Digitaler Warnstreik der IG Metall Ingolstadt bei der AUDI AGIngolstadt – Am 15. März richtete sich die IG Metall Ingolstadt mit einem Warnstreikaufruf an die Kolleginnen und Kollegen im Homeoffice. 10.000 Beschäftigte folgten dem Aufruf und beteiligten sich am „Warnstreik dahoam“. „Wir werden immer Mittel und Wege finden, um unsren Forderungen nach sicherem Entgelt und einer sicheren Zukunft Nachdruck zu verleihen. Entweder vor den Werkstoren oder eben zuhause vor den Bildschirmen“, so Karola Frank, ehrenamtliches Vorstandsmitglied der IG Metall.
Nach Grußworten von Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, und Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der AUDI AG, versammelte sich die digitale Runde zu einem Tarif-Talk. In diesem wandte sich Jörg Schlagbauer, Vorsitzender der IG Metall bei Audi, an die Belegschaft: „In unserer Forderung geht es auch um Wertschätzung der Kolleginnen und Kollegen. Sie leisten während der Pandemie Außergewöhnliches im Homeoffice oder in den Büros und Werkstätten vor Ort unter erschwerten Bedingungen. Ihr Engagement hat die Unternehmen durch diese schwierige Zeit gebracht, sodass einige schon wieder Gewinne schreiben. Das muss im Tarifabschluss Berücksichtigung finden und nicht nur in den Dividendenzahlungen.“
Audi Gesamtbetriebsrat Peter Mosch betonte: „Das vergangene Jahr war geprägt durch das Corona-Virus, das uns leider immer noch im Griff hat. Es war und ist für uns alle eine große Herausforderung. Wir haben letztes Jahr in der Tarifrunde gesagt: Jobsicherheit vor Lohnzuwächsen. Damit haben die Beschäftigten die Unternehmen in einer unübersichtlichen und schwierigen Situation stabilisiert. Diese Strategie war erfolgreich. Jetzt müssen aus dem Dank der Arbeitgeber in Sonntagsreden auch Taten folgen. Am besten durch die von der IG Metall geforderte Tariferhöhung.“
Der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Johann Horn, schwor die Beschäftigten auf weitere Aktivitäten ein: „Wir waren und sind bereit für Verhandlungen, aber nicht über Angriffe auf unseren Tarifvertrag, sondern zu Perspektiven für die Beschäftigten. Die Arbeitgeber glauben jetzt alles durchsetzen zu können. Deshalb ist es wichtig, dass alle Metallerinnen und Metaller bei Aktionen und Warnstreiks zeigen, dass wir zusammenhalten.“
Die neugewählte Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung, Stefanie Braun, kündigte für den weiteren Verlauf der Tarifbewegung eigene Jugendaktionen an. Für die IG Metall Jugend stehen vor allem die Sicherung der Ausbildungszahlen, eine tarifvertragliche Regelungen für Dual Studierende sowie die unbefristete Übernahmen im Zentrum ihrer Aktionen.
Mit 10.000 Teilnehmern war der digitale Warnstreik bei Audi die bislang größte Streikaktion der IG Metall Ingolstadt. Seit Ende der Friedenspflicht haben im Raum Ingolstadt ca. 20.000 Beschäftigte nach Aufruf der IG Metall die Arbeit niedergelegt. „Wir sind gut gerüstet und bereit für die zweite Runde. Wir haben gezeigt, dass wir auch zu Pandemiezeiten handlungsfähig sind“, so der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Ingolstadt, Bernhard Stiedl. – Lukas Graf, IG Metall Ingolstadt