Berlin – Gesundheitsminister Jens Spahn hat vor einem drastischen Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gewarnt. Im Oktober könne die Marke von 800 überschritten werden. Jetzt im Juli werde entschieden, wie die Situation im Herbst sein wird.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Bevölkerung gemahnt, angesichts steigender Corona-Zahlen Schutzmaßnahmen nicht zu vernachlässigen. Derzeit liege die Inzidenz bei rund 11. „Wenn sich das so weiter verdoppelt, alle zwölf Tage, dann werden wir im September die 400 überschreiten, im Oktober 800 – Inzidenz“, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Alle miteinander müssten sich die Frage stellen, „wollen wir das passieren lassen“.
Spahn mahnt: Corona-Zahlen niedrig halten
Spahn wies darauf hin, wie wichtig es sei, Schulen und Kitas in einem Umfeld niedriger Ansteckungen zu öffnen. Er rief dazu auf, die bekannten Maßnahmen einzuhalten. „Es geht darum, Maske im Innenraum tragen. Sich regelmäßig testen lassen. Wenn man noch nicht geimpft ist, sich impfen lassen“, sagte er. Der sogenannte R-Wert, der angibt, wie viele andere Menschen eine Infizierte oder ein Infizierter im Schnitt ansteckt, liege über dem kritischen Wert von eins, sagte Spahn. „Jetzt im Juli wird entschieden, wie die Situation im Herbst sein wird.“ Man müsse alles tun, um die Zahlen möglichst niedrig zu halten, etwa durch eine konsequente Nutzung der Schutzmasken.
Beratungen über neue Inzidenz-Werte für Beschränkungen
Mit den Ländern müsse beraten werden, ab welchen Inzidenz-Werten neue Beschränkungen greifen müssten. Spahn verwies darauf, dass man nicht auf die alten Grenzwerte zurückgreifen könne, weil durch die höhere Impfquote etwa die Zahl der Hospitalisierungen und Corona-Patienten auf Intensivstationen geringer sei als früher.
Derzeit seien 75 Prozent der über 60-Jährigen vollständig geimpft, ein Viertel nicht. Es scheine so zu sein, dass „200 das neue 50 ist“, sagte Spahn zu früheren Grenzwerten für Corona-Beschränkungen. Man dürfe aber nicht solange warten, bis hohe Zahlen wieder erreicht seien. – BR