Fährt man durch schöne Donaumoos, erlebt die verträumte Romantik von Nebel mit verstreuten einzelnen markanten Bäumen in diesen Herbsttagen, sieht zuweilen einen großen Brachvogel auf den satten Wiesen und Feldern, so befindet man sich in Königsmoos mit seinen vielen verschiedenen kleinen Ortsteilen.
Hier herrscht bei der Bevölkerung rege Beschäftigung und es gibt jederzeit Neuigkeiten, die sichtbar sind und Neuigkeiten der Natur, die man förmlich spüren kann. Der Jahreszyklus hat hier eine Heimat – fernab von dem Gewimmel und Getöse der nicht allzu nahen Städte. brennessel weiß um die Schönheit des Mooses, liegt es doch zentral im Gebiet unseres Wirkungskreises zwischen Ottheinrich- und Lenbachstadt. Auguste Schmid, Bürgermeisterin von Königsmoos, berichtet uns gerne über Aktuelles, Vergangenes und Geplantes…
Tourismus ankurbeln
Das Königsmoos kennt kaum Berge und ist deshalb prädestiniert für den Rad- oder Inline-Tourismus – einen Vergleich mit den Niederlanden kann man durchaus wagen. Leider ist diese Information bis jetzt nur vorrangig den Einheimischen bekannt. Auguste Schmid würde sich gerne eine Ankurbelung des Tourismus wünschen und unternimmt eben in diese Richtung weitreichende Anstrengungen. So ist u.a. ein Maislabyrinth in Planung, ein Rhododendron-Garten, ein Jugendübernachtungshaus, Aktionen, Konzerte, Events, Öko-Zelle, Erlebnispfade, um nur einige zu nennen. Visionär ist auch die Idee, die Ach für Kanufahrten
flott zu machen. Hervorhebenswert findet die Bürgermeisterin das Engagement der Wirtsleute Kraus, dem Küblerhof, die in diesem Sommer erstmals einen Biergarten direkt neben dem Sportgelände des SV Ludwigsmoos mit ca. 140 Sitzplätzen bewirtschafteten. Zum Einstand gab es ja bekanntlich einen tollen Sommer, auf den wir aber noch zu sprechen kommen. Es wird zur Zeit eine Bewerbung im Leader-Plus-Wettbewerb für den Freistaat Bayern erstellt, der u.a. den Ausbau von Übernachtungsmöglichkeiten, Selbstvermarktung der Agrarbetriebe, Verbesserung der Geh- und Radwege vorsieht. Bei sukzessiver Umsetzung dieser Vorhaben stehen Fördermittel des Freistaates im Raum, die naturgemäß das Verwirklichen solcher Visionen leichter machen und in der weitreichenderen Öffentlichkeit Resonanz erzeugen.
“Steckenpferd” Geh- und Radwege
“Der Staat braucht einfach zu lange…” gibt Schmid Auskunft und weiter “..auf 2015 sind wir vertröstet worden, die Radweg-Lücken zwischen Neuburg und Königsmoos zu schließen. Das ist uns, vor allem im Namen unseres Nachwuchses entschieden zu lange. Aus diesem Grund arbeiten wir hier mit dem Landratsamt zusammen, die sich am Grunderwerb beteiligen. Es geht um eine Strecke von 2,2 km. Es handelt sich bei der Umsetzung um eine Investition von ca. 400.000 Euro. Die Kosten sollen nach neuestem Stand zu jeweils einem Drittel zwischen den Gemeinden Königsmoos, Rohrenfels und dem Landratsamt aufgesplittet werden. Das Straßenbauamt würde die Kosten für die Baulast übernehmen.” Also man sieht, dass das Glas nicht immer nur halbleer ist, vor allem, wenn sich eine Bürgermeisterin dafür engagiert, die Großbürokratie auf Seite zu lassen und die Sache selbst in die Hand nimmt. Bestes Beispiel die ND14; die Strecke zwischen Stengelheim und Obermaxfeld wird diesen Herbst geschlossen. Somit stehen insgesamt in Königsmoos 40 km Geh- und Radwege zur Verfügung!
Investitionen / umgesetzte Bauvorhaben
“In den letzten Jahren haben wir das Rathaus für 1,1 Mio. Euro saniert. Ein großer Teil davon entfiel auf die komplette Inneneinrichtung. Außerdem wurden 2 neue Schulräume und Nebenraum mit einem Volumen von 600.000 Euro erschlossen. Die 1. – 6. Klasse in unserer Teilhauptschule verfügt in jedem Klassenzimmer über einen PC. U.a. wurden die Außenanlagen saniert, denn schließlich isst nicht nur beim Essen das Auge mit. Die Schüler möchten doch in eine schöne Schule gehen. Unser Kindergarten ist jetzt 4-gruppig. Insgesamt werden aber 6 Gruppen betreut, wobei auch zwei Nachmittagsgruppen geschaffen worden sind, um berufstätige Mütter zu entlasten. In Königsmoos garantieren wir jeder Familie einen KiGa-Platz. Zusätzlich gibt es einen gemeindlichen KiGa-Bus, der nahezu alle Kinder von zuhause abholt und auch wieder heimbringt. Besonders hervorheben möchte ich das Bürgerengagement in unserer Gemeinde. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr haben das Feuerwehrhaus in kompletter Eigenleistung um 60 qm erweitert.” betont die Bürgermeisterin.
Jahrhundertsommer bringt Planungsunsicherheit…
Wie Auguste Schmid mitteilt sind die Schäden durch die hohe Hitze dieses Sommers überhaupt noch nicht absehbar. Das Finanzministerium ist bereits informiert und man kann nur hoffen, dass der Härtefonds für die Belange der Gemeinde greift. Schließlich gab es extreme Absackungen des gesamten Gemeindegrundes, egal ob Straßen, Wege oder Häuser. Sogar die Sportplätze gleichen zum Teil einer Badewanne und vereinzelt schauen auch Verwurzelungen heraus… Besonders ärgerlich ist, dass die Abwasserkanalisation nahezu fertiggestellt war, doch jetzt melden sich die Straßen zurück etc.etc.
Nach 8 Jahren…
recherchierte die brennessel-Magazin wieder in Königsmoos für diese Gemeindepräsentation. Viel hat sich getan, und das trotz schwieriger Finanzlage angesichts der Gewerbesteuer-Einbrüche, die ja allerorten vorherrscht. Auch Königsmoos hat damit zu kämpfen. Jedoch sollten sich vielleicht andere Gemeinden oder Städte an der Finanzstrategie von Königsmoos oder sogar Karlshuld (wir berichteten vor 3 Monaten) ein Beispiel nehmen. Diese Gemeinden bilden in guten Zeiten Rücklagen für die schlechten… – so kann’s gehen, denn auf die höhere Politik ist ja augenscheinlich kein Verlass!