des Umbaues berücksichtigt wurden, haben sich nun wieder alle lieb. Der Feuerwehr stehen somit zukünftig statt 400 qm insgesamt knapp 1400 qm zur Verfügung.

Pilotprojekt Nahwärmenetz: Zahlreiche Neuburger Unternehmen produzieren bei ihren Herstellungsprozessen immens viel Wärme und blasen sie zum Schornstein raus; andere hingegen benötigen Wärme für ihre Produktion. Die Geber mit den Nehmern zu vernetzen – auch öffentliche Einrichtungen oder Privatleute könnten Nutznießer dieser Wärmequellen sein – sowie regenerative Energiequellen zur Sicherung von Energiespitzen zu schaffen, das plant die Stadt Neuburg. Investoren zeigen auch schon Interesse an dem 137 Mio Euro teuren Nahwärmenetz, das zum deutschen Pilotprojekt, mit Fördermitteln von Bund und Land, werden könnte. 120.000 Tonnen Kohlendioxid und 11 Mio Liter Heizöl jährlich könnten dadurch eingespart werden. Das wäre aktiver Klimaschutz!

Kellerbrand in Ostend-Mehrzweckhalle: Grund war ein Kurzschlusses in der Küche. Die Brandschäden waren gravierender als zunächst gedacht. Die Halle musste deshalb geschlossen bleiben; Schulen, Vereine und Donauschwimmerball sich eine neue Bleibe suchen. Bis Januar 2011 soll die Halle wieder betriebsbereit sein.

Outdoor-Park Weichering: Einen Outdoor-Park im Naherholungsgebiet Leitnerweiher bei Weichering wollte ein Unternehmer aus Lichtenau errichten. Geplant waren Gastronomie, Biergarten, ein Turm für Bungee-Jumping sowie ein ca. 4.000 qm großer Veranstaltungsplatz. Mit rund 20.000 Besuchern jährlich rechnete der Investor. Kritikern und einer Bürgerinitiative war dies zu viel. Nachdem die Familie des Bauherrn auch Drohbriefe erhalten hatte, zog er seinen Plan zurück. Wie das Naherholungsgebiet stattdessen aufgewertet werden soll, darüber will sich der Sprecher der Bürgerinitiative Gedanken machen.

Zivilcourage: Hilferufe an einem Baggersee in der Region. Ein Mann hatte eine sonnenbadende Frau überfallen und begrapscht. Das schnelle Eingreifen einer 19-Jährigen konnte Schlimmeres verhindern. Der Mann flüchtete, konnte aber von der 19-Jährigen mit dem Handy fotografiert werden. Das in den Medien veröffentlichte Foto war so gut, dass sich der Übeltäter freiwillig stellte.

Gartenschau Rain: Es war ein großer Erfolg: Statt der erwarteten 200.000 strömten rund 342.000 Besucher auf das Gelände der Kleinen Gartenschau, was das einkalkulierte Defizit von 1,2 Mio Euro sicherlich verringern wird. Besuchermagneten waren die Ballontage auf dem Dehnergelände, sowie der herrliche Blumencorso, der allein über 55.000 Zuschauer anlockte. Mit ihren Beiträgen zur Gartenschau wie Blumenpark, Naturlehrgarten, Rosenschau, Ballontage und Blumencorso konnte die Firma Dehner bei den Besuchern und potenziellen Kunden erheblich punkten. Schaden könnte dem guten Image jedoch die Tatsache, dass das Familienunternehmen den Arbeitgeberverbänden gekündigt hat und für die 5.000 Beschäftigten nun keine Tarifbindung mehr besteht! Auf die tarifliche Lohnerhöhung für 2009 und 2010 mussten die Mitarbeiter schon verzichten. Was wird noch folgen?

Missbrauch im Zeltlager: Wegen sexuellen Missbrauchs in acht Fällen und schweren sexuellen Missbrauchs in vier Fällen wurde ein 49-jähriger Ingolstädter Lehrer und Sportfunktionär zu 3 Jahren und 7 Monaten Gefängnis, sowie zu einem lebenslangen Berufsverbot verurteilt. Der 2-fache Familienvater hatte jahrelang für die Kinder der Handballabteilung eines Ingolstädter Sportvereins Zeltlager an einem Badesee im Landkreis ND-SOB organisiert. Dabei lockte er Mädchen zum „Spielen“ in sein Zelt und verging sich an ihnen. Als ein Kind nach dem Zeltlager einen Nervenzusammenbruch erlitt und sich seinem Vater offenbarte, flog der bis dahin sehr geschätzte Mann auf. Eltern und Sportkameraden waren schockiert.

Neues Ärztehaus: Auf dem ehemaligen Kammerbauer-Anwesen zwischen Landratsamt und den Kliniken St. Elisabeth soll ein Jugend-Familien-Seniorenzentrum entstehen. Auch die Zulassungsstelle soll dort zukünftig untergebracht werden. Daneben gibt es weitere Interessenten wie diverse Ärzte, Apotheke, Sanitätshaus usw.

Ehrung für Klinikclowns: Seit 5 Jahren besucht Sepp Egerer vom Neuburger Jugendzentrum zusammen mit einigen Jugendlichen jede Woche die Neuburger Kinderklinik. Als Clowns verkleidet bringen sie dort die kleinen Patienten zum Lachen. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden sie mit der „Silberdistel“ der Augsburger Allgemeinen ausgezeichnet. Bereits in den Jahren zuvor wurden sie von Bundespräsident Horst Köhler, sowie vom Zweiten Deutschen Fernsehen geehrt.

Im Pleite-Sog: Ein herber Schlag für die Firma Küchen-Kempfle in Rohrenfels war das Aus der Firma Quelle, an die sie 90 % ihrer Aufträge lieferte. Um sein Unternehmen zu retten, musste Max Kempfle schweren Herzens 60 seiner 83 Mitarbeiter kündigen. Für die war es ein Schock, denn noch vor einem Jahr galt Quelle als Garant für ein gutes Geschäft und einen sicheren Arbeitsplatz. Nun will sich Kempfle auf den Regionalverkauf konzentrieren und im kleinen Stil weiter machen.

Stieftochter missbraucht: Zu neun Jahren Haft hat das Ingolstädter Landgericht einen 54-Jährigen aus dem Landkreis verknackt, der über vier Jahre lang seine Stieftochter missbraucht hatte. Als das Mädchen zum ersten Mal von ihm vergewaltigt wurde, war es höchstens 10 Jahre, vermutlich aber erst neun Jahre alt!

Neuburger Kulturpreis 2009: Mit dem Kulturpreis 2009 wurde der Neuburger Landschaftsmaler Rudolf Scharl für sein Lebenswerk ausgezeichnet, sowie die Betreiber der „Kunstscheune Marienheim“, Erica und Clemens Benecke. Sie hatten eine alte Scheune umgebaut, in der regelmäßig Veranstaltungen aus den Bereichen Kunst, Kabarett und Songwriters Special stattfinden.

Vorzeige-Projekt in Oberhausen: Bis Ende 2010 will die Gemeinde die Infrastruktur für einen superschnellen Internetzugang schaffen. Die Kommune hat für diesen Zweck eine eigene Gesellschaft gegründet: die Oberhausen – Unser Ortsnetz GmbH. 700 Verträge werden benötigt, um das eigene Glasfasernetz finanzieren zu können.

OB wurde 50: Neuburg’s Oberbürgermeister Dr. Bernhard Gmehling feierte im Dezember mit Hunderten von Gratulanten aus Politik, Wirtschaft, Vereinen und Bürgern seinen 50. Geburtstag im Marstall.

Top-Azubine aus Karlshuld: Insgesamt 300.000 Lehrlinge haben im Schuljahr 2008/2009 an den IHK-Abschlussprüfungen teilgenommen. Zu den 209 besten Absolventen deutschlandweit, die kürzlich in Berlin geehrt wurden, gehört Maria Märtl aus Karlshuld! Mit 97,50 von 100 möglichen Punkten, d.h. mit der Note „sehr gut“ hat das gescheite und fleißige Moosmädel ihre Ausbildung bei Audi als Fachkraft für Lagerlogistik abschlossen! Hut ab!!

Windrad sorgt für Ärger: Es steht erst ein paar Wochen im Rennertshofener Ortsteil Ammerfeld. Trotzdem sind die Anwohner schon fix und fertig mit den Nerven, denn die Rotorblätter des Windrads machen einen ihrer Ansicht nach unerträglichen Lärm. Messungen ergaben jedoch, dass die Werte im erlaubten Bereich liegen. Jetzt soll ein neues Gutachten Klarheit schaffen.

Ryder Cup: Neuburg träumt von der Ausrichtung des Ryder Cup 2018. Das „Jahrhundertprojekt“ würde wirtschaftliche Impulse für unsere Region bringen. Laut einer Studie der Universität Kalifornien legt der Export bei einer Olympia-Kandidatur um 30% zu. Wird eine Stadt tatsächlich zum Austragungsort gekürt, verstärkt sich dieser Effekt noch weiter. Deshalb stehen hinter der Bewerbung um das prestigeträchtigste Golfturniers der Welt nicht nur die Betreiber der Golfanlage, der Wittelsbacher Ausgleichsfond, sondern auch die Stadt Neuburg, der Landkreis, die Stadt Ingolstadt, die Regierung von Oberbayern und Ministerpräsident Seehofer. Inzwischen hat sich Neuburg als einziger deutscher Kandidat durchgesetzt und steht nun in Konkurrenz mit internationalen Plätzen. Wir drücken die Daumen, damit ein Traum wahr wird!

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