Mo. Dez 9th, 2024

Eichstätt,  (upd) – Um Nachhaltigkeit auch in Unternehmen der Sozialwirtschaft voranzubringen, braucht es gut ausgebildete Fachkräfte und Manager. Deshalb wollen nun mehrere europäische Partner des Bildungsprojektes „Eco3 – Nachhaltigkeitsmanagement und Green Controlling in der Sozialwirtschaft“ ein länderübergreifendes Curriculum entwickeln, das sich in entsprechende Studiengänge integrieren lässt.

Zu den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gehört auch Prof. Dr. Bernd Halfar, Professor für Management in sozialen Einrichtungen an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Weitere Partner sind die FH Campus Wien (Projektleitung), die tschechische Universität Ostrava, die rumänische Babes Bolyai Universität sowie die Unternehmensberatung xit GmbH und das IT-Unternehmen akaryon. Gefördert wird das Projekt von der Europäischen Union über das Programm „Erasmus+“.

Die Sozialwirtschaft ist in der Öffentlichkeit eine unterschätzte Größe, obwohl sie durch ihre Wirtschaftsleistung sowie als Arbeitgeber gesamtwirtschaftlich stark an Bedeutung gewonnen hat. Die Friedrich Ebert-Stiftung beziffert den Anteil der Branche an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung auf sieben Prozent; etwa elf Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten in der Sozialwirtschaft.

Diese Aspekte zeigen, dass auch und gerade in der Sozialwirtschaft ein hohes Potenzial steckt, um Nachhaltigkeit systematisch zu verankern. Doch das erforderliche Wissen fehlt noch bei vielen Fachkräften. Nachhaltigkeitsmanagement gewichtet die Bedeutung ökonomischer, ökologischer und sozialer Ziele eines Unternehmens gleichermaßen. „Die Sozialwirtschaft besteht hauptsächlich aus gemeinnützigen Organisationen, denen es an Fähigkeiten im Zusammenhang mit dieser neuen Art von Management fehlt.

Diese Organisationen brauchen außerdem Mitarbeiter mit Kompetenzen im Bereich der Nachhaltigkeit“, schildert Professor Bernd Halfar. Deshalb wollen die Partner des Projektes den Führungskräften der Zukunft die notwendigen Kenntnisse vermitteln, um ökonomische, ökologische und soziale Faktoren in gemeinnützigen Organisationen in Einklang zu bringen. Es bedürfe Personen, für die Nachhaltigkeit und Green Controlling keine bloßen Worthülsen seien.

Zielgruppe des dreijährigen Projektes sind Lehrkräfte und Studierende im Bereich Sozialökonomie, Sozialmanagement und Soziale Arbeit in den beteiligten Ländern. Neben einem Unterrichtskonzept inklusive Lehrmaterialien rund um Nachhaltigkeitsmanagement und Green Controlling erarbeitet das Projektteam das Planspiel „Green Monopoly“. Dabei können die Studierenden erproben, wie Nachhaltigkeitsmanagement im Unternehmen etabliert wird: Wie überzeugen sie ihren zukünftigen Chef die Organisation nachhaltig auszurichten? Welche Kennzahlen benötigen sie für die Steuerung des Unternehmens und wie lassen sich diese ermitteln?

Anhand eines „Green Controlling“-Instruments lernen sie den Umgang mit Kennzahlen und deren Bedeutung für die Steuerung von sozialwirtschaftlichen Organisationen. Ziel ist es, sowohl ökonomische als auch ökologische und soziale Kennzahlen für die Steuerung heranzuziehen und zu verstehen.

Begleitend wird es zur Wiederholung und Vorbereitung Video- und Podcast geben sowie multinationale Netzwerktreffen. – Katja Ossiander, KU Eichstätt-Ingolstadt

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