Di. Mrz 19th, 2024

Frischer Wind in Neuburgs Kulturleben…

Die Frauenquote in führenden Positionen der Stadt Neuburg hat mittlerweile vorbildlichen, ja Trendsetter-Charakter. Nach Vanessa Korn, der neuen Stadtmarketingleiterin in Neuburg seit Juli 2010, ist es wiederum eine Frau, Kathrin Jacobs, Jahrgang 1976, die die wichtige Position der Amtsleitung für Kultur und Tourismus in Neuburg übernimmt.

Wurzeln in Nordrhein-Westfalen

„Ich stamme aus dem Rheinland, aus der Nähe von Bonn. Dort bin ich aufgewachsen. Studiert habe ich in Hildesheim. Zuletzt war ich im Kulturbüro der Stadt Dülmen (Westfalen) in der Nähe von Münster tätig. Über das Internet bin ich auf die Stellenanzeige für die Leitung des Kulturamtes in Neuburg gestoßen. Nach einigen Recherchen über die Stadt und die wirklich beeindruckende Kulturlandschaft mit dem Stadttheater, dem Schloss, den Museen und vielen weiteren einzigartigen Veranstaltungen und kulturellen Ereignissen, fasste ich den Mut und den Beschluss mich auf diese Stelle zu bewerben. Nun bin ich überglücklich, dass diese Bewerbung Erfolg hatte und freue mich auf die Stadt und meine neue Tätigkeit.“ gibt Kathrin Jacobs gerne Auskunft.

Relation Einwohnerzahl zu Kulturleben… / First steps!

Die neue Kulturamtsleiterin der Ottheinrichstadt zeigt sich erstaunt, dass Neuburg gemessen an der Einwohnerzahl von 28.000 Menschen, ein so reges kulturelles Leben wertschätzt, erhält und pflegt. Allein das Aufzählen von Theatergruppen, der Tanzschule, Amateurtheater, diverse Ausstellungen, ist für sie schlichtweg faszinierend und würde bei näheren Ausführungen derselben wohl den Rahmen des Interviews sprengen. „Im Augenblick bin ich hier in Neuburg noch am Ankommen. Die jahrzehntelange Prägung des Neuburger Kulturlebens durch Dr. Dieter Distl ist spürbar und jederzeit präsent und so sehe ich meine momentan wichtigste Aufgabe darin eine Bestandsaufnahme zu machen und die Menschen hinter den Projekten und Veranstaltungen kennenzulernen. Es wird in erster Linie Zeit in Anspruch nehmen, nach und nach eigene Impulse in diesem bunten und florierenden Kulturleben zu setzen. Aber insbesondere auf diese Zeit der Orientierung und des Kennenlernens von Stadt und Leute freue ich mich ganz außerordentlich.“ betont Jacobs.

Ideen und Konzepte für die Kulturstadt Neuburg

„Es gibt meines Erachtens kein Kulturkonzept und keine Veranstaltungsidee, die man im Koffer mit sich herumträgt und die dann nach Dülmen, Lingen, Münster, Bonn und letztendlich nach Neuburg passt. So etwas wäre vermessen und würde wohl auch dem besonderen Charakter der Stadt nicht gerecht werden. Das war nicht der primäre Grund meiner Einstellung, fertige Konzepte und Ideen zu präsentieren. Und ehrlich gesagt, würde es in meinen Augen die Arbeit aller Initiatoren kultureller Veranstaltungen in und um die Stadt Neuburg nicht gerecht. Es würde meiner Meinung nach überheblich wirken, denn das was in vielen Jahren aufgebaut wurde war gut und erfolgreich. Die Residenzstadt Neuburg würde kulturell nicht dieses Flair und Ansehen haben, wenn die geleistete Arbeit nicht so einzigartig wäre… Kultur darf widerborstig sein, Kultur muss Menschen in erster Linie erreichen.“ erklärt Katrin Jacobs.

„Neuland Sommerakademie“ und Galerie-Netzwerk

Jacobs möchte nicht an den Errungenschaften und Grundfesten der Kulturstadt Neuburg rütteln. Da sie in ihrer beruflichen Laufbahn bisher eher im Veranstaltungsbereich als im Bildungsbereich tätig war, ist sie besonders gespannt darauf, wie sich der Ablauf und die Frequentierung der Neuburger Sommerakademie darstellt. Außerdem kündigt Jacobs nach der Sanierung des Rathauses in diesem Jahr wieder Ausstellungen im Rathausfletz für das kommende Jahr an. „Wir rüsten zudem gerade den Fürstengang ein wenig auf, so dass dieser zu einem attraktiveren Ausstellungsort wird. Hier sollen in Zukunft regelmäßige Ausstellungen stattfinden. In diesem Zusammenhang geht es mir um eine Optimierung des Ausstellungsnetzwerkes innerhalb der Stadt, um den Bürgern ein möglichst großes Spektrum an Kulturangeboten bieten zu können.“ unterstreicht Jacobs.

Bildpatenschaften für Stadtgemälde

Als eines der am heißesten diskutierten Projekte der kulturellen Gegenwart sieht die neue Kulturamtsleiterin die Restaurierung von rund 25 Stadtgemälden überwiegend aus dem 19. Jahrhundert. Für die Kosten hierfür sind u.a. private oder gewerbliche Patenschaften denkbar, um die Kosten für die Kommune in Grenzen zu halten. In diesem Zuge merkt Kathrin Jacobs an, dass in der Vergangenheit leider einige Bilder nicht restauriert, sondern eher durch unsachgemäße Ausführung der Restauration beschädigt worden seien. Hier steht sie in engem Kontakt mit z.B. der Schlösser- und Seenverwaltung, um geeignete Fachleute für dieses Projekt beauftragen zu können.

Kultur in Neuburg trug über Jahrzehnte die Handschrift von Dr. Dieter Distl. Brennessel wünscht Katrin Jacobs ein gutes Händchen und vor allem starke Füße, um die hinterlassenen Fußstapfen nicht nur auszufüllen, sondern ihnen eine völlig neue, vielleicht auch andere Größe geben zu können… – für eine Frau wohl kein Problem…

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