Fr. Dez 6th, 2024

Bayerns Gesundheitsminister Holetschek ruft zur Schutzimpfung für die von Zecken übertragene Krankheit aufMünchen – Die Zahl der Risikogebiete für die Virusinfektion Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die von Zecken übertragen wird, ist in Bayern erneut gestiegen. Darauf hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Freitag in München hingewiesen. Holetschek erklärte: „Das Robert Koch-Institut hat bekannt gegeben, dass nun auch die Stadt München und der Landkreis Fürstenfeldbruck zu den FSME-Risikogebieten zählen. Damit sind in Bayern 94 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte als Gebiete eingestuft, in denen bei einem Zeckenstich ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit dem FSME-Virus besteht – also fast der komplette Freistaat.“

Seit der Meldepflicht für FSME-Erkrankungen im Jahr 2001 wurden immer mehr Regionen in Bayern zum FSME-Risikogebiet erklärt. In Deutschland besteht ein erhöhtes Risiko für FSME-Infektionen neben Bayern auch in Baden-Württemberg, Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen.

Holetschek rief deshalb dazu auf, sich gegen FSME impfen zu lassen: „Eine Impfung ist für alle Menschen sinnvoll, die sich in Risikogebieten in der Natur – etwa beim Spaziergang im Wald oder auch im eigenen Garten – aufhalten und dadurch mit Zecken in Kontakt kommen können. Die Folgen einer Infektion können Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark sein. Vor allem bei älteren Menschen kann die Erkrankung schwer verlaufen, aber auch Kinder sind gefährdet. Aktuell sind in Bayern nur 36,8 Prozent der Schulanfänger gegen FSME geimpft.“

Die Impfung gegen FSME ist in der Regel sehr gut verträglich und wird im Freistaat von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich. Nach drei bis fünf Jahren soll die Impfung bei fortbestehendem Infektionsrisiko durch eine einzelne Impfdosis aufgefrischt werden.

Für das Jahr 2022 wurden dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bayernweit insgesamt 260 FSME-Fälle gemeldet. Im Jahr 2021 waren es 187 Fälle.

Der Minister unterstrich: „Neben FSME kann durch einen Zeckenstich auch die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose übertragen werden. Bei ihr kann es auch Wochen bis Monate nach dem Stich noch unter anderem zu schmerzhaften Nervenentzündungen kommen. Gegen Borreliose schützt keine Impfung, sie kann aber in der Regel gut mit Antibiotika therapiert werden. Umso wichtiger ist, dass die Infektion frühzeitig erkannt wird.“ Bei Hinweisen auf eine Infektion sollte rasch ein Arzt aufgesucht werden. Gut erkennbar ist die Lyme-Borreliose an der sogenannten Wanderröte, einer ringförmigen Rötung um die Zeckenstichstelle. Dem LGL zufolge wurden 2022 3.637 Borreliose-Fälle übermittelt – im Vorjahr waren es 3.980 Fälle. – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Weitere Informationen gibt es unter:www.stmgp.bayern.de/vorsorge/infektionsschutz/zecken/ und www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/fsme/

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