Bayerns Gesundheitsminister übernimmt Schirmherrschaft für „Gesundheitswoche vom Allgäu bis zum Bodensee“München – Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek rückt das Thema Einsamkeit und die gesundheitlichen Folgen verstärkt in den Fokus der Bevölkerung. Der Minister betonte anlässlich des Auftakts der Gesundheitswoche vom Allgäu bis zum Bodensee am Montag in Mindelheim: „Es freut mich sehr, die Schirmherrschaft der Gesundheitswoche vom Allgäu bis zum Bodensee zu übernehmen. Denn sie vereint zwei zentrale Schwerpunkte der bayerischen Gesundheitspolitik – das Thema, Einsamkeit vermeiden oder vermindern und die regionale Zusammenarbeit beim Thema Gesundheit.“ Unter dem Motto „Licht an. Damit Einsamkeit nicht krank macht“ richtet das bayerische Gesundheitsministerium seinen diesjährigen Präventionsschwerpunkt aus.
Holetschek sagte: „Zahlreiche Studien haben Einsamkeit als Risikofaktor für körperliche und psychische Krankheiten identifiziert. Dazu gehören Angstzustände, Depressionen sowie Bluthochdruck, Schlaganfall, Diabetes mellitus Typ 2 oder Demenz. Mein Ziel ist es, ein größeres Bewusstsein in der Bevölkerung für Einsamkeit und die gesundheitlichen Folgen zu schaffen, die Gesundheitskompetenz zu stärken sowie Wege und Hilfsangebote aufzuzeigen.“
Im Rahmen der Gesundheitswoche vom Allgäu bis zum Bodensee, die unter dem Motto „(R)Auszeit für alle – gemeinsam statt einsam“ läuft, sollen die Menschen motiviert werden, etwas zu unternehmen und gemeinsam verschiedene Präventions-, Gesundheits- und Sportangebote auszuprobieren. Veranstalter der Gesundheitswoche sind drei Gesundheitsregionenplus, die über das wichtige Thema Einsamkeit sensibilisieren wollen.
Holetschek bezeichnete die gemeinsame Organisation der Gesundheitswoche durch die drei Gesundheitsregionenplus Unterallgäu-Memmingen, Kempten-Oberallgau und Lindau Bodensee als Leuchtturmprojekt in Bayern: „Die Zusammenarbeit der drei Gesundheitsregionenplus ist ein Paradebeispiel dafür, wie die regionalen Akteure aus dem Bereich von Gesundheit und Pflege gemeinsam zum Wohle der Menschen in der Region agieren können. Das ist das Erfolgsgeheimnis unseres Förderprogramms. Ich freue mich, dass die Vorteile einer solchen Zusammenarbeit genutzt werden und der Präventionsschwerpunkt Einsamkeit in den Fokus gerückt wird.“
Der Minister betonte: „Viele Menschen fühlen sich einsam, egal ob jung oder alt. Die Corona-Pandemie hat das durch Kontaktbeschränkungen, geschlossene Schulen, Sport- und Freizeiteinrichtungen oder auch Homeoffice noch verstärkt. Klar ist: Einsamkeit kann jeden treffen – und chronische Einsamkeit kann krank machen.“
Auswertungen des Sozio-oekonomischen Panels zeigen, dass die Einsamkeit der Menschen während der Pandemie deutlich zugenommen hat. Die Zahl häufig oder sehr häufig einsamer Erwachsener in Bayern stieg von 2,3 Prozent im Jahr 2017 auf 16,2 Prozent im Jahr 2021. Die schon vor Corona bestehende Tendenz zur Vereinsamung in unserer Gesellschaft wurde damit noch weiter verstärkt. Während der Pandemie fühlten sich insgesamt rund 1,8 Millionen Erwachsene im Freistaat häufig oder sehr häufig einsam.
Holetschek fügte an: „Es ist klar: Wir müssen uns verstärkt mit dem Risikofaktor Einsamkeit auseinandersetzten. Im Rahmen unseres Präventionsschwerpunktes ‚Licht an. Damit Einsamkeit nicht krank macht‘ bieten wir viele regionale und überregionale Angebote und Projekte an. Im Buxheimer Supermarkt haben wir ein Modellprojekt einer Ratschkasse angestoßen. Seit 2022 fördern wir unter anderem die Telefon-Engel-Aktion des Vereins Retla e.V. und das Gesundheitsförderprojekt ‚Habe die Ehre‘ in der Gemeinde Zell, um Einsamkeit entgegenzuwirken.“ – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege