Mehr Lohn für die Beschäftigten in der Obst- und Gemüseverarbeitung.München – Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und die Unternehmen der Obst- und Gemüseverwertungsindustrie in Bayern haben sich bei den Tarifverhandlungen am 14. Juli in Beilngries auf einen neuen, Tarifvertrag für die rund 4.600 Beschäftigten der Branche geeinigt.
„135 Euro mehr Lohn und Gehalt für alle Tarifgruppen ab 1. Juli 2022 bedeuten insbesondere in den unteren Tarifgruppen eine Erhöhung von bis zu 6,3 Prozent. Damit hat der Tarifabschluss eine deutliche soziale Komponente für die einkommensschwächeren Tarifgruppen, bietet aber auch im Facharbeitereckentgelt mit rund 4,7 Prozent eine spürbare Erhöhung die über den Branchenabschlüssen in anderen Bundesländern liegt. Die Ausbildungsvergütungen steigen um 50 bis 70 Euro, und liegen nun zwischen 1.020 Euro im ersten Ausbildungsjahr und 1.280 Euro im dritten Ausbildungsjahr“, kommentiert Kurt Haberl, Verhandlungsführer der Gewerkschaft NGG, den Abschluss. Nachdem in der ersten Verhandlungsrunde keine Einigung erzielt werden konnte, hatten in zwei namhaften Betrieben Warnstreiks stattgefunden, die nach Einschätzung von Kurt Haberl für entsprechenden „Rückenwind“ gesorgt, und damit dieses Ergebnis ermöglicht haben. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 30. Juni 2023.
Zu der Branche gehören die Hersteller von Fruchtsäften und die Unternehmen der Gemüsekonservenindustrie, u.a. Kühne, Develey, Mainfrucht, Pölz Fruchtsäfte und Nagler. – Elke Gattner, Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Landesbezirk Bayern