Eröffnung der Bayerischen Landesausstellung mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Staatsminister Markus Blumein Ansbach, Orangerie + St. Gumbertus vom 25. Mai bis 6. November 2022
Augsburg / Ansbach, 25.05.2022. Mit einem feierlichen Festakt eröffneten der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder, der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume, Ansbachs Oberbürgermeister Thomas Deffner und der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte Dr. Richard Loibl am Dienstag, den 24. Mai 2022 im Tagungszentrum Onoldia im mittelfränkischen Ansbach die diesjährige Bayerische Landesausstellung „Typisch Franken?“.
Gezeigt wird die Ausstellung im barocken Orangeriegebäude aus dem 18. Jahrhundert im markgräflichen Hofgarten, die im Anschluss an die feierliche Eröffnung in einem gemeinsamen Rundgang besichtigt wurde. Einbezogen wird auch die Stadtkirche St. Gumbertus, die nur etwa 500 Meter von der Orangerie entfernt liegt. Veranstalter der Bayerischen Landesausstellung „Typisch Franken?“ sind das Haus der Bayerischen Geschichte, die Stadt Ansbach und die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen.
Was ist eigentlich „typisch fränkisch“?
Bratwurst, Fachwerk, Dialekt, Kirchweih, Wein oder Bier – das sind wohl die Antworten, die am häufigsten genannt werden. Doch was ist Klischee und was die Wirklichkeit? Zahlreiche Exponate sowie Medien- und Mitmachstationen beleuchten das Besondere an Franken. Auf einer fesselnden Zeitreise entdecken die Gäste das geschichtliche und regionale Franken von den Reichsstädten über die Reichsritterschaften bis hin zu Markgrafentümern und geistlichen Hoch- und Fürststiften. Sie treffen auf Schwanenritter und vornehme Kurgäste, mächtige Bischöfe und verliebte Markgrafen, aber auch auf ausgefuchste Räuberinnen und standhafte Städterinnen.
Vielfältiges Franken oder Frankens Eigenheiten
Der wie eine Wanderung durch die fränkischen Regionen angelegte Ausstellungsrundgang thematisiert das „preußische“ Franken ebenso wie mondänes Bäderwesen, wirtschaftliche Erfolge, glanzvoll hochadeliges Leben und reichsstädtische Eigentümlichkeiten. Natürlich geht es auch um das Verhältnis zwischen Bayern und Franken. Bereits König Ludwig I. bemühte sich trotz latent bankrottem Staatshaushalt um neue Verkehrsverbindungen. Kettenschiff, Flohfalle, Drachenfigur, Lügenstein, Reichsritterszepter, Fastnachtsmaske oder weiß-blaue Reklameschilder für fränkisches Bier: All das hat auf die eine oder andere Art mit Franken zu tun und verweist auf eine Region mit ihren Gesichtern, Geschichten und Befindlichkeiten.
Geniales und geschäftstüchtiges Franken
Der Erfindungsreichtum der Nürnberger Handwerker und die internationalen Handelsbeziehungen der Kaufleute schufen um 1500 eine ideale Umgebung für Albrecht Dürer. In seiner eigenen Druckwerkstatt experimentierte er mit neuen Techniken und stellte massenhaft grafische Werke her, die im ganzen Reich verkauft wurden. Unter der Marke „AD“ machten diese Drucke ihn weltberühmt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Raum Nürnberg/Fürth zu einem Zentrum der Elektro- und Textilindustrie und des Maschinenbaus. AEG, Grundig u.a. stellten Artikel her, die in der Wirtschaftswunderzeit heiß begehrt waren, wie Waschmaschinen, Fernsehapparate und Radios. Gerade Nürnberg konnte damit an seine Blütezeit im 16. Jahrhundert anknüpfen. Damals hatten dort Handwerk, Handel und Verlagswesen floriert und die Reichsstadt galt als bedeutendes Wirtschafts- und Kulturzentrum nördlich der Alpen.
Katalog zur Bayerischen Landesausstellung
Zur Bayerischen Landesausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog, mit dem die Leserinnen und Leser den Weg durch die Ausstellung nacherleben und Hintergrundinformationen zu den ungefähr 150 präsentierten Exponaten erfahren können. Jedes gezeigte Schaustück erzählt seine eigene Geschichte. „Katalogfenster“ werfen Blicke auf unterhaltsame und unbekanntere Details der Geschichte Frankens. Vertiefende Aufsätze von namhaften Autorinnen und Autoren führen kenntnisreich in die Thematik ein.
Ansbach und die Spielorte
Präsentiert wird die Landesausstellung in der heute etwa 40.000 Einwohner zählenden Stadt Ansbach. Sie geht auf eine mittelalterliche Klostergründung an der Mündung des Onolzbachs in die Rezat zurück. Ab dem 14. Jahrhundert war sie Residenzstadt des Fürstentums Ansbach. Von hier aus regierten die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, eine Nebenlinie der Hohenzollern. Auf den Grundmauern einer Wasserburg errichteten sie eine Residenz. Sie wurde unter dem vorletzten Herrscher, dem „wilden Markgrafen“ Carl Wilhelm Friedrich, im Stil des bayerischen Rokoko fertiggestellt und ist in diesem Zustand erhalten geblieben.
Einer der beiden Spielorte ist das im 18. Jahrhundert errichtete barocke Orangeriegebäude im markgräflichen Hofgarten. Dort steht im Grünen Saal, im Blauen Saal sowie im Kuppelsaal eine Ausstellungsfläche von etwa 900 Quadratmetern zur Verfügung.
Erweiternd einbezogen wird die Stadtkirche St. Gumbertus mit der Fürstengruft, in der sich die Grablege der jüngeren Linie der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach mit Sarkophagen aus dem Zeitraum von 1643 bis 1791 befindet. Die Kirche liegt etwa 500 Meter von der Orangerie entfernt. In einer Themenausstellung geht es hier um Aspekte aus der Geschichte der Ansbacher Markgrafen und um den Schwanenritterorden, dem auch Frauen angehörten.
Rahmenprogramm der Stadt Ansbach
Passend zum Motto „Typisch Franken?“ erwartet Sie in der Bezirkshauptstadt Mittelfrankens ein buntes Potpourri an Märkten, Konzerten, Theater und historischen Festspielen. Lassen Sie sich bei Ihrem Besuch verzaubern von regionalen Köstlichkeiten. Tauchen Sie ein in die Welt des Rokoko oder in die Geschichten rund um das Schicksal von Kaspar Hauser. Ansbach bietet das ganze Jahr spannende Stadtführungen und ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm. Mehr dazu unter www.ansbach.de.
Dank an Förderer und Partner
Ein herzlicher Dank gebührt den Partnern und Förderern, die die Bayerische Landesausstellung 2022 maßgeblich unterstützten: dem Bayernwerk ebenso wie dem Freundeskreis des Hauses der Bayerischen Geschichte. Medial wird „Typisch Franken?“ begleitet von den Nürnberger Nachrichten, TV Mainfranken und Bayern 2. Ohne sie alle wäre ein solches Projekt nicht realisierbar gewesen. – Dr. Andrea Rüth, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Foto: André De Geare
Aktuelles zur Landesausstellung unter www.hdbg.de/typischfranken