Domazlice: Nahe der bayerischen Grenze hat sich ein schweres Zugunglück ereignet: Ein aus München kommender Personenzug stieß mit einem weiteren zusammen. Dabei wurden mindestens drei Menschen getötet, dutzende verletzt – darunter auch mindestens 10 Deutsche.
In Tschechien sind am Mittwochmorgen um kurz nach 8 Uhr zwei Personenzüge zusammengestoßen. Einsatzkräfte sprechen von mindestens drei Toten und zehn Schwerverletzten. Rund 30 weitere Menschen sollen zudem leicht verletzt worden sein. Der Unfall ereignete sich nach Angaben der Polizei bei Domazlice (Taus) im Südwesten des Landes nahe der Grenze zu Bayern. Unter den Fahrgästen waren wohl auch mindestens 20 Deutsche.
Einer der Züge kam aus München
Bei den betroffenen Zügen handelt es sich um den in München gestarteten Expresszug 351, der von Ceske Kubice auf dem Weg nach Prag war, und einen Regionalzug zwischen Pilsen (Plzen) und Domazlice. Zahlreiche Rettungskräfte waren vor Ort im Einsatz. Vier Rettungshubschrauber und weitere Krankenwagen wurden herbeigerufen, um die verletzten Menschen zu versorgen und in Krankenhäuser zu bringen. Die tschechische Polizei bestätigte inzwischen auch drei Todesfälle. Dem Vernehmen nach sollen darunter auch die beiden tschechischen Lokführer sein. Bei dem dritten Todesopfer soll es sich um eine Passagierin aus dem Regionalzug handeln.
Unter den Verletzten bei dem Zugunglück in Tschechien sind auch mindestens zehn Deutsche. Diese Zahl nannte Tobias Muhr, der Leiter des BRK-Katastrophenschutzes im Landkreis Cham, der beim Einsatz mit vor Ort ist. Davon seien seien neun Personen mittelschwer und eine Person leichtverletzt, so BRK-Einsatzleiter Muhr. Sie wurden in Krankenhäuser in den Landkreisen Cham und Schwandorf, sowie in Regensburg eingeliefert. Wie der BR aus internen Kreisen erfahren hat, sind unter den Verletzten auch mehrere Jugendliche aus Bayern, die in Tschechien Urlaub machen wollten.
Ostbayerische Rettungskräfte bereits im Einsatzgebiet
Unterstützung kommt auch aus Bayern. Die Integrierte Rettungsleitstelle Regensburg teilte mit, die tschechische Seite habe Rettungskräfte angefordert. Aus dem Landkreis Cham sind viele Rettungskräfte vor Ort. Das BRK-Cham ist am Unglücksort mit 15 Fahrzeugen und rund 40 Einsatzkräften im Einsatz. Diese hätten sich primär um Verletzte aus Deutschland gekümmert.
Auch der Rettungshubschrauber Christoph Regensburg war im Einsatz. Tobias Muhr vom BRK Kreisverband Cham lobte die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Rettungskräfte. „Das ist eine Großschadenslage. Jeder ist sehr angespannt. Jeder gibt sein Bestes. Die Zusammenarbeit hat vorbildlich funktioniert.“ Die Oberpfälzer Retter hatten eine eigene Dolmetscherin zum Einsatz mitgebracht, um trotz der Sprachbarriere zügig helfen zu können. Er berichtet, die Lage habe sich mittlerweile beruhigt. Alle leichter Verletzten seien vom Unglücksort weg- und zu einer Sammelstelle gebracht worden. – BR