Eine Erfolgsgeschichte…
Damals war es ein Erdrutsch und es ging ein Ruf der Empörung durch Teile der Bevölkerung, der durch die regionalen Gefilde unüberhörbar widerhallte… – heute ist es die Gebietsreform gelebte Realität geworden und kaum einer erinnert sich wohl daran, dass Neuburg einmal zum Einzugsgebiet Augsburg oder dass Eichstätt zum Regierungsbezirk Mittelfranken gehörte… Wirtschaftlich gesehen hat die Region 10 mit Neuburg-Schrobenhausen, Eichstätt, Pfaffenhofen und Ingolstadt mächtig profitiert und kann nun die Früchte der Aussaat ernten. Der Neuburger Landrat, Roland Weigert, gibt einen Einblick in die Erfolgsgeschichte der Gebietsreform…
Verdienst der Vorgänger
Gerne verweist Roland Weigert auf die Verdienste seiner langjährigen Amtsvorgänger Dr. Asam und Dr. Keßler. „Als erstes ist hier Landrat Dr. Asam aus Schrobenhausen zu nennen, der den Landkreis sozusagen in die Gebietsreform geführt hat, also sozusagen der Vater der Umsetzung unserer regionalen Gebietsreform für Neuburg-Schrobenhausen war. Ab 1984 übernahm dann Dr. Richard Keßler das Amt und führte die Geschäfte bis 2008 weiter. Seit diesem Zeitpunkt darf ich die Geschicke des Landratsamtes leiten und lenken.“ führt Weigert aus.
Erfolgsgeschichte Wirtschaft
„Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne Wirtschaft ist alles nichts. Diese Feststellung macht sich natürlich daran fest, wie viele Steuereinnahmen der Kommune zum Handeln zur Verfügung stehen. Und hier muss man sagen, dass der Landkreis über eine äußerst starke ökonomische Basis verfügt. Der gute Strukturmix aus kleinen und mittelständischen Betrieben bis hin zu den großen global Playern wie die Bauer AG oder Sonax, denke ich, ist ideal. Statistiken lügen nicht und so steht der Landkreis seit mehr als 10 Jahren in den Landkreis-Rankings Deutschlands unter 400 gelisteten Landkreisen stets unter den besten, in 2011 sogar auf Platz 10. Beim letztjährigen Ranking belegte Pfaffenhofen Platz 1, Eichstätt Platz 8 und Ingolstadt Platz 16. Somit ist die Region 10 die erfolgreichste Planungsregion Deutschlands.“ unterstreicht Neuburgs Landrat.
Attraktiver Standort…
Ein weiterer attraktiver Neuankömmling wirft seine Schatten voraus. Die Audi AG möchte in Neuburg investieren und über 300 Arbeitsplätze schaffen. Das unterstreicht laut Weigert die Attratkivität des Landkreises und ist ein Beweis dafür, dass die Bemühungen der letzten Jahrzehnte um die Wirtschaftskraft der eigenen Region von dieser Weltmarke entsprechend honoriert werden. „Es muss in der Zukunft unser Ziel sein, wirtschaftliche Ansiedlungen von leistungsstarken Unternehmen zu fördern und unkompliziert zu gewährleisten. Natürlich ist die Ansiedlung der Audi in unserer Region ein Erfolg, der nicht alle Jahre wiederholt werden kann. Und vor allem ist dieser Erfolg in erster Linie dem Engagement der Bürgerschaft und dem Neuburger Bürgermeister Dr. Bernhard Gmehling zu verdanken. Doch muss der Blick weiter auf den Strukturmix gerichtet sein, denn der ist das Erfolgsrezept der Region.“ betont Roland Weigert.
Regionalmanagement Ingolstadt-Land-Plus
„In der Initiative Ingolstadt-Land-Plus versuchen wir uns in einem globalisierten Wettbewerb gemeinsam als Region zu positionieren. Wir können es nach Übereinstimmung mit allen verbundenen Landkreisen nur schaffen auch in Zukunft erfolgreich zu sein, wenn wir uns gemeinsam darstellen – Alleingänge einzelner Landkreise nützen da wenig und bringen nur kurzzeitige Erfolge. Die Nachhaltigkeit unseres Tuns muss im Vordergrund stehen – diese Herausforderung können wir nur gemeinsam bewältigen. Insbesondere bei dem genannten Projekt handeln wir aus einer Position der Stärke, steht die Region doch seit Jahren schon mit einer faktischen Vollbeschäftigung an der Spitze der Statistiken.“ führt Landrat Weigert an.
Positive Bevölkerungsentwicklung
„Wir sind eine der ganz wenigen Gebietskörperschaften, die in der Bevölkerungsprognose bis 2025 ein Wachstum verzeichnen wird. Schätzungen zufolge wird dieses Wachstum bei ca. 0,6 bis einem Prozent liegen. Diese Entwicklung hat naturgemäß Auswirkungen auf die Infrastruktur der Region. Öffentliche Einrichtungen zum Beispiel können ihren Betrieb mit einer zuverlässigen Planungssicherheit betreiben. Das betrifft zum Beispiel den öffentlichen Nahverkehr oder Bäder…“
Natur und Umwelt
„Insgesamt gesehen werden wir in Zukunft mit dem Problem des Artenschwundes konfrontiert sein. Insbesondere deshalb ist es wichtig, dass Projekte wie die ‚Redynamisierung der Auenlandschaft‘, die von meinem Vorgänger Dr. Richard Keßler ins Leben gerufen wurde, weiter gefördert werden. Überhaupt gibt es bei diesem Thema anzumerken, dass es uns nicht darum gehen kann, nur einzelne Gebiete oder Flächen zu schützen oder zu bewahren, sondern die regionalen Landschaft als strukturierten Verbund mit seiner gesamten Artenvielfalt zu betrachten und zu pflegen. Die Prämisse ist es hier, gerade vor dem Hintergrund einer anstehenden Energiewende, naturnahe Bewirtschaftungen, z.B. in der Photovoltaik, mit mehr Grünflächen zu fördern und auszubauen. Auch die naturnahe Landwirtschaft muss ein ständiges nachhaltiges Thema sein. Hier gilt es, einen Schulterschluss mit den Landwirten umzusetzen und gemeinsam an Lösungen wie z.B. Biomasse, Windkraft, Photovoltaik,Wasserkraft und dergleichen mehr zu arbeiten. Dieses Projekt kann nur gemeinsam umgesetzt werden.“ stellt der Landrat dar.
Eine Region zum Wohlfühlen
Mit einer Hommage an den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen beschließt unser Interviewpartner das Gespräch. „Arbeit und Erholung müssen in einer Region untrennbar verbunden sein. Wir müssen darüber froh sein, dass Bevölkerungsdichte und Landkreisfläche in keinem Gegensatz stehen. Wir haben im Donaumoos die Feenplatten, den fränkischen Karst, im Süden das Spargelland, dazu die Auenlandschaft der Donau. Wir leben in einer Region wo Menschen aus anderen Teilen Europas herkommen um Urlaub zu machen. Unsere Region ist in höchstem Maßen lebenswert. Das zu erhalten muss unsere ständige Aufgaben sein.“