Di. Dez 10th, 2024

Das war Neuburg 2004:

Neuburger Donauschwimmen:

Während die einen bei 2° C Lufttemperatur zähneklappernd schon beim Zuschauen am Donaukai froren, stürzten sich die 2200 Teilnehmer wagemutig in die 2 Grad „warme“ Donau zum Gaudiwurm im Wasser, der als Europas größtes Winterschwimmen auch überregional auf großes Interesse stößt. Anschließend wurde beim Wasserwachtball kräftig gefeiert.

Alfons Schweitzer (82): Der Senior-Chef des gleichnamigen Autohauses hatte nach dem Krieg den elterlichen Kfz-Betrieb übernommen und zu einem erfolgreichen mittelständischen Unternehmen ausgebaut, dessen Leitung er 1994 an Tochter Eveline Hölzl übergab. Er war einer der Mitbegründer des Motorclubs Neuburg und fuhr in der Umgebung auch Rennen mit.

Helmut Lahme (77): Er war ein angesehener Geschäftsmann, galt als engagierter, manchmal recht unbequemer Gestalter, bekleidete wichtige Funktionen, z.B. als Optiker-Obermeister der Region 10, Mitglied der IHK-Vollversammlung und als Vorsitzender des von ihm gegründeten Gewerbeverbandes und initiierte die große Neuburger Weihnachts-Sozialverlosung, die bisher insgesamt einen Reingewinn von 375.000 Euro erbrachte, welche an Sozialverbände und Tierschutzverein verteilt wurden. Im April starb er.

Arbeitsplätze ins Ausland: Innerhalb weniger Tage kündete der zweite Neuburger Betrieb die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland an. Die Firma Jeyes will 180 Stellen abbauen, Leoni 30, evtl. sogar 100. Bereits in den vergangenen Jahren hatte Leoni hunderte Jobs von den beiden Neuburger Werken in osteuropäische Konzernstandorte verlagert. Auch die Firma Weigl drohte, ihre Produktion in Pöttmes zu schließen und nach Ostdeutschland zu verlagern.

KuLiMusiCal: Ein großer Erfolg wurde das kulinarisch-literarisch-musikalisches Festival „KuLiMusiCal“ zum 400. Geburtstag des Dichters Jakob Balde und zum 100. Todestag des Malers Franz von Lenbach. Im ganzen Landkreis fanden hierzu Veranstaltungen statt.

Jetzt red i: Auf große Resonanz war die Aufzeichnung von „Jetzt red i“ des Bayerischen Rundfunks gestoßen. Neuburger Bürger konnten ihre Probleme darlegen oder Missstände aufzeigen, was recht fleißig genützt wurde. Im Dezember erkundigte sich Moderator Dietmar Gaiser nochmals vor Ort und zog Bilanz.

Onkel tödlich verletzt: Ein schreckliches Unglück passierte in einer Moosgemeinde. Ein siebenjähriger Bub half seinem Onkel auf dessen landwirtschaftlichem Anwesen und klemmte den 56-Jährigen beim Rangieren mit einem Gabelstapler zwischen zwei Fahrzeugen ein. Der Landwirt starb noch an der Unfallstelle.

Leiche als Hundefutter: Großes Schweigen von seiten der Angeklagten im Prozess um den grausamen Mord an dem Heinrichsheimer Landwirt Rudolf R., der im Oktober 2001 von seiner Familie erschlagen worden sein soll. Die 49 Jahre alte Ehefrau sowie die Töchter (18 und 19), sowie der 19 Jahre alte Freund der älteren Tochter sollen ihr Opfer nicht nur kaltblütig erschlagen, sondern die Leiche zerstückelt, den Kopf des Toten im Schlachtkessel ausgekocht und den Hunden zum Fraß vorgeworfen haben. Wochenlang hatte die Polizei sämtliche Baggerseen der Umgebung nach der Leiche abgesucht, da von den Verdächtigen anfangs immer wieder behauptet wurde, sie sei dort samt Auto versenkt worden. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft gilt der 19-jährige Matthias E. als Haupttäter. Im Prozess wiederholten die Verdächtigen ihre Geständnisse aus der Untersuchungshaft nicht.

Traktor überholt – 5 Tote: Fünf Tote und vier Schwerverletzte sind die grausame Bilanz eines schweren Verkehrsunfalls bei Joshofen. Das Unglück ist eines der schlimmsten, das die Region während der letzten Jahrzehnte erschüttert hatte. Ein 19-Jähriger wollte einen Traktor überholen und hatte dabei ein entgegenkommendes Auto übersehen. Dabei kam es zu einem Frontalzusammenstoß.

Seehofer wirft Ämter hin: Aus Protest gegen den zwischen der CDU und CSU vereinbarten Gesundheitskompromiss, den er so nicht mittragen wollte und wegen angeblich mangelnder Unterstützung durch CSU-Chef Edmund Stoiber legte Horst Seehofer sein Amt als Vize-Chef der Unions-Fraktion im Bundestag nieder. Stoiber hatte sein Versprechen, dass er zwar sein Spezialgebiet Gesundheit abgeben, die Bereiche Rente und Pflege beibehalten könne, auf Druck der CDU nicht halten können. Bereits vier Tage zuvor war er als gesundheitspolitscher Sprecher der CSU zurückgetreten. Positiv: Ein Politiker mit Rückgrat! Aber Schade, weil wir doch so dringend Politker brauchen, denen es um die Sache geht und nicht um Macht und Ämter!

Stadlmeier und kein Ende: Stadlmeier und der Verbrauchermarkt. Stadlmeier und die schwarz gebaute Kläranlagen-Halle. Stadlmeier und die Klo-Renovierung im Kindergarten. Stadlmeier. Stadelmeier. Als Außenstehender, der alles nur über die Medien verfolgen kann, schwankt man zwischen den Meinungen, dass Bergheims Bürgermeisterin sich entweder ständig über Gesetze und Verordnungen hinwegsetzt oder gewisse Gemeinderatsmitglieder sich mit dem Aufzeigen jeglichen noch so kleinen Missstandes nur profilieren wollen zwecks Interesse am vielleicht dadurch frei werdenden Bürgermeister-Sessel? Das Ansehen der Gemeinde Bergheim wird durch das ständige Hickhack in der Öffentlichkeit sicherlich nicht besser.

Anton Göbel (106): Er war der älteste Einwohner der Stadt und des Landkreises und gehörte zu den ältesten Deutschen überhaupt. Eine riesige Trauergemeinde gab dem „Bäckermeister mit Leib und Seele“ das letzte Geleit. Er war das älteste Kolpingmitglied der Welt, seit 1954 ein verdienter Tenor im Liederkranz und begeisterte noch als 99-jähriger zum 150-jährigen Vereinsjubiläum mit einen Solovortrag im Stadttheater.

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