Fr. Dez 6th, 2024

Port-au-Prince – Ein heftiges Erdbeben hat den Süden Haitis erschüttert. Zahlreiche Häuser wurden zerstört, mehrere Menschen kamen ums Leben. Die Behörden gaben zwischenzeitlich eine Tsunami-Warnung heraus.

Ein schweres Erdbeben hat den Süden Haitis erschüttert. Es hatte eine Stärke von 7,2, wie die US-Erdbebenwarte mitteilte. Laut Katastrophenschutz des Karibikstaats kamen mehrere Menschen ums Leben. Eine genauere Zahl der Todesopfer lag zunächst nicht vor, wie ein Sprecher betonte. Der nationale Krisenstab sei aktiviert.

Das Zentrum des Bebens lag in einer relativ geringen Tiefe von zehn Kilometern und zwölf Kilometer entfernt von der Ortschaft Saint-Louis-du-Sud. Berichten zufolge sollen zahlreiche Häuser zerstört worden sein. Videos im Internet zeigten an verschiedenen Orten beschädigte Wohnhäuser, Kirchen und Schulen. In der Hauptstadt Port-au-Prince rannten viele Menschen in Panik aus ihren Wohnungen. Das genaue Ausmaß der Schäden war zunächst noch unklar. Rettungskräfte sprechen von einer praktisch blockierten Kommunikation mit den betroffenen Gebieten.

Tsunami-Warnung wieder aufgehoben
Die Behörden gaben nach dem Beben eine Tsunami-Warnung heraus. Die Wellen könnten bis zu drei Meter Höhe erreichen, hieß es zunächst. Inzwischen wurde die Warnung wieder aufgehoben. Der Nationale Wetterdienst der USA (NOAA) riet den Menschen aber, weiterhin vorsichtig zu bleiben. In den Küstengebieten in der Nähe des Erdbebens könnte es weiterhin geringfügige Schwankungen des Meeresspiegels von bis zu 30 Zentimetern geben, hieß es weiter.

Schweres Erdbeben auf Haiti vor elf Jahren
Haiti war im Jahr 2010 von einem schweren Erdbeben nahezu verwüstet worden. Im Zentrum des Erdbebens mit einer Stärke von 7,3 lag damals Haitis dicht besiedelte Hauptstadt Port-au-Prince. Durch das Beben starben rund 222.000 Menschen, mehr als 300.000 wurden verletzt. Mehr als eine Million Menschen verloren ihr Zuhause. Die Schäden durch das Beben wurden auf 8 Milliarden US-Dollar (6,2 Milliarden Euro) geschätzt. Der Wiederaufbau kam auch durch die politische Instabilität nur schleppend in Gang. – BR

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