Do. Mrz 28th, 2024

„Waldeslust, Waldeslust
Oh wie einsam schlägt die Brust
Ihr lieben Vögelein
Stimmt eure Lieder ein
Und singt aus voller Brust:
Waldeslust“

Sie lachen? Was Sie in diesem alten Volkslied finden, ist eine Verbundenheit mit dem Wald als der Grundlage allen Lebens, die man gerade uns Deutschen nachsagt – und das nicht zu Unrecht. Nirgendwo sonst wurde der Wald so oft besungen, gemalt und zur wildromantischen Kulisse von Geschichten und Märchen gemacht wie bei den Nachfahren der alten Germanen. In unserem Gedächtnis leben Rübezahl, Hänsel und Gretel oder das Wirtshaus im Spessart.

Auch wenn die alten Laub und Buchenwälder mehr und mehr einem nutzwirtschaftlichen Forstwald weichen mussten – wir Deutschen waren übrigens auch die erste Nation, die in den 1980er Jahren auf das „Waldsterben“ aufmerksam gemacht hat – bleibt der Wald ein unentbehrlicher Ort der Erholung.

Ganz besonders im Herbst, wenn sich das Farbenspiel der Blätter zeigt, da sich die Pflanzensäfte der Bäume in die Wurzeln und Baumstämme zurückziehen, lohnt es sich, im Wald auf Entdeckungsreise zu gehen. Meistens sucht man nur frische Luft, Bewegung oder Ruhe. Oft stößt man dabei noch auf anderes: Das können frische Tierfährten sein, ein taubenetztes Spinnennetz, das im Sonnenlicht glitzert, Tannenzapfen und natürlich – ganz besonders nach mildem Regen – „Schwammerl“. Der Pilzliebhaber kann sich köstliche Speisen aus essbaren Pilzen zaubern, allerdings sollte er sich seiner Sache sicher sein. So ist es zum Beispiel durchaus nicht empfehlenswert den wohlschmeckenden Perlpilz mit dem sehr ähnlichen giftigen Pantherpilz zu verwechseln. Manchmal findet man auch Dinge, über die man sich ärgert, zum Beispiel achtlos verstreuter Müll. Doch das kann helfen, unser Umweltbewusstsein zu stärken. Und auch wenn wir auf gar nichts Sensationelles stoßen, so finden wir im mystischen Halbdunkel des Waldes vielleicht etwas anderes, tief Verborgenens: Nämlich einen Teil unserer eigenen Seele.

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