Mit rotem Faden Richtung Klimaschutz und Energieeffizienz. Den gesteckten Klimaschutzzielen des Landkreises ein Stück näherkommen. Konkrete Ansatzpunkte in den einzelnen Kommunen finden.Neuburg – Am 21. Juni 2012 wurde im Kreistag beschlossen, dass bis zum Jahr 2030 im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen so viel Energie regenerativ erzeugt wie insgesamt verbraucht wird (Private Haushalte, Gewerbe, Industrie).
Doch wie haben sich letztlich die Energiedaten im Landkreis tatsächlich entwickelt? Sind die im Energienutzungsplan von 2012 gesteckten Ziele tendenziell erreichbar geworden? Sind bereits konkret messbare Verbesserungen und belastbare neue Daten landkreisweit vorhanden? Um dies umfassend beantworten zu können, strebt der Landkreis jetzt eine Fortschreibung des Energienutzungsplan in Form eines digitalen Energienutzungsplans an.
Hauptziel des digitalen Energienutzungsplans ist es, durch entsprechende Expertise zunächst die momentane Energiebedarfs- und Energieversorgungssituation zu erfassen. Darauf basierend erfolgt auch mittels neuerster digitaler Methoden eine Berechnung der Potenziale zur Energieeinsparung und zum Ausbau Erneuerbarer Energien (z. B. Photovoltaik und Solarthermie). Dabei wird auf die Erstellung eines für jede Kommune lokal greifbaren und realistisch umsetzbaren Maßnahmenkataloges geachtet. Konkrete Handlungsoptionen für die lokale Energiewende, deren technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit und neutrale Entscheidungsgrundlagen für die Akteure vor Ort sind maßgeblich. Ein Detailprojekt soll für jede Kommune konkret ausgearbeitet werden. Nach Bearbeitung hat jede Kommune damit die Möglichkeit das Thema Klimaschutz individuell weiter zu bearbeiten. Auf Wunsch der Gemeinden wird sich die Studie auch mit den Möglichkeiten für die interkommunale Klärschlammentwässerung beschäftigen.
Eine Förderung ist über das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie möglich: Die Anfertigung eines digitalen Energienutzungsplans wird mit einer Förderquote von 70 Prozent bezuschusst. Bei geschätzten Gesamtkosten zwischen 120.000 und 240.000 Euro teilen sich Gemeinden und Kreis die restlichen Kosten. Am Schwerpunktprojekt Klärschlammverbund beteiligen sich ausschließlich die Gemeinden.
Landrat von der Grün sieht darin „ein Klasse Instrument, mit dem wir den Klimaschutz voranbringen und die Gemeinden unterstützen könnten“.
Die Gemeinderäte müssen nun zunächst in den einzelnen Kommunen bis Ende Mai über eine Beteiligung abstimmen. Danach werden Umweltausschuss und Kreisrat entscheiden. Anschließend kann mittels einer Ausschreibung ein Ingenieurbüro gesucht werden. Mit der weiteren Einreichung und Genehmigung der Bewerbungsunterlagen kann mit einem Beginn zur Erstellung des „Digitalen Energienutzungsplans“ zum Jahresbeginn 2022 gerechnet werden. Die Erstellung wird voraussichtlich ein Jahr dauern. Begleitet wird der gesamte Prozess vom Klimaschutzmanager des Landkreises. – Christoph Unterburger, Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen