München: Im Zusammenhang mit dem gestern veröffentlichten Missbrauchsgutachten prüft die Münchner Staatsanwaltschaft derzeit 42 Fälle von Fehlverhalten im Erzbistum München und Freising.
Sie beträfen ausschließlich noch lebende kirchliche Verantwortungsträger und seien stark anonymisiert übermittelt worden, sagte eine Sprecherin. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken fordert derweil Konsequenzen. Das Ausbleiben überzeugender Strukturreformen zeige, dass rechtswidrige Verhaltensweisen in der deutschen Kirche bis in die Gegenwart reichten, sagte die Präsidentin der Laienorganisation, Stetter-Karp. Das Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl kommt zu dem Ergebnis, dass der sexuelle Missbrauch in der Erzdiözese über Jahre nicht verfolgt wurde. Insbesondere wirft das Gutachten dem emeritierten Papst Benedikt XVI. und Kardinal Reinhard Marx Fehlverhalten in mehreren Fällen vor. – BR