Do. Dez 5th, 2024

VPKA fordert Krankenkassen zu Verhandlungen auf Landesebene aufMünchen – Im Zuge der Corona-Pandemie sind bundesweit viele Akut- und Rehabilitationskliniken in eine kritische finanzielle Schieflage geraten. Einige der Einrichtungen sind in ihrer Existenz bedroht – mit unabsehbaren langfristigen Folgen für die Bevölkerung. Die von den Krankenkassen angebotenen Zuschlagszahlungen zur Kompensation des Corona-bedingt erhöhten Aufwandes seien bei weitem nicht kostendeckend, kritisiert der Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern (VPKA). Dessen Vorstand und Geschäftsführung fordern die Krankenkassen dringend zu Verhandlungen auf Landesebene auf.

„Die finanzielle Situation vieler Vorsorge- und Reha-Kliniken ist kritisch“, mahnt Dr. York Dhein, Mitglied des Vorstands des VPKA Bayern. „Aufgrund von Corona sind vor allem die Belegungen der Rehakliniken weit unter Vorjahresniveau. Dies liegt sowohl an der derzeitigen allgemeinen Zurückhaltung der Patienten, als auch an der Tatsache, dass die Akutkliniken deutlich weniger Operationen durchführen, wodurch beispielsweise in der Orthopädie die Anschlussheilbehandlungen dramatisch eingebrochen sind. Gleichzeitig sind die Ausgaben für Schutzmaßnahmen und verschärfte Hygiene-Anforderungen immens gestiegen. Bundesweit geraten dadurch immer mehr Rehabilitationseinrichtungen in existenzielle Schwierigkeiten.“

Die bisher aufgelegten staatlichen Hilfsprogramme, die der Stabilisierung der Reha in Corona-Zeiten dienen sollen, seien in ihrer jetzigen Form nicht dazu geeignet, die Krise zu bewältigen, so Dr. Dhein. Zwar böten die Krankenkassen einen Zuschlag für Corona-bedingte Mehraufwendungen an, dieser sei jedoch mit 8 Euro pro Tag und Patient nicht kostendeckend, „weder für die gesteigerten Materialkosten und Aufwendung für die Behandlung noch für die Erlösausgleiche bei Minderbelegung“, kritisiert er. Dabei sei Gefahr im Verzug: „Einige Kliniken sind bereits aus Liquiditätsgründen gezwungen, diesen Corona-Zuschlag anzunehmen, da die Krankenkassen auf Bundesebene eine Einigung versagt haben.“

Der VPKA, der in Bayern rund 170 private Akut- und Rehakliniken mit knapp 30.000 Betten vertritt, fordert die Krankenkassen nun dringend zu Verhandlungen auf Landesebene auf. Nur so könne eine breite Welle von Insolvenzen abgewendet werden. Die Krankenkassenverbände lehnen jegliche Verhandlung auf Bundes- und Landesebene mit Verweis auf deren fehlende gesetzliche Legitimation bislang ab.

Der Bundesverband Deutscher Privatkliniken (BDPK), dessen Mitglied der VPKA ist, hat Anfang Januar die Gesetzeslücke moniert und Lösungsvorschläge an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn übersandt und ebenfalls schnelle Nachbesserungen gefordert.

Der Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern e. V. (VPKA) setzt sich als dynamischer und praxisnaher Verband seit mehr als 70 Jahren bayernweit für die inhaltlichen Belange der privaten Akut- und Rehakliniken ein. Er vertritt als größter Landesverband rund 170 Einrichtungen mit knapp 30.000 Betten. Sein Ziel ist eine qualitativ hochwertige, innovative und wirtschaftliche Patientenversorgung in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken. Neben der Beratung seiner Mitglieder vertritt er die Belange der Privatkrankenanstalten in gesellschaftlichen, sozialpolitischen und tariflichen Angelegenheiten. – schmiddesign GmbH & Co. KG

Kommentar verfassen