Eichstätt, (upd) – Die Corona-Pandemie hat die Tourismusbranche auf den Kopf gestellt: Beliebte Destinationen, die zuvor noch unter Over-Tourism zu leiden hatten, sind derzeit stille Orte. Gleichzeitig zeigt die Krise, wie kreativ Gastronomen und Gastgeber sind, um trotz allem ihre Gäste und qualifizierten Mitarbeiter zu halten. Gerade diese Umbruchsituation ist ein guter Zeitpunkt, um im Masterstudiengang „Tourismus und nachhaltige Regionalentwicklung – Management und Geographie“ an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) das Rüstzeug für künftige Herausforderungen zu erhalten. „Die Pandemie hat Entwicklungen beschleunigt und Diskussionen intensiviert, denen wir mit unserem Studiengang seit mittlerweile zehn Jahren Rechnung tragen“, betont Studiengangsleiter Prof. Dr. Harald Pechlaner, der an der KU den Lehrstuhl Tourismus innehat.
Dazu gehören Fragen von Risiko- und Krisenmanagement, die nachhaltige Ausgestaltung von Destinationen im Hinblick auf Mensch und Umwelt sowie die Lenkung von Besucherströmen, aber auch grundlegende Überlegungen zur Resilienz ganzer Regionen. Hinzu kommen neue touristische Trends, die sich etwa durch Corona aus dem mobilen Arbeiten abseits des klassischen Büros ergeben. „Traditionelle Ferienregionen sind derzeit dabei, neue Segmente für ,Workation‘ zu etablieren. Auch Messe- und Tagungsdestinationen könnten davon profitieren, wenn man künftig eine Städtetour mit einem Arbeitsaufenthalt kombiniert“, prognostiziert Pechlaner. Generell werde Tourismus auch weiterhin ein „Lebenselixier“ für die Menschen bleiben, jedoch mit anderen Vorzeichen. Längst sei die Rede von „Sinn-Destinationen“, die dem Gast nicht nur Erholung und Entspannung bieten, sondern eine tiefergehende Berührung mit zentralen Lebensfragen. Dabei fehlt der äußere Zweck der Nützlichkei“, stattdessen wird das innere Erleben wird zum zentralen Baustein der Sinn-Destination.
Noch stärker als bislang werde laut Pechlaner deshalb das Thema Leadership im Zentrum des Studiums stehen: „Leadership bedeutet in der Ausbildung an Universitäten, sich nicht ausschließlich auf die Vermittlung von Fachwissen zu konzentrieren, sondern durch die hohe Methodenkompetenz gemeinsam zwischen Lehrenden und Lernenden weitere Entwicklungen zu konzipieren und anzustoßen, und somit Teil von diesen zu sein. Es gilt, sich zukünftige Entwicklungen vorstellen zu können, um Wege, Strategien und Umsetzungsmechanismen des Wandels aufzuzeigen.“ Deshalb würden künftig noch stärker Disziplinen wie Psychologie, Soziologie, Kulturwissenschaften, Informatik und ausgewählte Naturwissenschaften Einzug in die Lehrpläne halten.
Mit dem Masterstudiengang „Tourismus und nachhaltige Regionalentwicklung — Management und Geographie” bietet die KU eines der bundesweit wenigen Masterprogramme an Universitäten zu Tourismus. Dabei werden Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsgeographie sowie die sozialwissenschaftlich arbeitende Humangeographie miteinander kombiniert. Dies ist im Bereich von Tourismus und Regionalentwicklung sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene eine Besonderheit.
Das Curriculum umfasst den Erwerb grundlegender planerischer Kompetenzen, die Vermittlung grundlegender Kenntnisse und deren Spezialisierung in Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftslehre und der Human-/Wirtschaftsgeographie sowie deren Anwendung im Bereich der Tourismus-, Raum- und Regionalentwicklung. Hinzu kommen ein Berufspraktikum sowie praxisbezogene Lehrveranstaltungen. Die Module des zweiten Semesters Masterprogramms werden an internationalen Partneruniversitäten in englischer Sprache angeboten. Zudem besteht die Möglichkeit eines Double Degree mit den Universitäten Matej Bel in Banska Bystrica (Slowakei) und Oulu (Finnland)
Interessierte können sich noch bis zum 20. Juni für das Studium bewerben. Weitere Informationen zur Bewerbung sowie zum Studiengang finden sich unter www.ku.de/tnr. – Constantin Schulte Strathaus, KU Eichstätt-Ingolstadt