Koblenz: Im weltweit ersten Strafprozess um Staatsfolter in Syrien hat das Oberlandesgericht Koblenz den Angeklagten zu lebenslanger Haft verurteilt.
Die Richter sprachen den 58-jährigen Angeklagten Anwar R. wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, 27-fachen Mordes und weiterer Vergehen schuldig. Der Mann war 2011 und 2012 Vernehmungsleiter in einem Gefängnis des syrischen Geheimdienstes in Damaskus. In dieser Zeit soll er für die Folter von mindestens 4.000 Menschen verantwortlich gewesen sein. Mindestens 30 Gefangene sollen dabei gestorben sein. Der Angeklagte selbst beteuerte seine Unschuld. Er habe nicht gefoltert und auch keinen einzigen Befehl dazu erteilt. Der Angeklagte und sein Helfer waren nach ihrer Flucht aus Syrien in Deutschland von Opfern wiedererkannt und daraufhin festgenommen worden. – BR