Ingolstadt, 13.01.2023 – In den vergangenen Tagen wurde eine Vielzahl von sogenannten Schockanrufen im Raum Ingolstadt polizeibekannt. Ein Rentner aus Ingolstadt fiel auf die Betrugsmasche herein und übergab einem Unbekannten einen fünfstelligen Bargeldbetrag. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Der 70-Jährige erhielt gestern einen Anruf von einer Frau, die sich als seine Tochter ausgab. Diese hätte angeblich einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Person schwer verletzt wurde. Eine Haftstrafe könne nur durch Zahlung einer hohen Bargeldsumme verhindert werden. Auch eine angebliche Polizeibeamtin und ein vermeintlicher Staatsanwalt sprachen im Anschluss mit dem Rentner, um der Geschichte Nachdruck zu verleihen. Eingeschüchtert und im festen Glauben daran, dass er seiner Tochter helfen würde, übergab der Senior einen fünfstelligen Bargeldbetrag an einen ihm unbekannten Mann. Zuvor wurde er längere Zeit von den Betrügern am Telefon gehalten und zur Übergabeörtlichkeit in die Bittlmairstraße gelotst.
Als er sich nach der Übergabe zurück nach Hause begab und dort auf seine Tochter traf, flog der Schwindel auf. Der bislang unbekannte Geldabholer ist männlich, etwa 170 cm groß, 25-30 Jahre alt, von schlanker Statur und hat eine gebräunte Hautfarbe. Er trug eine dunkle Jacke sowie eine dunkle Hose und führte einen Rucksack mit sich.
Die Geldübergabe fand wie geschildert in der Bittlmairstraße in Ingolstadt vor der Hausnummer 8 statt. Möglicherweise wurde diese durch einen männlichen Zeugen, gegebenenfalls durch einen Hausmeister, beobachtet. Die Kriminalpolizei Ingolstadt bittet Personen, vor allem den genannten Zeugen, die verdächtige Beobachtungen in diesem Zusammenhang gemacht haben, sich bei den Ermittlern unter der Telefonnummer 0841/9343-0 zu melden.
Die Kriminalpolizei warnt ausdrücklich vor der perfiden Masche des Schockanrufs und gibt folgende Tipps:
– Seien Sie misstrauisch bei derartigen Anrufen!
– Die Polizei ruft Sie niemals unter der Notrufnummer 110 an!
– sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten bzw. Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben!
– Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein!
– Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
– Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer an, in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110 – benutzen sie dabei aber nicht die Rückruftaste, sonst landen Sie möglicherweise wieder bei den Betrügern!
– Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
– Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit: Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis!
– Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen!
– Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter!
– Prüfen Sie, ob ein Eintrag Ihrer Telefonnummer in öffentlichen Verzeichnissen wirklich notwendig ist!
Weitere Informationen finden Sie zudem auch auf der Internetseite unserer Präventionskampagne „LEG AUF!“: Die Bayerische Polizei – LEG AUF! – Polizeipräsidium Oberbayern Nord startet Präventionskampagne gegen Call-Center-Betrug