Mi. Dez 4th, 2024

Leiterin der Schrobenhausener Museen

Vita: geboren und aufgewachsen in Eichstätt – Schule – Abitur – 3 Jahre Ausbildung zur Kirchenmalerin – Studium Kunstgeschichte, klassische Archäologie und mittelalterliche/neue Kirchengeschichte an der Kath. Universität Eichstätt

Während Ihres Studiums lebten Sie auch in Spanien. Was haben Sie dort gemacht?

Ich habe mein Studium in Deutschland von Spanien aus beendet und widmete mich dann meiner Tochter.

Hatten Sie auch Kontakte zur Kulturszene in Barcelona und Madrid?

Es war sehr schwierig, einen Einstieg zu finden, zumal ich damals erst die Sprache erlernen musste und dann mit Kind und dem Studium voll ausgelastet war. Ich habe mir zwar die beiden Städte auch unter dem kulturellen Aspekt angesehen, aber Kontakte zu den Persönlichkeiten und den Kulturämtern waren damals nicht gegeben.

Seit wann sind Sie in Schrobenhausen?

Seit 1997. Nach dem Spanienaufenthalt hatte ich noch eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht. Deshalb habe ich drei Berufe: Kirchenmalerin, Kunsthistorikerin und Kauffrau für Bürokommunikation.

Wie und wann wurden Sie Leiterin der Schrobenhausener Museen?

1998 – 2000 war ich Vorsitzende des Kunstvereins Schrobenhausen. Dadurch wurde die Stadt aufmerksam auf mich und stellte fest, dass ich eigentlich die Grundvoraussetzung und die Ausbildung hätte, die Konzeption eines Museums zu erstellen. Ich habe mich dann beworben und wurde unter einer Vielzahl von Mitbewerbern ausgewählt. Dann konnte ich mit der Arbeit hier beginnen. Zunächst wurde ich beauftragt, das Museum im Pflegschloss zu konzipieren und mich um die Einrichtung zu kümmern. Mit dem Tag der Eröffnung wurde mir auch die Leitung der drei anderen Schrobenhausener Museen übertragen.

Sie haben also frischen Wind und neue Ideen nach Schrobenhausen gebracht?

Natürlich ist es für jemanden, der von auswärts kommt, etwas schwierig sich in die vorgefundenen Gegebenheiten einzuarbeiten, andererseits kann man ohne Vorbelastung neue Ideen umsetzen.

Welche Ziele haben Sie sich als Museumsleiterin gesetzt?

Das Spargelmuseum, Lenbachmuseum und Handwerkermuseum im Zeiselmairhaus waren ja bereits existent. Man kann dort an der Konzeption eigentlich sehr wenig ändern, denn die ist bereits perfekt. Das Museum im Pflegschloss hat eine Dauerausstellung und die Möglichkeiten für Sonderausstellungen. Ich will das Museum für die Besucher durch drei bis vier Wechselausstellungen pro Jahr immer wieder attraktiv machen und mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben.

Gehören überregionale Besucher auch zu Ihrer Zielgruppe?

Sicherlich ist eine überregionale Vermarktung interessant. Das ist aber sehr schwierig, denn im Umkreis gibt es viele andere größere Sammlungen. Wir versuchen natürlich auch überregional bedeutende Ausstellungen zu organisieren, aber momentan werden die öffentlichen Mittel dafür eher immer weniger. Zum 100. Todestag Lenbachs vor zwei Jahren hatten wir z.B. eine große Ausstellung hier im Pflegschloss, die überregional beachtet worden war. Es gab Fernsehbeiträge im Bayerischen Fernsehen, in der Süddeutschen Zeitung wurde es publik gemacht und es kamen sehr, sehr viele Besucher aus München, Gruppen, Schulklassen etc. Das war ein absolutes Highlight und der Beweis dafür, dass Lenbach das Aushängeschild Schrobenhausens ist und bleiben wird.

Was finden Sie schön an ihrem Beruf und was gefällt Ihnen nicht daran?

Schön ist, dass ich das, was ich im Studium gelernt habe, hier auch wirklich anwenden kann. Denn normalerweise ist das nur in Teilbereichen möglich. – Was mir nicht so gefällt ist, dass es manchmal sehr stressig ist.

Wir möchten gerne auch etwas Privates über Sie erfahren. Welche Hobbys haben Sie?

Neben der Kunst ist Motorboot fahren eines davon, wofür man jedoch schönes Wetter und ausreichend Zeit benötigt. Außerdem spiele ich gelegentlich Tennis und ab und zu setze ich mich zu meinem Sohn in den Segelflieger. Der Blick von oben ist gigantisch!

Welches Sternzeichen sind Sie und passt dessen Beschreibung zu Ihrem Charakter?

Ich bin manchmal sehr impulsiv, unternehmungslustig, kreativ, Ziel gerichtet und ausdauernd. Ich denke schon, dass diese Eigenschaften auf das Sternkreiszeichen Widder zurückzuführen sind.

Was wollten Sie als Kind werden?

Mein Kindheitstraum war Tiefseetaucherin oder Astronautin.

Warum haben Sie dann Kunst studiert?

Es hat sich während der Schule herauskristallisiert, dass mir Zeichnen Spaß macht, dass ich Interesse habe, mich mit Kunst und dem Thema „künstlerische Technik“ auseinander zusetzen. So bin ich schön langsam in den Bereich Kunstgeschichte gekommen und über die Ausbildung zur Kirchenmalerin dann in Richtung Kunst.

Waren Sie auch als Malerin tätig?

Ich hatte parallel noch Kurse an der Sommerakademie in Dachau gemacht, im Atelier eines Künstlers, der auch in ND an der Sommerakademie tätig war und hatte zeitweise auch einen Atelierraum im Atelier einer Freundin. Wir haben da frei gearbeitet mit Tempera, Acryl auf großen Leinwänden und nebenbei auch mal für den Eigenbedarf Restaurierungen durchgeführt.

Gibt es auch Bilder von Ihnen? Ja. Und wo kann man diese sehen? *lacht* Im Keller!

Meine Tante sah mal ein Bild bei meinen Eltern und hat dann gesagt: „Huch, was ist denn das? Das möchte ich nicht mal geschenkt! ……… Ich: „Das ist von mir!“, worauf nur ein kurzes Oh!! folgte.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Beruflich: Dass die Museen hier in Schrobenhausen aufgrund ihrer Bedeutung überregional wahrgenommen werden, denn sie sind es wirklich wert, dass man sie besucht! Das ist mein Herzenswunsch.

Dafür braucht man auch finanzielle Unterstützung……

Natürlich wird auch hier in SOB an der Kultur gespart, wobei ich sagen muss: Es gibt immer wieder den einen oder anderen Sponsor, der einen Katalog finanziert oder irgendeine Aktion unterstützt, die im Museum stattfinden soll. Man muss eben – wenn die öffentliche Hand weniger Mittel zur Verfügung hat – versuchen, private Sponsoren zu finden.

Und was wünschen Sie sich privat?

Nur die wirklich wichtigsten Dinge im Leben wie Gesundheit und dass in der Familie immer alles passt!

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