Titel, Thesen, Temperamente…
Wer braucht bei der Vorstellung von V. Patel schon eine Einleitung, wenn die verliehenen Titel wie eine Sammlung von Pokalen imaginär in seinem Anwesen und an seiner Person Ausdruck finden. Die Titel lesen sich: Prof. Dr. med. Dipl. rer. nat. M.D.F.R.C.S. Ed. / Fa. Urol. D. T. M & M. P. / Facharzt für Urologie, Facharzt für Chirurgie, Dipl. Trop. Med. und med. Parasitol
Patels Herkunft
“Da muss ich weit ausholen…” eröffnet Patel. “Mein Vater kämpfte an der Seite Ghandis um die Unabhängigkeit und war bei dem berühmten Salzmarsch dabei, den sicherlich viele aus der Verfilmung von Ghandis Leben kennen. Unsere ganze Familie war in den Freiheitskampf verwickelt. Deshalb wurde ich auch von meinem Vater nach einem Freund unserer Familie benannt, dem ehem. Innenminister Indiens, Vallabhbai Patel. Mein Vater selbst organisierte damals den ersten Lehrerstreik in Indien. Meine beiden Brüder wurden von der Freiheitsbewegung rekrutiert – ich hingegen musste zum Glück als dritter Sohn nicht zur Armee, sondern durfte bei meiner Mutter bleiben. Der Weg für eine schulisch-berufliche Karriere war frei…”
Außergewöhnliche Schul- und Hochschulkarriere
Bereits mit 4 Jahren wurde Patel eingeschult und durfte aufgrund seiner Leistungen und seines Talentes auch in den Folgejahren zwei Klassen überspringen. Mit 14 Jahren schaffte Patel sein Abitur. “Leider durfte ich aus Altersgründen nicht gleich anschließend Medizin studieren und wählte daher das Zoologiestudium, das ich nach 5 Jahren erfolgreich abschloss. Nach einem Jahr als Dozent an der Baroda-Universität war der Weg endlich frei für das Medizin-Studium. Hierzu kam ich nach Bonn, Deutschland. Sehr verwundert war ich, dass man in Deutschland nicht in Englisch unterrichtete – ich sprach 1954 noch kein Wort Deutsch und ging davon aus, dass die Lesungen in Englisch abgehalten wurden. Ich war schlicht und ergreifend einfach nur schlecht informiert. Kurzerhand lernte ich Deutsch innerhalb nur weniger Wochen und konnte so mein Studium fortsetzen. 1959 absolvierte ich mein Staatsexamen und promovierte 1960 in Bonn. Zusätzlich absolvierte ich das Diplom für Tropische Medizin und Medizinische Parasitologie in Hamburg. 1966 machte ich meinen Facharzt in Chirurgie in Edinburgh und 1968 den Facharzt für Urologie in Aachen.”
Beruf & Berufung
“Nach meiner langjährigen Ausbildung war es an der Zeit Berufserfahrung zu sammeln. So arbeitete ich in verschiedenen Kliniken in Österreich, Deutschland und England/Schottland, u.a. in Wien, Berlin, Aachen, Oldenburg, Saarbrücken, Bremerhaven, Offenbach und Ingolstadt. Bis 1999 war ich Leitender Oberarzt und Stellvertreter des Chefarztes im Klinikum Ingolstadt. Seitdem bin ich im sog. ‘Ruhestand’, wobei davon beileibe nicht die Rede sein kann. Seit meiner Pensionierung halte ich Vorträge auf nationalen und internationalen Kongressen und veröffentlichte mehrere Publikationen aus meinen verschiedenen Schaffungsspektren.”
Patel, der Urologe
In seiner langjährigen Tätigkeit als Facharzt der Urologie untermauerte Patel seine Fachkompetenz mit eigenen Kontributionen:
Eine neue Nierenbeckenplastik für lange, sehr lange und kurze obere Harnleiterengen – ein neuer Wechselschnitt für Nierenoperationen – drei dimensionale farbige Röntgenbilder – Koagulum Pyelolithotomie – ein neues Kontrastmaterial in der Urologie – ein neues Medikament zur Behandlung der Harnleiterkoliken – totaler Harnleiter-Ersatz durch Nierenbecken-Wand-Material – Mikroincision für ektopen Hoden – neue Methode für ischämischen Prostata-Resektion – blutlose Resektion des Blasentumors – eine neue Methode der Kälte Perfusion zur Enukleation des Nierentumors – modifizierte Operation für Penis-Deviation – mehrfach Zeiß-Schlingen in der Behandlung der Harnleitersteine – typische radiologische Manifestationen der Urogenitaltuberkulose im Anfangsstadium – ein neuer Verband nach Circumcision
Kunst & Philosophie
V. Patel ist Künstler und stellte seine Fotomalerei bereits weltweit aus. Unter anderem in Europa, Indien und dem Museum Modern Art in New York, sowie auf dem Schiff MS Europa und der Landesgartenschau in Ingolstadt. Er hielt Vorträge über Fotomalerei in der VHS Bremerhaven, Ingolstadt und dem Schiff MS Europa. Außerdem erschien ein Fotokalender bei dem Brönner Verlag. In der Philosophie widmet sich Patel der wissenschaftlichen Ethik und veröffentlichte hierüber ein Buch mit dem Titel “Das Glück liegt diesseits des Todes”. Er nimmt regelmäßig an internationalen Philosophen-Kongressen teil und ist u.a. Mitherausgeber der Zeitschrift “Aufklärung und Kritik”. Sein neues Buch zur wissenschaftlichen Ethik trägt den Namen “Klares Denken für Familie und Beruf” und erscheint demnächst. Lesungen hierzu sind im Bücherturm Neuburg geplant: 22.10., 29.10. und 5.11.2004 – jeweils 19.30 Uhr.
Wünsche für die Zukunft
“Da muss ich in verschiedene Projekte unterteilen, da ich ja vier Berufe habe. Als Mediziner referiere und operiere ich nach wie vor in Universitäten weltweit und publiziere Arbeiten über neue Behandlungsmethoden in meinem Fachbereich Urologie. Als Philosoph halte ich Vorträge über meine wissenschaftliche Ethik auf internationalen Kongressen. Man soll sowieso nicht so weit in die Zukunft schauen. Mein wichtigstes Projekt ist die Veröffentlichung meines neuen Buches “Klares Denken für Familie und Beruf”.