Köln: Ein lang erwartetes Gutachten zum Umgang des Erzbistums Köln mit sexuellem Missbrauch wird heute der Öffentlichkeit vorgestellt. Kardinal Woelki hatte damit den Strafrechtler Björn Gercke beauftragt.
Ein erstes Gutachten hatte Woelki zuvor ein Jahr lang zurückgehalten – er begründete das mit rechtlichen Bedenken. Nun soll es aber doch zur Einsicht ausgelegt werden. Das aktuelle Gutachten soll Gercke zufolge mehr als 300 Opfer und über 200 Beschuldigte aufführen. Die Untersuchung geht zurück bis ins Jahr 1975. Die Diskussion um die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs hat im größten deutschen Bistum zu einer Vertrauenskrise geführt. Sogar der ehemalige Missbrauchsbeauftragte des Erzbistums, Vogt, ist aus Enttäuschung über den Umgang mit den Vorwürfen aus der Kirche ausgetreten. – BR