Do. Mrz 28th, 2024

Eichstätt (upd) – Die Corona-Krise hat den existenziellen Stellenwert von Gesundheits- und Pflegeberufen auf drastische Weise besonders vor Augen geführt. Doch auch jenseits der Pandemie braucht es ein besonderes Knowhow, um kompetent auf die pflegerischen, medizinischen und sozialen Herausforderungen reagieren zu können. Dieses vermittelt ab dem kommenden Wintersemester der neue berufsbegleitende Bachelorstudiengang „Pflegewissenschaft“ an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Damit knüpfen die Verantwortlichen an die Erfahrungen aus dem bisherigen Angebot in Pflegewissenschaften der Fakultät für Soziale Arbeit an, das bislang parallel zu einer Ausbildung im Pflegebereich absolviert werden konnte. Der neue Bachelorstudiengang Pflegewissenschaften richtet sich nun an Interessentinnen und Interessenten, die bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können und ist berufsbegleitend konzipiert.

„Hierzulande dominiert nach wie vor eine eher tradierte Vorstellung von Pflege als dienende, aufopfernde und selbstlose Tätigkeit. Dabei hat das Tätigkeitsfeld mittlerweile einen Wandel hin zu wissenschaftlich fundierten, modernen Gesundheitsberufen durchlaufen. Diese bieten vielfältige Perspektiven und Handlungsfelder, wie beispielsweise Gesundheitsförderung und Prävention oder Aufgaben der Versorgungssteuerung“, erläutert Studiengangsleiterin Prof. Dr. Inge Eberl. Die Fähigkeit, wissenschaftliche Erkenntnisse und evidenzbasierte Forschung für die eigenen Versorgungsentscheidungen in der alltäglichen Pflegepraxis nutzbar zu machen, wird damit immer wertvoller. Das sieben Semester umfassende Studienprogramm der KU zielt deshalb insbesondere auf die Weiterentwicklung der pflegerischen Praxis in Krankenhäusern, Altenheimen, der häuslichen Pflege und weiteren Handlungsfeldern der Pflege ab.

Die Studierenden lernen im Studium, Probleme aus ihrem direkten Versorgungsumfeld als praxisrelevante Fragestellungen einzubringen, theoretisch zu reflektieren und deren pflegewissenschaftliche und pflegepraktische Relevanz herauszuarbeiten. „Indem die Studentinnen und Studenten ihre praktischen beruflichen Erfahrungen vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse reflektieren, schärfen sie ihre kritische Analysefähigkeit und lernen pflegerisch relevante Entscheidungen neu zu interpretieren“, so Eberl.

Voraussetzung für die Immatrikulation ist eine abgeschlossene dreijährige Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in, Altenpfleger/-in oder ein Abschluss als Pflegefachfrau/-mann nach dem Pflegeberufegesetz. Gleichwertige ausländische Pflegeausbildungen werden – ggf. kombiniert mit dem Nachweis von Deutschkenntnissen auf dem Niveau C1 – ebenfalls bei der Zulassung anerkannt. Das Studium ist so gestaltet, dass es neben der Berufstätigkeit absolviert werden kann. Die Veranstaltungen finden geblockt oder online gepaart mit Präsenzangeboten statt. Während der Vorlesungszeit sind im Schnitt monatlich drei bis vier Tage Anwesenheit erforderlich. – Constantin Schulte Strathaus, KU Eichstätt-Ingolstadt

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