Mi.. Mai 14th, 2025

Internationale Studie zeigt Wege für mehr Naturräume entlang der Donau. Auch Neuburg-Schrobenhausen bringt sich aktiv ein.Neuburg – Ein Symposium in Passau setzte jüngst ein starkes Zeichen für mehr Wildnis entlang der Donau: Unter dem Titel „Wilde Inseln in der Donau“ präsentierte der Landkreis Passau gemeinsam mit dem internationalen Schutzgebietsnetzwerk Danubeparks eine umfassende Machbarkeitsstudie zur ökologischen Aufwertung von Donauinseln. Die vorgestellten Ergebnisse haben auch für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen eine hohe Relevanz – nicht zuletzt durch die aktive Beteiligung von Vertretern des Landratsamtes und des Auenzentrums vor Ort.

Die über das Projekt „DANUBEparksCONNECTED“ erstellte Studie beleuchtet Wege, wie Donauinseln naturnäher gestaltet und in ihrer Dynamik gestärkt werden können – und das im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Nutzung der Donau als bedeutende Wasserstraße Europas. Im Zentrum der Fachtagung standen konkrete Beispiele, ökologische Chancen sowie Herausforderungen bei Planung, Umsetzung und Finanzierung von Renaturierungsmaßnahmen. Für die Region nahmen neben Siegfried Geißler (Auenzentrum Neuburg und Observer bei Danubeparks) auch Thomas Schneider (Stadt Ingolstadt) und eine Mitarbeiterin des Landratsamtes (beide Vertreter der ARGE Donauauwald Neuburg-Ingolstadt in Danubeparks) teil.

Auch im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hat die Untere Naturschutzbehörde bereits konkrete Schritte zur Förderung natürlicher Flusslandschaften eingeleitet: Im Albschüttsee, einem wertvollen Biotop an der Bergheimer Staustufe, wird im Herbst eine Insel komplett entbuscht und gezielt für bodenbrütende Vogelarten wie die Flussseeschwalben, den Flussregenpfeifer und den Flussuferläufer ökologisch aufgewertet. Die Kosten in Höhe von 9.000 Euro werden über Danubeparks/EURENI (Europäische Umweltschutzinitiative) vollumfänglich übernommen. In einem gesunden Flusssystem entstehen solche kiesigen Brutplätze auf natürliche Weise durch die hohe Dynamik und die ständige Veränderung von Land- und Wasserlebensräumen. Diese Dynamik fehlt in der Donau wegen Stauhaltungen, Eindeichung und Begradigung.

„Die Donau verbindet – nicht nur als Wasserstraße, sondern auch als gemeinsames Naturerbe“, betonte Siegfried Geißler in seinem Impulsvortrag beim Symposium. Er verwies auf die besondere Verantwortung der oberen Donau-Anrainer, durch Renaturierung und Schutzmaßnahmen die Artenvielfalt zu erhalten und den Strom wieder in Richtung Wildfluss zu entwickeln.
Auch Vertreter des Nachbarlandkreises Donau-Ries und der dortigen Unteren Naturschutzbehörde nutzten das Symposium zur Vernetzung – als künftige Mitglieder von Danubeparks. – Norbert Eibel, Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen

Über Danubeparks: Das internationale Netzwerk Danubeparks vereint Schutzgebiete entlang der gesamten Donau – vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer. Ziel ist es, den Fluss als lebendigen Naturraum zu erhalten und über Grenzen hinweg gemeinsam zu schützen.
Bildtext: Im Bereich eines Donau-Altarms soll ein Durchstich zum Fluss erfolgen, der eine Halbinsel zur Insel werden lasst. Bildquelle: Landratsamt/Petra Meilinger (LPV)

Kommentar verfassen