Ingolstadt, (upd) – Eine Online-Plattform rund um Fragen der Berufswahl, die Jugendliche in der Region Ingolstadt altersgerecht anspricht und sie zum Teil eines Netzwerks mit Schulen und Unternehmen werden lässt – dieses Ziel verfolgen Studierende der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Ingolstadt (WFI) der Katholischen Universität. Für die technische Umsetzung ihres Konzeptes, das im engen Austausch mit Schulen, Firmen und Verbänden entstanden ist, möchten sie nun weitere Partner gewinnen. Dazu präsentieren am Mittwoch, 17. März, in einem Online-Format ihre Ideen, um die geplante Plattform bald in Betrieb nehmen zu können.
„Auch wenn der Bildungssektor mit der Wirtschaft laufend in Kontakt steht – etwa durch Angebote zur Berufsorientierung im Unterricht oder Angebote von IHK und Handwerkskammern – finden Betriebe und Jugendliche häufig nicht zusammen“, erklärt der Theologe und Volkswirt Prof. Dr. André Habisch, der an der KU die Professur für Christliche Sozialethik und Gesellschaftspolitik innehat. Zehn seiner Masterstudierenden haben im laufenden Wintersemester deshalb im Rahmen eines Forschungs- und Projektseminars im Bereich Entrepreneurship mit Schülerinnen und Schülern sowie Unternehmensvertretern und Lehrkräften dazu ausgetauscht, welche Bedürfnisse in der gegenseitigen Kommunikation bestehen. Das Ergebnis ist ein Konzept für die Online-Plattform „Wi-Link“ rund um Berufswahl und Ausbildung, die vier grundlegende Funktionen umfasst.
Zum einen können sich die Jugendlichen in Anlehnung an Snapchat einen Avatar kreieren, mit dem sie sich in der Optik eines Comics durch die Plattform bewegen. „Wir wollen damit die visuelle Sprache der Zielgruppe aufgreifen, die sie aus ihrem Alltag kennt, um die Nutzung so einfach wie möglich zu gestalten“, schildert Masterstudent Johannes Kellner. Mit ihrem Avatar absolvieren die Nutzerinnen und Nutzer zunächst einen Interessenstest, der sie am Ende verschiedenen Rubriken zuordnet – je nachdem ob man eher praktisch, kreativ, forschend, sozial oder eher ein unternehmerischer Typ ist. Optisch wird man auf der Plattform dann einem „Haus“ zugeordnet, in dem man mit Jugendlichen chatten kann, die ähnliche Interessen haben. Aber auch die Teilnahme an Diskussionen in anderen in anderen Chatrooms ist möglich.
„Wi-Link“ möchte Jugendlichen außerdem entsprechend ihrer Interessen passende Informationen zu möglichen Berufen kompakt anbieten, die von der Bundesagentur für Arbeit, Verbänden und regionalen Unternehmen stammen. Auch Lehrkräfte sollen in diesem Bereich Zugriff auf Schulungsmaterial und aktuelle Beiträge rund um Fragen der Berufswahl erhalten.
Darüber hinaus umfasst das Konzept der Plattform auch eine Ausbildungs- und Praktikumsbörse mit Angeboten regionaler Unternehmen, die einen direkten Kontakt bis hin zur Terminvereinbarung für ein Vorstellungsgespräch beeinhaltet. „Für Unternehmen bietet sich so die Möglichkeit, bereits frühzeitig vor Erlangung des Schulabschlusses mit den Schülerinnen und Schülern Kontakt aufzunehmen. In der Konsequenz kann durch die umfangreichen Informationen und den frühzeitigen Kontakt die Zahl an Ausbildungsabbrüchen verringert werden und das Handwerk sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren“, sagt Dr. Christian Jäkel (Leiter Unternehmensentwicklung der Ingolstädter Peters Service GmbH).
Er gehörte zu den „Sparringspartnern“ der Studierenden – ebenso wie Rainer Seefried, Rektor der Maurus-Gerle-Schule in Karlshuld: „Als Begleiter des Projekts kann ich sagen, dass die Studierenden mit großem Engagement das Projekt betreiben. Die Zusammenarbeit ist sehr gewinnbringend für beide Seiten. Sowohl für die Studierenden, die einen Einblick in die Mittelschule bekommen, als auch für mich als Schulleiter, da ich bei einem Projekt Ideen einbringen kann, die direkt aus der Praxis entstehen.“
Die Studierenden laden alle Interessierten dazu ein, das Konzept von „Wi-Link“ am Mittwoch, 17. März, bei einer Online-Präsentation kennenzulernen und sich etwa mit technischer Expertise in die weitere Entwicklung einzubringen. Die Präsentation findet 10 bis 12 Uhr statt. Eine Anmeldung ist möglich per Mail an Frau Lu Bostanli ((lu.bostanli@ku.de). – Katja Ossiander, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt