Sa. Dez 14th, 2024

Holetschek: Zahl der Demenzkranken in Bayern auf insgesamt rund 270.000 gestiegen – Neuer Report des Landesamts für Gesundheit und LebensmittelsicherheitMünchen – Die Zahl der Demenzkranken in Bayern ist weiter angestiegen. Auf diese Erkenntnisse des neuen Gesundheitsreports Bayern des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am Donnerstag hingewiesen. Der Minister betonte: „Aktuell leben in Bayern mehr als 250.000 Menschen mit Demenz, die älter sind als 65 Jahre. Zuletzt war man noch von 240.000 Betroffenen ausgegangen.“

Der Minister fügte hinzu: „Zudem gibt es erstmals eine Schätzung zur Zahl jüngerer Betroffener: Laut aktuellen Schätzungen des LGL leiden rund 20.000 Menschen im Alter zwischen 40 und 64 Jahren an Demenz. Damit gehen wir aktuell von insgesamt rund 270.000 Menschen mit Demenz in Bayern aus. Hinzu kommt sicherlich eine nicht unerhebliche Dunkelziffer.“

Holetschek ergänzte: „Die Zahl der Betroffenen wird voraussichtlich im Jahr 2030 auf 300.000 Erkrankte und im Jahr 2040 sogar auf rund 380.000 Menschen mit Demenz steigen. So lange es keine kausale Therapie gibt, ist es umso wichtiger, dass Menschen mit Demenz Akzeptanz und Verständnis erfahren. Von großer Bedeutung ist, Betroffene sowie ihre An- und Zugehörigen dabei zu unterstützen, mit dieser Situation bestmöglich umzugehen, damit diese gut mit der Erkrankung leben können.“

Holetschek betonte: „Die Mehrzahl der Menschen mit Demenz lebt bei der Diagnosestellung und auch bei steigendem Unterstützungsbedarf – trotz Demenz – Zuhause. Zudem haben rund 60 Prozent der Menschen im Heim eine Demenzdiagnose. Klar ist: Ohne den herausragenden Einsatz der zahlreichen An- und Zugehörigen aber auch der vielen Ehrenamtlichen sowie professionell Tätigen wäre eine gute Begleitung, Betreuung und Pflege der Betroffenen in allen Phasen der Erkrankung nicht möglich. Ihr Einsatz kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.“

Prof. Christian Weidner, Präsident des LGL, ergänzte: „Auch in den Krankenhäusern prägt Demenz zunehmend das Behandlungsgeschehen mit. Die Zahl der in den Kliniken versorgten Patientinnen und Patienten mit Demenz ist in der Tendenz steigend, in der Altersgruppe 65+ haben inzwischen ca. 20 Prozent der Patientinnen und Patienten eine Demenz. Dies stellt auch das Klinikpersonal vor immer größere Herausforderungen.“

Holetschek betonte: „Wichtig ist es, dass wir für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden An- und Zugehörigen ein Leben in der Mitte der Gesellschaft ermöglichen. Wir wollen eine demenzfreundliche Gesellschaft gestalten und die Lebensbedingungen der Betroffenen optimieren. Bayern hat 2013 als eines der ersten Bundesländer eine eigene Bayerische Demenzstrategie verabschiedet, die aktuell mit vielen Partnern des Bayerischen Demenzpaktes weiterentwickelt wird.“

Der Minister ergänzte: „Um das Leben der Betroffenen zu verbessern, setzen wir unter anderem auf die Fachstellen für Demenz und Pflege – sowohl bayernweit als auch in jedem Regierungsbezirk. Wir fördern zudem im Rahmen der Demenzstrategie wichtige Beratungsstrukturen, wie die Fachstellen für pflegende Angehörige und die Pflegestützpunkte sowie Projekte und Forschungsvorhaben, wie beispielweise „digiDEM Bayern“. digiDem Bayern besteht aus zwei Säulen: Zum einen baut digiDEM Bayern ein digitales Demenzregister für Bayern auf, um den Langzeitverlauf der Erkrankung besser verstehen und die Versorgungssituation von Menschen mit Demenz sowie deren An- und Zugehörigen in ganz Bayern abbilden zu können. Zum anderen werden digitale Angebote für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Demenz sowie pflegende An- und Zugehörige und ehrenamtliche Helfende entwickelt.

Der Gesundheitsreport 4/2022 des LGL befasst sich ausführlich mit dem Thema Demenz und gibt einen allgemeinverständlichen Überblick über die Situation – sowohl für Betroffene als auch für Angehörige – und die Bayerische Demenzstrategie. Den neuen Gesundheitsreport finden Sie unter www.bestellen.bayern.de/shoplink/lgl_gesrep_00021.htm. – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

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