München – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann veröffentlicht bayerische Kontrollbilanz: 8.664 Lkw und Busse kontrolliert – Zahlreiche Verstöße und gravierende Mängel aufgedeckt – Weiterhin konsequente Kontrollen notwendig
+++ Im Rahmen der landesweiten Kontrollen von Lkw und Bussen im Mai 2023 haben bayerische Polizisten insgesamt 8.664 Lkw und Busse genau unter die Lupe genommen. „Die Ergebnisse der Kontrollen sind erschreckend: Viel zu viele Lkw-Fahrer halten sich trotz hoher Unfallgefahren nicht an die Regeln oder sind mit defekten Fahrzeugen unterwegs“, so das Fazit von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Für den bayerischen Innenminister ist daher klar: „Konsequente Schwerverkehrskontrollen sind auch weiterhin unverzichtbar. Wir werden die Lkw- und Buskontrollen auf Bayerns Straßen deshalb noch weiter verstärken.“+++
Laut Herrmann mussten die bayerischen Polizisten 3.828 Fahrzeuge und Fahrzeugführer zum Teil wegen Straftaten und gravierenden Ordnungswidrigkeiten beanstanden, darunter auch 240 Gefahrguttransporter und 117 Busse. Für Herrmann besonders bedenklich: In 1.010 Fällen wurden Verstöße der Fahrer gegen die Sozialvorschriften wie Lenk- und Ruhezeiten festgestellt, 436 Mal mussten die bayerischen Lkw-Experten sogar die Weiterfahrt wegen massiver Überschreitungen der Lenkzeiten oder aufgrund gravierender Mängel untersagen, beispielsweise wegen defekter Bremsen oder mangelhafter Reifen.
Ein Blick auf die Unfallstatistik verdeutlicht laut Herrmann die Notwendigkeit konsequenter Lkw- und Buskontrollen: 2022 gab es bayernweit 3.838 Lkw- und Busunfälle mit Verletzten (-2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Dabei kamen 115 Menschen ums Leben, 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Im ersten Quartal 2023 gab es auf Bayerns Straßen 82 Tote zu beklagen, dass ist einer mehr als im Vorjahreszeitraum. Wie gefährlich Lkw-Unfälle sein können, zeigt sich nach Herrmanns Worten auch daran, dass diese für knapp ein Viertel der insgesamt im Straßenverkehr getöteten Personen verantwortlich sind. Mehr als die Hälfte der tödlichen Lkw-Unfälle wurde vom Lkw-Fahrer selbst verursacht, beispielsweise wegen Fehler beim Abbiegen, sowie nicht angepasster Geschwindigkeit, Übermüdung oder Ablenkung.
Der Innenminister setzt bei den verstärkten Kontrollen auf modernste Technik, beispielsweise spezielle Geräte zur Auswertung der Lenk- und Ruhezeiten, digitale Abstandsmessgeräte oder mobile Lkw-Waagen. Dazu kommt eine enge Zusammenarbeit mit weiteren Kontrollexperten wie dem Bundesamt für Logistik und Mobilität, dem Zoll sowie den zuständigen Veterinär- und Gewerbeaufsichtsämtern. „Außerdem erproben wir seit Mitte 2022 in Oberfranken ein neues hochmodernes Kontrollfahrzeug mit Spezialtechnik“, ergänzte Herrmann. Die Technik erlaube eine Kontrolle während der Fahrt. Lkw-Fahrer müssen währenddessen nicht anhalten und können ihre Fahrt zunächst fortsetzen.
Die Bayerische Polizei kontrollierte im Mai 2023 landesweit verstärkt den Schwerverkehr. Zusätzlich fand zwischen dem 8. und 14. Mai eine länderübergreifende Verkehrssicherheitsaktion des europäischen Netzwerks der Verkehrspolizeien (ROADPOL) statt, an der sich die Bayerische Polizei ebenfalls beteiligte. – Oliver Platzer