Do. Apr 25th, 2024

Seine Probleme bestanden nicht im beruflichen Erfolg, sondern in der Bestellung eines Nachfolgers. Jehan-Jacques Blancpain, der 1735 in Villeret mit der Herstellung von Uhrenteilen begonnen hatte, besaß zwar einen Sohn, doch der betrachtete das Uhrmacherhandwerk nur als Gelegenheit, seine eher schmalen Einkünfte als Lehrer aufzubessern.

Die geschäftliche Entwicklung verlangte jedoch nach einem Familienmitglied, welches seine ganze Kraft der Uhrmacherei widmen würde. Dieses fand sich in David-Lous Blancpain, Sohn des Schulmeisters. Gegen Ende des 18. Jh. begann der handwerklich begabte und geschäftstüchtige Enkel des Firmengründers mit der Lieferung von Uhren ins benachbarte Ausland. “Internationale” Familienbande unterstützten ihn dabei nach Kräften.

z.B. seine Schwägerin, die bei der verwöhnten Kaiserin Marie-Antoinette als Friseuse diente. So viel zur Geschichte.
Ein Zeit-Opus aus 450 Teilen ist der Flyback-Chronograph mit Schleppzeiger und ewigem Kalendarium “Le Brassus”. Diese 450, teils mikroskopisch kleinen Komponenten, müssen die Blancpain-Uhrmacher erst anfertigen, dann feinbearbeiten, Stück für Stück zusammenfügen und schließlich in ihrem funktionalen Zusammenwirken ausgiebig kontrollieren. Wenn alles ohne Fehl und Tadel arbeitet, erhält das Kaliber mit der Bezeichnung 5679 A sein kostbares Edelmetall-Gehäuse. Hinter diesem eher anonymen Zahlen-Buchstaben-Kürzel verbirgt sich eines jeder komplexen Uhrwerke, welche Blancpain nach der fulminanten Renaissance im Jahre 1983 in die Spitzengruppe der internationalen Haute Horlogerie katapultierten.

Das aufwändige Automatikwerk vereinigt in sich nicht weniger als drei Komplikationen:
Einen Chronographen mit klassischem Schaltrad, ruckfrei arbeitender Friktionskupplung und Flyback-Funktion. Einen Schleppzeiger-Mechanismus zum Erfassen von Zwischenzeiten oder zum simultanen Stoppen zweier Aktionen mit zeitgleichem Beginn. Ein immerwährendes Kalendarium mit Schaltjahres- und Mondphasenanzeige. Auch die Optik dieser brandneuen Armbanduhr von Blaincpain lässt keine Wünsche offen. Das opulente Gehäuse erhältlich in Rot-Gold oder Platin, besitzt einen Durchmesser von 42 mm. Dieses Maß kommt übrigens nicht von ungefähr. Es entspricht demjenigen der legendären “1735”. Und dabei handelt es sich bekanntlich um die mit Abstand komplizierteste aller Armbanduhren aus dem Hause Blancpain.

Kommentar verfassen