Sa. Apr 27th, 2024

Der Industrie in den A…. geblasen!
Den Mittelstand komplett vergessen…

Neuburg – Mit 8,3 % Lohnerhöhung in zwei Jahren, 3000 Euro Sonderzahlung (Inflationsausgleich steuerfrei), 13. Monatsgehalt und 14./15. als Prämie… So gut gebettet steht der Industriearbeiter in diesen Tagen da. Der Mittelstand hingegen geht leer aus! Auch die Beamtenschaft lässt sich nicht lumpen und gönnt sich Inflationsausgleichszahlungen in schwindelnden Höhen. Doch wie sieht es denn im Klein- und Mittelstand aus? Schon bei einer kleinen Erklärung über einen Inflationsausgleich gerät so ziemlich jeder Unternehmer in negative Wallungen. „Wie soll denn das gehen in diesen Zeiten!? Erst Corona, dann Krieg, dann Inflation und zu guter letzt die hohen Energiekosten…!“ etc.etc.
Und haben dann die Mitarbeiter von Audi, Eurocopter & Co. so dermaßen die Taschen voll, dass es schon unanständig ist, dann gehen noch tausende hierzulande bei nahezu vollem Lohnausgleich in die Kurzarbeit! Falls der Mittelstand dieses „Werkzeug Kurzarbeit“ nutzt, dann schauen da 60 bzw. 67 % Lohn raus. Bei der Audi sind das 99 %… Und fragen Sie sich bitte mal, wer diese Kurzarbeit bezahlt. Das sind Steuergelder, für die auch der Klein- und Mittelstand aufkommt. Für mich persönlich fühlt sich das an wie geschlagen, getreten und am Boden noch das Knie ins Genick gedrückt! Der Gipfel der Ungerechtigkeit ist letztendlich, dass im Rahmen der Altersteilzeit viele meiner Nachbarn ab 59/60 Jahre in Rente gehen… – Audianer exclusiv versteht sich! Für meine zarten 58 Lenze heißt das, bloß keinen Neid aufkommen lassen. Doch wer zahlt denn diese „Altersteilzeit“, die doch nichts anderes ist als eine um bis zu acht Jahre vorgezogene Rente. Die Altersteilzeitler sieht doch in der Firma niemand mehr… Auch dieses politisches Manöver wird vom Steuerzahler finanziert… – da bin also auch ich persönlich dabei!

Was denkt sich denn da so eine sozial-liberale-grüne Regierung eigentlich dabei. Sie seziert die Gesellschaft in hoffnungslos verwöhnte Beamtenschaften, krösus-gemachte Industriearbeiter versus armselige Unterschicht. Die Schere zwischen Arm und Reich kann nicht mehr weiter aufgehen, denn für die beiden Schneiden existiert keine genietete Verbindung mehr… – oben die scharfe Klinge und unten ein fades Stück Papier… Bei einer Nebenkostenerhöhung von 200 auf 500 Euro für viele Mieter und Rentner, nicht einmal einem vollen Weihnachtsgeld, einem beharrlichen Nein vom Chef zum Wunsch nach Inflationsausgleich und einem strikten Nein zur Lohnerhöhung sieht die Perspektive vieler Arbeitnehmer des Mittelstandes hierzulande momentan katastrophal aus.

Das Ausspielen der gesellschaftlichen Schichten ist mittlerweile zur Perversion entartet. Kein Wunder, dass in Städten wie Ingolstadt, Neuburg und Donauwörth, in denen Audi und Eurocopter ansässig sind eine verheerende Zwei-Klassen-Situation herrscht. Mittlerweile gibt es kaum noch Handwerker, weil Handwerk und Mittelstand im Lohnsektor mit den „Großen“ nicht mithalten kann. Die Folge ist ein eklatanter Mangel in den soliden Berufen. Kaum eine Werkstatt findet noch qualifizierte Kräfte, weil man von 15-18 Euro in der Stunde einfach nicht leben kann, geschweige denn eine Familie gründen oder ernähren… Die logische Schlusskonsequenz ist die, dass jeder Ausgelernte in die Großindustrie strebt oder sogar hierfür abgeworben wird. Und das, obwohl fast alle dieser jungen Nachwuchskräfte vom Mittelstand ausgebildet wurden – welch eine paradoxe Situation!

Die Ampel-Regierung indes feiert alle Entscheidungen im Lohnsektor oder im Energiesektor als großen Erfolg – schließlich hat man ja der Unterschicht mit dem Mindestlohn ein kräftiges Stück aus der Not geholfen… Nur hat sie zwischen dem Mindestlohn und dem Industriearbeiter/Beamten fast alle Schichten einfach vergessen – die werden sich bestimmt selbst zu helfen wissen. Was die untere Mittelschicht aber langsam begreift, ist, dass sie keinerlei Lobby in der Regierung hat; und da ist es egal, ob das nun die Ampel oder eine andere Regierung ist… – Traurige Zeiten! – BB, brennessel Magazin

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