Sa. Apr 27th, 2024

1. Vorsitzende Motorclub Neuburg/D.

Seit wann leiten Sie den MCN?

Seit 9 Jahren, war aber schon vorher über 10 Jahre in der Vorstandschaft tätig und kenne mich also schon ein bisschen aus, auch wenn ich selber nicht aus der Motorsportbranche komme.

Wie sind Sie zum MCN und zu Ihrem Amt gekommen?

Über meinen Mann! Er ist begeistert vom Motorsport und war schon Mitglied beim MCN als wir uns vor fast 30 Jahren kennen gelernt haben. Er ging auch regelmäßig zum MCN-Stammtisch und zu den Vereinsabenden und nahm mich mit. Dort waren nette Leute, mit denen man sich gut unterhalten konnte, nicht nur über den Motorsport, sondern auch allgemein. Ich habe auch bei verschiedenen Veranstaltungen mitgeholfen und als man mich bat, für den damaligen Schriftführer einzuspringen („Kannst du nicht aushelfen, du bist doch Lehrerin und kennst dich mit dem Schriftkram aus“), sagte ich zwar zu, wollte aber eigentlich nicht weiter machen. Nachdem solche Posten ja nicht unbedingt heiß begehrt sind, blieb dieses Amt an mir hängen. Über 10 Jahre war ich Schriftführerin, bis ich im Jahr 2000 zur 1. Vorsitzenden gewählt wurde.

Sie haben also die Zeiten hautnah miterlebt, als MCN-Teams Bayerische, Deutsche und Europa-Meisterschaftstitel holten?

Ja, das waren goldene Zeiten vor 20 -25 Jahren mit den Herren Munzinger, Behr und Schönacher. Neuburg war damals in ganz Deutschland als Autocross-Hochburg bekannt. Nun sorgen die Motorrad- und Fahrrad-Trial-Wettbewerbe, sowie die Jugendkart-Turniere und die Oldtimer-Veranstaltungen für Schlagzeilen und locken Hunderte von Sportlern und Tausende von Zuschauern in die Ottheinrichstadt.

Sie bemühen sich ja immer aktuell zu bleiben und investieren viel Zeit und Geld in die Jugendarbeit. Wie schaut es hier momentan aus?

Dank der ausgezeichneten Betreuung kommen die Titelträger nun verstärkt aus dem Kreis der Fahrradtrialsportler. Sogar einen Jugend-Weltmeister bei den „Trials World Youth Games 2006“, sowie einen Jugend-Weltmeister und Vizeweltmeister 2007 konnten die MCler hoch leben lassen. Über die Erfolge eines ehemaligen Jugendkartfahrers in der „Int. Formel BMW-ADAC-Meisterschaft/Championship 2006“ freuten wir uns ebenfalls. Gemessen an der Mitgliederzahl (gut über 200) haben wir einen großen Anteil an Jugendlichen (zwischen 40 – 60), den wir jedes Jahr etwas steigern können. Natürlich ist unser eigenes Übungsgelände an der Sudetenlandstraße ein großer Pluspunkt. In unserer Fahrrad-Trial-Abteilung, die in ganz Deutschland sehr erfolgreich ist, trainieren viele Jugendliche 1 – 2 mal wöchentlich. Dann gibt es noch unsere Jugendkart-Piloten, die bei den In-Cups und der süddeutschen Meisterschaft unterwegs sind und auch Nachwuchs heranziehen. Durch Schnupper-Kartfahrten beim Kindertag, Multi-Kulti-Fest, Autotagen etc. kommen auch immer wieder ein paar neue, interessierte Jugendliche hinzu. Ein bisschen fehlt uns noch das Motorrad. Aber das ist für die Jugendlichen schon etwas teurer und älter muss man ebenfalls sein.

Wie werden die jeweiligen Sparten finanziert?

Unser Club muss sich selber finanzieren – d.h. über Mitgliedsbeiträge (Jugendliche bis 18 Jahre nur 12 Euro pro Jahr), Sponsoren und Veranstaltungen, die ein bisschen Geld in unsere Kasse bringen. Die große Neuburg Classics von 2008 hat uns ein bisschen an Gewinn eingefahren, sodass wir zwei neue Jugendkarts anschaffen konnten. Auch das Jugendsportgelände muss natürlich immer wieder hergerichtet werden. Man braucht Rasenmäher, Geräte etc. Das muss ja alles von uns selbst finanziert werden.

Welche Abteilung ist die teuerste?

Das ist ganz schwer zu sagen. Die Fahrradabteilung hat zwar kein motorisiertes Fahrzeug, aber diese Trail-Fahrräder, die sie brauchen, sind relativ teuer und müssen von den Jugendlichen oder deren Eltern selbst bezahlt werden, da relativ schnell andere Größen und Stärken benötigt werden. Das kann der Verein nicht übernehmen, weshalb es den Eltern mehr an Kosten verursacht.. Die Kart-Abteilung hingegen kostet den Eltern weniger, da für die Fahrer geschlossene Kleidung und ein Helm ausreichen, die Startgebühren im In-Cup und in Süddeutschland relativ niedrig sind und die Karts vom Verein gestellt werden.

Sie sind ja schon sehr lange beim Motorclub dabei. Haben Sie da auch was Lustiges erlebt?

Ja, da gibt es ganz viele lustige Geschichten! Ob es Jahresabschlussfeiern waren, wo man anschließend noch privat Clubmeisterschaften gefeiert hat oder bei Skifahrten, wenn man hinterher noch einkehrt ist und es dann recht zünftig und lustig war. Klaus Benz hat ja immer wieder für Humor und Unterhaltung gesorgt. Lustige Geschichten und Persönlichkeiten gibt es also im MCN genug.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des MCN?

Ich wünsche mir, dass die Jugendlichen bei der Stange bleiben und nicht nur kommen, um ein bisschen herumzufahren, sondern auch bereit sind, sportlich etwas zu leisten, denn dafür muss man richtig trainieren. Dann wünsche ich mir, dass es immer viele fleißige Helfer gibt, welche die ganzen Veranstaltungen mit unterstützen. Da ich ja schon eine ganze Weile in der Vorstandschaft tätig bin, denke ich, dass ein Wechsel in der Vereinsführung sicherlich frischen Wind bringen würde und ich wünsche mir, dass sich mal jemand findet, der hier mitarbeiten möchten.

Die Veranstaltungen des MCN wie Autocross-Rennen, Motorrad-Trial-Veranstaltungen, Oldtimer-Ausstellungen oder die Neuburg Classics waren stets Besuchermagneten. Was planen Sie für 2010?

Wir möchten die „Neuburg Classics“, die wir 2008 auf der Strecke Schwalbanger-St.Andreas-Str. und am Längenmühlbach organisiert haben, wieder durchführen. 2006 fand dieses Event direkt in der Neuburger City statt, aber dort ist die Realisierung viel schwieriger, weil wesentlich mehr Anwohner betroffen sind, die man wegen der Sicherheitsumzäunung sozusagen „einsperren“ muss.

Am Schwalbanger ist das Ganze doch super gelaufen. Dann planen Sie es nächstes Jahr sicher ganz locker……

Wir freuten uns natürlich über das positive Feedback von Seiten der Zuschauer als auch der Fahrer. Natürlich profitieren wir von unserer Erfahrung, aber so locker vom Hocker lässt sich eine derartige Veranstaltung nicht organisieren. Vom Organisationsaufwand und der Planung her ist es für uns ein riesiges Event, vor allem wenn man bedenkt, dass fast alles an einem Tag aufgebaut und an einem Tag abgebaut werden muss.

War 2009 dann veranstaltungsfrei?

Wir führten heuer im Juli ein 2-tägiges Fahrrad-Trial auf unserem Übungsgelände durch. Der Eintritt für Zuschauer war frei. Viele wissen gar nicht, welche artistische Leistungen da von etlichen Fahrern gezeigt werden. Das ist wirklich zum Anschauen wert. Manchmal haben wir das ja schon bei den Autotagen am Donaukai vorgeführt.

Wie läuft es mit Sponsoring?

Der Motorclub hat einige Freunde und Gönner, auf die wir zukommen können, wenn wir z.B. Pokalspenden benötigen. Natürlich ist es wichtig, dass diese uns auch weiterhin unterstützen, auch wenn es in der momentanen Zeit nicht so einfach ist. Im Großen und Ganzen hat der MCN durch sein Engagement in der Stadt ein relativ gutes Ansehen, auch bei den einzelnen Firmen. Wenn wir etwas machen, dann weiß jeder, dass es etwas Ordentliches ist und man uns hierbei schon unterstützen kann.

Was wünschen sie sich privat für die Zukunft?

Dass ich noch viel Kraft habe, um Familie, Beruf und Motorsportclub unter einen Hut zu bringen, denn manchmal kollidiert es schon ein bisschen. Ich möchte nicht, dass Kinder und man darunter leiden, wobei mein Mann ja selbst Mitglied im Motorclub ist und weiß, dass ich für den MCN schon immer viel Zeit gebraucht habe und er ein bisschen zurückstecken muss. Aber er unterstützt mich immer sehr und ich hoffe, dass er dies auch weiterhin macht.

Wir wünschen dem MCN alles Gute für die Zukunft, viele sportliche Erfolge, zahlreiche Besucher auf allen Veranstaltungen und ein fröhliches Beisammensein auf der Jahresabschlussfeier am 28. November im Sportpark Rödenhof! Weitere Infos unter: www.motorclub-neuburg.de

Kommentar verfassen