Seit Montag, den 27. Juni 2011, ist das Parkbad wegen der notwendigen Revisionsarbeiten geschlossen gewesen.
In Erwartung eines heißen Sommers wurde das Freibad durch die Mitarbeiter des Bäderbetriebes offen gehalten. Bedauerlicherweise hätte die Witterung zwischenzeitlich auch eine Öffnung des Parkbades notwendig gemacht, was jedoch durch die dringend notwendigen Arbeiten nicht möglich war.
Einmal im Jahr werden alle Becken restlos entleert und einer Grundreinigung mit einem speziellen Edelstahlreinigungsmittel unterzogen. Dies geschieht so, dass nach und nach aus den verschiedenen Becken das Wasser in den Kanal abgelassen wird. Die Reinigungsarbeit begann am 27. Juni mit dem Lehrschwimmbecken. Sobald die Becken gereinigt sind, wird das dazugehörige Filtersystem einer Grundreinigung mit entsprechendem Desinfektionsmittel unterzogen.
Es handelt sich dabei um vier getrennte Filtersysteme, die jeweils mit unterschiedlichen Pumpen, Ventilen und den notwendigen Aktivkohlefiltern sowie Sandfiltern versehen sind. Nach der Reinigung der Filtersysteme wird ein großer Teil der Filterkohle erneuert. In den zurückliegenden Wochen wurden rd. 2 Tonnen Filtermaterial neu eingefüllt. Die Wirkungsweise des Aktivkohlefilters liegt darin, dass sich in der porösen Oberfläche die feinsten Schwebebestandteile des Badewassers fangen und dort biologisch abgebaut werden. Durch den stattfindenden Oxidationsvorgang baut sich das Filtermaterial ab, es wird regelrecht verbraucht und muss deshalb größtenteils nachgefüllt werden.
Für die Reinigung eines Wasserkreislaufes einschließlich Filter wird pro Becken eine Woche veranschlagt. Bei der Reinigung wird regelmäßig festgestellt, dass die dem Verschleiß unterliegenden Ventile, Klappen und Pumpen erneuert bzw. repariert werden müssen. So wurden z.B. bei einigen Pumpen die Lager erneuert und vorsorglich Wicklungsschäden am Elektromotor beseitigt. Wenn die Becken geleert sind, werden die jährlich durchzuführenden Statikuntersuchungen an der Decke bzgl. Tragfähigkeit und evtl. im Chloreintrag in den Beton durchgeführt.
Dazu müssen Gerüste und Leitern in den Becken aufgestellt werden und der Statiker entnimmt die entsprechenden Proben. Auch hierbei hat sich dieses Jahr wieder gezeigt, dass die Statikuntersuchungen ohne Beanstandung erledigt wurde. Diese Saison wurde am Westernbau eine tragende Säule zusätzlich freigelegt und auf Standfestigkeit untersucht. Auch hier gab es keinen Handlungsbedarf. Diese Statikuntersuchungen sind deshalb nötig, da man auf einen Altbestand aus den 60igern Jahren das neue Parkbad aufgeprobt.
Diese jährlichen statischen Untersuchungen müssen während der ganzen Lebensdauer des Parkbades durchgeführt werden. Hierbei wird auch untersucht, ob die im vergangenen Winter durch die starke Schneelast stark beanspruchte Struktur Schaden genommen hat. Nach den durchgeführten Untersuchungen werden die Gerüste entnommen und die Becken nach und nach langsam wieder befüllt. Diese Befüllung dauert bei jedem Becken ca. 1 Tag. Die Gesamtmenge des notwendigen Frischwassers für diesen Erneuerungsvorgang beträgt ca. 2.500 m³ frischen Trinkwassers. Dieses Wasser wird sofort durch die Filteranlage in Bewegung gehalten, damit die Qualität des Wassers erhalten bleibt. Stehendes Wasser würde innerhalb kürzester Zeit Schaden nehmen und verkeimen. Diese Aktionen werden überwiegend durch eigene Mitarbeiter, insgesamt regelmäßig 5 Personen, durchgeführt. Unterstützung wird durch eine Person einer Fremdfirma gegeben, die technische Dienste verrichtet. Ab der Funktion des Wasserkreislaufes können nach 48 Stunden die ersten Proben entnommen und zum Labor nach Ingolstadt geschickt werden. Dort werden die Proben 3 Tage bebrütet um dann die Rückmeldung zu geben ob das Wasser einwandfrei ist.
Durch Wassereinbruch infolge von starkem Regen haben die Deckenverkleidungen im Umkleidebereich im Juni großen Schaden genommen. Diese Deckenplatten wurden entfernt, die darunter liegenden technischen Einrichtungen gereinigt und neue Deckenplatten aufgebracht. Gleichzeitig wurde der Abflussbereich aus den Regenrinnen gereinigt um diese Schäden in Zukunft zu minimieren. Zu den Standardarbeiten bei dieser Schließungszeit gehört das regelmäßige Entfernen aller Silikonfugen und Malerarbeiten an Fensterrahmen, Türzargen, Wände im Umkleide- und Hallenbereich. Diese Saison wurde vorwiegend der Innenbereich einer gründlichen Verschönerung unterzogen. Bei dieser Gelegenheit wurde die Wand in der Cafeteria nicht nur frisch gestrichen sondern durch den Künstler Thomas Gerke sehr ansprechend mit südländischem Flair und leichten Bezug auf die französische Partnerstadt Sete gestaltet.
Im Außenbereich der Sauna wurde die sog. Blockhaussauna, die jetzt eine japanische Sauna ist, repariert und mit neuer Isolierung versehen. Einige Spaziergänger konnten die Umbauarbeiten daran erkennen, dass die alten Isolierteile und Bretter vorübergehend sichtbar waren. Diese japanische Sauna, bei der kein Aufguss erfolgen darf, hat seit deren Inbetriebnahme eine sehr gute Resonanz erfahren. In der finnischen Sauna wurden die kaputten Bretter erneuert bzw. abgeschliffen und wieder auf optisch schönen Stand gebracht. Im Dampfbad wurde ein neuer Generator installiert, der für angenehme und gesunde Atmosphäre in der Kabine sorgt. Auch in der Sauna wurden optische Verbesserungen durchgeführt, d.h., die notwendigen Malerarbeiten und vor allem auch die grüne „Feng Shui“ Atmosphäre etwas verbessert. In der Vorhalle wird der wertvolle Juramarmor jährlich einmal mit speziellen Mitteln eingelassen und poliert. Das ist notwendig, dass hier Feuchtigkeit keinen optischen oder technischen Mangel mit sich bringt. Beim Bereich des Sprudelbeckens und Wildwasserkreisel wurden ebenfalls die Edelstahlteile gereinigt und der umliegende Bereich einer gründlichen Objektpflege unterzogen. Auch der Rutschenturm wurde generalgereinigt, die Silikonfugen erneuert und der Turm gestrichen. Im Keller war neben dem Austausch von Pumpen und Ventilen ein größerer Austausch eines 300 mm starken Rohres notwendig geworden. Es zeigt sich eben, dass das im Jahr 1997 sanierte Parkbad ohne aufwendige Reparatur und Pflege nicht voll umfänglich zur Verfügung steht.
Die Wiedereröffnung am 3.9.2011 wird auf jeden Fall stattfinden, wobei bei evtl. schönem Spätsommerwetter auch das Freibad am Brandl in eingeschränkten Betrieb geöffnet bleibt. Somit ist die Neuburger Bäderlandschaft für alle Gruppen wieder ab 3. September voll nutzbar. Die Schwierigkeit besteht natürlich bei jedem Wechselbetrieb darin, dass die Beanspruchung des Personals enorm ist. Solange das Freibad offiziell noch geöffnet ist, gilt bei evtl. Wechselbesuch die Saisonkarte bei geschlossenem Freibad auch für den Besuch im Parkbad.