Vom Wein in Neuburg an der DonauNeuburg – Vor einigen Jahren gab es im Stadtmuseum Neuburg bereits eine Sonderausstellung zum Thema „Bier“ – nun wird der Wein ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Keine strukturierte Geschichte der Winzerei in der Region wird erzählt, vielmehr geht es schlaglichtartig um die motivische Vielfalt des Themas „Wein“, wie es sich in sehenswerten und seltenen, manchmal auch kuriosen Sammlungsobjekten des Historischen Vereins Neuburg widerspiegelt.Die meisten der zahlreichen Exponate in den prachtvoll stuckierten Repräsentationsräumen im zweiten Obergeschoss des Weveldhauses kommen aus dem Depot, aber auch aus dem Schloss sowie als Leihgaben vom Stadtarchiv Neuburg.
Natürlich haben sich vor Ort auch schon die alten Römer der Kultivierung von Reben gewidmet, wie der Grabstein eines Weinhändlers beweist. Vom prominentesten hiesigen Fürsten, dem trinkfreudigen Renaissance-Pfalzgrafen Ottheinrich ist die Sentenz „Ich meid und hass all‘ leere Fass“ überliefert. Entsprechende hölzerne Bottiche werden gezeigt, ebenso die 200 Jahre alte Prozessionsstange der Neuburger Schäfflerzunft mit dem Heiligen Willibrord als Schutzpatron. In der Epoche des Barock bevorzugte man bei Hofe edlere Materialien, wie ein kostbarer Weinkrug aus Alabaster mit vergoldeter Messing-Montierung beweist. Das bürgerliche Zeitalter trieb oft nicht weniger Aufwand, um gläserne Karaffen und Ähnliches etwa als Hochzeitsgeschenk zu gestalten. Aber auch schlichtere Design- und Alltagsgegenstände aus dem 20. Jahrhundert sind zu sehen.
Im Erdgeschoss werden zusätzlich zeitgenössische Arbeiten von Mitgliedern des Kunstkreises Neuburg gezeigt, die sie passend zum Titel der Ausstellung ausgewählt und für die Präsentation im Stadtmuseum zur Verfügung gestellt haben. – DR. Michael Teichmann
Ergänzt wird die Schau durch zwei kostenfreie Vorträge im Weveldhaus:
Freitag 18. Oktober (18 Uhr): „Die Neuburger Fürstenhochzeit von 1574“;
Sonntag 27. Oktober (14 Uhr): „Der Kronprinz in der Weinschenke“.